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Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her

Titel: Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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Schwangerschaft erfuhr, und als sie dann starb, wie er um sie und das ungeborene Kind getrauert hat.« Sie erkannte, dass ihre Zunge mit ihr durchgegangen war und errötete. »Verzeih mir! Ich wollte nicht wieder mit Vergangenem anfangen.« Ernst fuhr sie fort: »Er wäre ganz genauso entzückt, wirklich entzückt über deine Schwangerschaft.«
    Über das gedankenlose Gerede ihrer Mutter hinweggehend nahm Elizabeth Nell in die Arme. Mit glänzenden Augen sagte sie: »Du tust meinem Stiefbruder so gut, und jetzt bekommst du auch noch sein Kind! Es ist so aufregend. Und denke nur, Mama und ich werden nicht weiter von hier als im Dower House wohnen.« Sie lächelte breit. »Ich warne dich: Wir werden dein Kind aufs Übelste verziehen.«
     
    Charles’ Abendgesellschaft, wie Nell sie insgeheim bezeichnete, verlief reibungslos. Um die Gästezahl auszugleichen und weil sie sie mochte, fügte sie der Liste der Eingeladenen ein Mitglied des niederen Adels aus der Gegend hinzu, Squire Chadbourne, seine rundliche, freundliche Gattin Blanche und seinen Erben Pierce, einen hochgewachsenen, gut aussehenden Mann von etwa dreißig Jahren. Es war ein höchst angenehmer Abend, und Nell und Julian wurden erneut mit guten Wünschen überschüttet, mehrere Male wurde auf ihr Wohl und das ihres ungeborenen Kindes angestoßen.
    Als die Mahlzeit zu Ende ging und die Damen sich in den goldenen Salon zurückzogen, um die Herren ihrem Portwein zu überlassen, war sie mit ihrer ersten Dinnergesellschaft als Countess of Wyndham sehr zufrieden. Alles war so gewesen,
wie es sein sollte, und das Essen - von den in Teig ausgebackenen Pilzen über den blanchierten Dorsch, das Hühnchen mit Kastanien, die Kalbsgalantine und den Lendenbraten bis zu der auf der Zunge schmelzenden Stachelbeercreme, einer Orangen- und Apfeltorte sowie einem Cumberland-Pudding - war ausgezeichnet.
    Auch wenn sie dazu nicht viel beigetragen hatte, so freute sie die sichtbare Heilung des Risses zwischen Julian und seinen Cousins doch. Niemand, der die drei Männer beobachtete, würde je erraten, dass bis vor Kurzem zwischen ihnen eine lang anhaltende Entfremdung geherrscht hatte.
    Natürlich drehte sich die Unterhaltung der Damen, während sie ihren Tee genossen und an den Süßigkeiten knabberten, die Dibble aufgetragen hatte, ehe er den Raum verließ, um Nells Schwangerschaft.
    »Oh, Himmel, wie gut erinnere ich mich noch an meine erste Schwangerschaft«, erklärte Mrs. Chadbourne, deren blaue freundliche Augen auf Nell ruhten. »Es ist eine so aufregende Zeit! Eine Sommergeburt ist das Beste. Ich weiß das - meine Jüngste kam im Dezember zur Welt und hatte nichts als Schnupfen, Husten und Erkältungen von dem Augenblick, in dem sie in meine Arme gelegt wurde, bis zum nächsten Juni.«
    » Ma foi! Ich ziehe eine Geburt im Frühling vor - wie bei meinem Raoul«, schaltete sich Mrs. Weston ein. »Ich fühlte mich so schwer und unbeholfen in den letzten Wochen.« Sie erschauerte geziert. »Ein Kind auszutragen bis in den Sommer kann nicht angenehm sein - ich beneide Sie nicht, ma belle . Ihr Rücken wird schmerzen und Ihre Füße werden schwellen - wenn Sie sie überhaupt noch sehen können - und in der Hitze im Juli fühlen Sie sich dann restlos elend.«
    Lady Diana, die neben Nell auf einem Goldbrokatsofa saß,
tätschelte ihr den Arm und tröstete sie: »Ach was, hör gar nicht auf sie; nichts davon wird noch wichtig sein, wenn man dir dein Kind in die Arme legt.« Sie lächelte Elizabeth zu, die ihnen gegenüber auf einem Polsterstuhl saß. »Ich weiß, in dem Moment, da mir meine liebe Tochter gereicht wurde, habe ich alles vergessen, was zuvor passiert war - außer der Freude, sie endlich zu halten.« Sie tätschelte Nell noch einmal den Arm. »Du wirst sehen, dass ich Recht habe.«
    »Stimmt«, bekräftigte Mrs. Chadbourne fröhlich. »Nichts lässt sich damit vergleichen, das erste Mal das eigene Kind zu sehen.« Sie strahlte. »Es ist eine lange Zeit her, dass diese Räume von Kinderlachen widerhallten - ich bin sicher, Seine Lordschaft ist überglücklich.«
    »Ja, das ist er«, antwortete Nell. Julian liebte sie zwar vielleicht nicht, aber sie konnte nicht leugnen, dass er entzückt darüber war, Vater zu werden. In der vergangenen Woche hatten seine unverhohlene Freude und seine Ausgelassenheit viel dazu beigetragen, ihr gekränktes Herz zu heilen. Er liebte sie zwar vielleicht nicht, aber er würde ihr Kind lieben, und allein deswegen konnte sie ihm einiges

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