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Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her

Titel: Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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Einwände, dass sie mit ihrem Geld Stonegate auf Vordermann brachte. Glauben Sie, wenn nicht Sophies Vermögen gewesen wäre, hätte er in der Klemme gesteckt. Sie rettete ihn vor dem Ruin und Stonegate auch. Ihr Sohn ist dank Sophies Reichtum sehr gut versorgt. Eines muss man Charles lassen - er hat seinem jüngeren Bruder nie übel genommen, dass er derjenige sein wird, der eines Tages ein ansehnliches Vermögen erben wird, und nicht er selbst. Charles hat sich trotz seiner arroganten und manchmal auch ungezügelten Art immer um Raoul gekümmert und auf ihn aufgepasst.« Sie schüttelte den Kopf. »Himmel, aus was für Patschen er den Jungen geholt hat. Sophie hat Raoul restlos verzogen und verwöhnt. Und erst seine Frauengeschichten …« Sie brach verlegen ab. »Äh, Sie wissen von dem alten Earl, nicht wahr?«, fragte sie.
    Als Nell nickte, fügte sie hinzu: »Nun, es gibt Leute hier, die behaupten, Raoul sei genau wie der alte Earl - nur wesentlich weniger großzügig. Sie glauben gar nicht, wie viele Mädchen der junge Mann ruiniert hat!« Sie schaute zu Mrs. Weston. »Die Schuld daran gebe ich ihr - sie betet ihren Sohn an und duldet kein Wort gegen ihn - sie verehrt den Boden, auf dem Raoul wandelt. Aber das ist vermutlich nur normal, wenn Harlan sie wegen ihres Geldes geheiratet hat. Wen sonst sollte sie lieben? Aber wie gesagt, Sophie und Harlan sind gut miteinander ausgekommen, selbst wenn sie nicht aus Liebe geheiratet haben. Sie empfanden Respekt füreinander und Zuneigung, vielleicht sogar etwas mehr.«
    »So ist das«, antwortete Nell langsam, sie konnte sich gut
in Sophie hineinversetzen. Ihr Ehemann hatte sie auch nicht geliebt … vielleicht lag darin der Grund für ihre Kühle.
    Die Herren kamen ins Zimmer, und die Gelegenheit, sich weiter vertraulich zu unterhalten, war vorüber. Der Rest des Abends verging aufs Angenehmste, und Nell tat es am Ende beinahe leid, als die Gäste aufbrachen. Aber es war ein langer, anstrengender Tag gewesen, und nachdem sie und Julian erst die Chadbournes und dann die Westons verabschiedet hatten, war sie doch froh, sich auf ihre Zimmer zurückzuziehen.
     
    Mrs. Chadbournes Worte beschäftigten sie, und nachdem sie in ihr Bett gestiegen war und die Kerze ausgeblasen hatte, dachte sie über sie nach. Zwar hatte Julian sie nicht wegen des Geldes geehelicht, doch es stimmte schon, dass es keine Liebesheirat gewesen war. Sie seufzte. Wenn sie Mrs. Weston betrachtete, sah sie sich da selbst, wie sie in dreißig Jahren sein würde? Himmel! Sie hoffte nicht. Sie seufzte wieder. Die Weston-Männer schienen nur einmal im Leben lieben zu können, und diese erste Liebe verdarb sie für alle anderen Frauen. Harlan und seine Letty, Julian und seine Catherine …
    Julians Eintritt in ihr Zimmer beendete ihre betrüblichen Gedanken. Er warf seinen schwarzen Seidenmorgenrock beiseite und legte sich neben sie ins Bett. Nells Herz machte einen Satz, als er sie an seinen warmen, nackten Körper zog.
    Ein paar Locken zurückstreichend, die ihr auf die Wange fielen, küsste er sie aufs Ohr und fragte: »Zufrieden mit deiner ersten Dinnergesellschaft auf Wyndham, Madame?«
    Nell, die die schamlose Reaktion ihres Körpers zu beherrschen versuchte, schmiegte sich an ihn. Er liebt mich nicht, dachte sie mit schmerzendem Herzen, aber er ist ein guter
Ehemann. Sie spielte mit dem schwarzen Haar, das seine Brust bedeckte, und bemerkte: »Es ist gut gelaufen, nicht wahr?«
    »Allerdings, das ist es, besonders wenn man bedenkt, wie heikel die Voraussetzungen waren - es war nicht auszuschließen, dass Charles und ich uns an die Kehlen gehen, von Raoul angestachelt und unter Tante Sophies Applaus«, murmelte er, ein Lächeln in der Stimme.
    »Ich mag deinen Cousin Charles«, gestand Nell. »Er ist nicht so kalt und gefühllos wie er vorgibt, oder?«
    Im Dunkeln schnitt Julian eine Grimasse. Er würde viel lieber seine wunderbare Frau lieben, aber es schien, dass sie erst reden wollte. »Das ist Charles’ Problem«, räumte er ein, »er macht sich grundsätzlich zu viel aus allem, aber das verbirgt er hinter seiner steinernen Maske.«
    »Aber warum?«
    »Ich denke, vielleicht, weil … Tante Sophie war nicht immer nett zu ihren Stiefsöhnen, und als sie selbst einen Sohn bekam … Sie täte für Raoul alles, aber John, Charles und später Johns Sohn Daniel hätten genau vor ihr von Löwen zerfleischt werden können, ohne dass sie es überhaupt gemerkt hätte.« Er seufzte. »Es ist manchmal sehr

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