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Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Titel: Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Himmel völlig auslöschte.
    Mit einem Schlag wurde Alex ganz ruhig. Was er vor langer Zeit über das Surfen gelernt hatte, kam völlig automatisch zurück. Er packte die Ränder des Boards und riss es herum, so dass die Spitze zum Ufer zeigte. Er zwang sich, bis zur allerletzten Sekunde zu warten. Wenn er diese entscheidende Sekunde verpasste, verpasste er alles. Stieg er zu früh auf das Brett, würde er von der Welle zermalmt. Seine Muskeln spannten sich zur höchsten Anstrengung. Seine Zähne klapperten. Sein ganzer Körper schien unter Strom zu stehen.
    Jetzt!
    Der schwierigste Moment war gekomme n – das, was am schwersten zu erlernen war, was man aber auch nie mehr vergessen konnte. Der Sprung aufs Brett. Alex spürte, dass das Board bereits mit dem Puls der Welle und in demselben Tempo wie die Wassermassen dahinschoss. Er schlug mit flachen Händen auf das Board, wölbte den Rücken und stieß das Board voran. Gleichzeitig riss er sein rechtes Knie hoch und stellte den rechten Fuß vorne auf das Brett. Wie beim Snowboarding. Entscheidend war, dass es ihm gelang aufzustehen, ohne das Gleichgewicht zu verliere n … Er hatte es tatsächlich geschafft! Schnelligkeit und Schwerkraft, die beiden wichtigsten Kräfte, hielten sich die Waage und das Board schnitt diagonal über die Welle.
    Er richtete sich auf, die Arme ausgestreckt, die Zähne gebleckt, die Füße jetzt perfekt im Mittelpunkt des Boards. Er hatte es geschafft! Er, Alex, ritt auf dem Cribber! Wilde Begeisterung packte ihn. Er spürte die ungeheure Kraft der Riesenwelle. Und verschmolz mit ihr! Er war eins mit dem Meer, mit der Welle, und obwohl er wahrscheinlich mit 7 0 Stundenkilometern dahinraste, schien die Zeit zum Stillstand gekommen zu sein, schien mit ihm in diesem gewaltigen, unbeschreiblichen Augenblick zu erstarren, diesem Moment, den er für den Rest seines Lebens nicht mehr vergessen würde. Er schrie laut auf, ein unbändiger, tierischer Schrei, den er über dem Tosen nicht einmal selbst hören konnte. Die Gischt explodierte um ihn herum, peitschte ihm gnadenlos ins Gesicht. Er spürte kaum das Board unter den Füßen. Er flog dahin! Nie war er lebendiger gewesen als in diesem Augenblick.
    Und dann hörte er es über dem Brüllen der Wellen. Es kam schnell von der Seite auf ihn zu: das Heulen eines Benzinmotors. Hier etwas Mechanisches zu hören, gerade in diesem einzigartigen Moment, kam ihm so unwahrscheinlich vor, dass er glaubte, sich getäuscht zu haben. Aber dann fiel ihm der Jet-Ski wieder ein. Vielleicht war er auf das Meer hinausgefahren, hatte hinter den Wellen gewendet und wurde jetzt mit enormer Geschwindigkeit zum Ufer zurückgetragen.
    Alex’ erster Gedanke war, dass der Fahrer ihm ausweichen müsse. Das gehörte zu den ungeschriebenen Gesetzen des Wellensurfens: Alex stand auf dem Board und ritt eine Welle. Es war seine Welle. Der Fahrer hatte kein Recht, ihm in die Quere zu kommen. Aber er merkte sofort, dass hier etwas nicht stimmen konnte. Fistral Beach war praktisch menschenleer gewesen. Kein Grund, sich um ein paar Meter Raum zu streiten! Und wer hätte je davon gehört, dass ein Jet-Ski einen Surfer verfolgte?
    Der Motor war lauter geworden. Alex konnte den Jet-Ski noch nicht sehen. Er konzentrierte sich voll und ganz auf den Cribber, um sein Gleichgewicht zu halten, und wagte nicht, sich umzusehen. Plötzlich wurde ihm bewusst, wie wild das Wasser um ihn herum war: Tausende Liter donnerten unter seinen Füßen auf das Ufer zu. Wenn er stürzte, würde er womöglich von dieser schieren Gewalt auseinandergerissen, bevor er auch nur ertrinken konnte. Und was machte der Jet-Ski? Warum zum Teufel kam er so nahe?
    Auf einmal wusste Alex mit absoluter Klarheit, dass er in Gefahr war. Was hier passierte, hatte nichts mit Cornwall zu tun, nichts mit Alex’ Surfurlaub. Sein anderes Leben, sein Leben mit MI6, hatte ihn wieder einmal eingeholt. Er erinnerte sich unvermittelt daran, wie er am Point Blanc den Berghang hinuntergejagt worden war, und wusste, dass sich jetzt gerade dasselbe abspielte. Von wem und warum er verfolgt wurde, spielte keine Rolle. Es blieben ihm nur ein paar Sekunden, etwas zu unternehmen, bevor ihn der Jet-Ski über den Haufen fuhr.
    Ein blitzschneller Blick zur Seit e – für einen Sekundenbruchteil sah er den Jet-Ski. Schwarze Nase wie ein Torpedo. Glänzendes Chrom und Glas. Ein Mann, dicht über die Lenkstange gebeugt, Augen unverwandt auf Alex gerichtet. Hasserfüllter Blick. Und jetzt weniger

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