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Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat

Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat

Titel: Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Gray
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romantischen Episoden, die sie in ihrem Leben gehabt hatte, und griffe sich wahllos eine davon heraus. Ein paar Sekunden lang sah sie Mark Rigby in ihm, ihre College-Liebe, der sie herrlich erregt und stürmisch wie in den ersten Tagen ihrer Beziehung packte.
    Doch diese Erinnerung war zu bitter, um Mia lange in den Bann zu ziehen. Dass er sie verlassen hatte, war eine unauslöschliche Realität. Daher konnte sie sich nicht der Fantasie hingeben, es wäre anders gewesen. Sie hatte einmal geglaubt, sie seien füreinander bestimmt, hatte ihre Vornamen in verschnörkelten Buchstaben ineinander geschrieben und die Alliteration für einen Wink des Schicksals gehalten. Doch seine Worte hallten ihr noch immer durch den Kopf: Mia, es tut mir leid. Du bist so … ich weiß nicht. Du denkst zu viel, bist nie spontan. Wenn ich dich ansehe, weiß ich, dass unsere Zukunft bis ins letzte Detail verplant ist, und das schreckt mich echt ab. Ich mag dich, aber du nimmst der Sache die Spannung. Ich brauche jemanden, der nicht ständig alles im Griff haben muss.
    Eine wie Valerie.
    An ihm hatte es nicht gelegen, sondern an Mia. Er war jetzt glücklich verheiratet, hatte drei Kinder und zahlte ein Haus ab. Er konnte sich fest binden und jemanden lieben. Nur sie nicht.
    Das war die Wahrheit, daran gab es nichts zu rütteln, egal was für sonderbare Gaben dieser Mann besaß. Wie sie es schon einmal geschafft hatte, löste sie sich auch jetzt von der Fantasie. Sie demontierte sie gründlich. Nach wenigen Sekunden sah sie wieder sein wahres Gesicht und spürte seine Erregung. Die immerhin war echt.
    Sie erkannte es sofort, als er ihre Desillusionierung bemerkte. Sie schaute direkt in seine Augen, betrachtete seine Gesichtszüge. Ich sehe dich. Sie sprach es nicht aus, doch er nahm es wahr und erschauderte. Er wanderte mit den Händen hinauf zu ihrer Taille und spreizte die Finger. Mia ließ sich nach hinten lehnen und gegen die Wagentür drücken.
    »Wenn ich dich anfasse, wird mir alles andere egal. Dann gibt es nur noch dich, wie du zu mir hochschaust. Bestreite das nicht, nimm es mir bitte nicht weg, denn … das ist noch nie passiert. Es darf auf keinen Fall weitergehen, denn dann wäre alles vorbei, aber lass mich für diesen einen Augenblick so tun, als hätten wir eine Chance.«
    »So tun als ob, das habe ich noch nie gemocht«, sagte sie mit brüchiger Stimme und widerstand dem Drang, sich mit dem Unterleib an ihn zu schmiegen. »Besser, man akzeptiert die Dinge so wie sie sind.«
    Mia stellte sich vor, was für ein Bild sie für die Restaurantgäste boten, die jetzt nach draußen schauten – da war er, der sie gegen den Wagen drückte, und sie, die es bereitwillig zuließ. Bei dem Gedanken, dass sie jemand beobachtete, überkam sie heimliches Verlangen. Sie verspürte ein heißes Prickeln und hatte den Drang, sich zu bewegen.
    »Wer hat dir das angetan?«, flüsterte er zärtlich. »Was hat dir Angst vorm Träumen gemacht?«
    Das Leben, wollte sie antworten, doch das hätte zu verzweifelt geklungen, zu sehr nach Selbstmitleid. Es erschreckte sie, dass er mit Leichtigkeit ihre wunden Punkte herausfand. Sie sah zu ihm auf, traurig und erschüttert, und fühlte sich nackter, als wenn er sie tatsächlich ausgezogen und ans Bett gefesselt hätte.
    Irgendwie las er die Wahrheit von ihrem Gesicht ab und verzog den Mund zu einem melancholischen Lächeln. »Kein Wunder, dass mein Fluch keine Macht über dich hat. Ich sollte dich wirklich mitnehmen. Wer passt besser zu einem Mann ohne Herz als eine Frau ohne Träume?«
    Der sanfte Spott machte sie noch mehr an. Statt zurückzuweichen, drängte sie sich gegen ihn und stellte sich auf die Zehenspitzen, sodass ihr Mund seinen fast berührte. »Kannst du noch etwas anderes als reden?«
    Stöhnend, als wäre er unendlich erregt, presste er seine Lippen auf ihre. Sie erwartete, die Wirklichkeit um sie herum würde sich verändern, doch der Effekt blieb aus. Von Anfang an fühlte sie seine Lippen, seine Erregung, und das steigerte ihre eigene. Mia vergrub die Hände in seinen Haaren. Eine leise innere Stimme flüsterte, das sei albern und selbstzerstörerisch, dass sie ja nicht einmal seinen richtigen Namen kenne, doch Mia beachtete sie nicht. Diesmal küsste er sie nicht so raffiniert, sondern als meinte er es ernst.
    Unaufgefordert öffnete sie die Lippen und berührte seine Zunge. Normalerweise fiel es ihr schwer, in solchen Momenten den Verstand auszuschalten und nicht über jede Bewegung

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