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Skinwalker 01. Feindesland

Skinwalker 01. Feindesland

Titel: Skinwalker 01. Feindesland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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Morgen, als der Leberfresser Katie anfiel, war reichlich Blut geflossen. Nicht so viel wie in dem Haus, wo er Ken und Rose Broussard zerrissen hatte, aber doch genug. Ich roch starke Putzmittel in der Luft. In der Ecke summte ein Luftreiniger. Ein großes Gerät.
    Der Troll wedelte matt mit der Hand. »Ich habe viel Erfahrung mit Blutflecken .«
    Das glaubte ich gern. Schließlich lebte er in einem Bordell mit einem Vamp. Aber das sagte ich nicht. Mittlerweile gelang es mir besser, meine natürlichen Impulse zu kontrollieren und höflich zu bleiben. »Wie geht es den Mädchen ?«
    »Gut. Ein paar mussten im Krankenhaus zusammengeflickt werden. Leo hat auch sie genährt. Jetzt sind sie wieder kerngesund .«
    »Und Miz A .?« In Windeseile zogen die Bilder von ihren schlimmen Verletzungen an mir vorbei. Sie hatte viel Blut und ein gutes Stück vom Delta- und Oberarmmuskel verloren.
    Der Troll setzte zur Antwort an, doch irgendetwas änderte sich in seinem Blick, als hätte er sich eines Besseren besonnen. »Es geht ihr besser. Sie ist noch bei uns .« Es roch nicht wie eine Lüge, aber die kleinen verräterischen Fältchen um seine Augen sagten mir, dass er nicht die ganze Wahrheit sagte.
    Besser? Noch bei uns? War sie dem Tode nahe gewesen? Hatte sie genug Blut verloren, um gewandelt zu werden? War Miz A. nun in Leos Keller angekettet, eine blutsaugende Maschine ohne Verstand? Beinahe hätte ich gefragt. Ich öffnete schon den Mund. Da schnappte Beast den Geruch eines unbekannten Vamps auf. Ganz in der Nähe.
    Ich wirbelte herum. Sah eine verschwommene Bewegung. Zückte ein Kreuz. Stieß das Bein in eine Kniekehle. Drehte mich. Schlug mit der linken Hand zu – mit der, die das Kreuz hielt. Und traf. Brachte den Gegner aus dem Gleichgewicht. Zog ihn zu Boden. Roch versengtes Vampfleisch.
    Beast schrie. Ich riss das Kreuz hoch. Und schlug wieder damit zu. Nur Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt. Sie heulte auf und drehte sich weg. Ihre Fangzähne waren ausgefahren. An ihrem Mund war frisches Blut. Es roch nach Indigo. Der kleinen Blonden mit den blauen Augen. Ich zog einen Pflock aus meinem Haar. Eine Hand packte meinen Arm mit stählerner Kraft. Und hielt mich zurück. Ich knurrte, als ich Leo roch.
    »Nicht sie, kleine Vampirjägerin « , schnurrte er. »Sie gehört mir. George .«
    Schneller als ein Mensch kniete Bruiser neben dem Kopf der Vampirin und drückte mein Kreuz weg. Er schob die Hände unter ihre Schultern und zog. In mir kauerte Beast sich leise nieder und sah zu, wie Bruiser den Vamp unter mir hervorzog. Amitee. Leos Schwiegertochter in spe. Leo ging Blut trinken … zusammen mit der Verlobten seines Sohnes. Wenn das nicht krank war …
    Aber … war sie bei der Zeremonie auf dem Friedhof dabei gewesen? Ich erinnerte mich nicht, sie gesehen zu haben. Konnte ein männlicher Leberfresser die Gestalt einer Frau annehmen? Mir war es nicht möglich, mich in ein männliches Lebewesen zu wandeln. Eigentlich hielt ich das für unmöglich, doch in letzter Zeit hatte vieles, was ich bisher für unmöglich gehalten hatte, sich als real entpuppt.
    Ich ließ mich von Leo auf die Füße ziehen wie bei einem Tanzschritt. Er hob meinen Arm, die Hand auf meiner Hüfte, drehte mich, und meine Füße folgten. Ich machte einen Schritt über den Körper der Vampirin unter mir und drei in Katies Büro hinein. Amitee war schnell wie der Blitz verschwunden. Die Erfahrung, beinahe gepfählt zu werden, schien ihr nicht recht zugesagt zu haben.
    Leos Blick ließ mich nicht los, dunkel und alt, die Pupillen riesig und schwarz. Trotzdem hatte er sich völlig unter Kontrolle. Das gefiel Beast. Beast mochte die Macht, die über uns strich wie eine warme Hand. »Legen Sie das bitte weg « , sagte Leo, so dicht vor meinem Gesicht, dass sein Atem meine/unsere Wange streifte. Er roch nicht nach frischem Blut. Also hatte er nicht von den Mädchen getrunken.
    Mein Herz hämmerte, die harten Schläge der Gefahr, des Kampfes auf Leben und Tod. Ich riss mich zusammen, um den Adrenalinpegel zu senken und das Zittern in Armen und Beinen unter Kontrolle zu bekommen. Dann legte ich das Kreuz wieder um und schob es unter mein T-Shirt, entzog Leo meine Hand und steckte den Pflock in mein Haar zurück. Ich wusste nicht einmal, warum ich seiner Bitte nachkam. Ich spürte seinen Einfluss. Er testete meine Willenskraft, aber es fühlte sich nicht an wie Vamphypnose. Nicht ganz so. Beast sagte mir, ich sollte ihn erst einmal gewähren lassen. Sie

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