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Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Titel: Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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darauf. Leider musste er diesen kleinen Trick damit bezahlen, dass eine große Menge Wasser tödlich für ihn wurde. Jeder große Zauber hat einen Haken.“
    Er schnippte mit den Fingern und zauberte Feuer herbei, sodass es Stephanie langsam wieder warm wurde.
    „Guter Trick“, sagte sie, „irgendwann musst du mir beibringen, wie das geht.“
    Nach einigen Bemühungen gelang es Stephanie, die Wagentür zu öffnen. Sie schob die Scherben vom Sitz, stieg ein und schnallte sich an. Skulduggery ging um den Wagen herum, stieg durchs Fenster ein und setzte sich hinters Steuer. Er drehte den Zündschlüssel um, der Motor beklagte sich stotternd und lief dann.
    Stephanies Glieder waren müde, und ihr Kopf war müde. Alles fühlte sich schwer an, die Augen drohten ihr jeden Moment zuzufallen. Sie zog ihr Handy aus der Tasche - wie durch ein Wunder hatte es durch das Kanalwasser keinen Schaden genommen. Sie drückte auf einen Knopf und stöhnte, als die Zeit angezeigt wurde. Dann beobachtete sie, wie das erste Morgenrot sich in den Himmel seinen Weg bahnte.
    „Was ist los?“, fragte Skulduggery. „Bist du verletzt?“
    „Nein“, antwortete sie, „aber bald, falls ich nicht in Gordons Haus bin, wenn meine Mutter mich abholen kommt.“
    „Du siehst nicht gerade glücklich aus.“
    „Ich will nicht zurück in diese Welt - in diese blöde Stadt mit neugierigen Nachbarn und keifenden Tanten.“
    „Du würdest lieber in einer Welt bleiben, in der du in einer Nacht zweimal angegriffen wurdest?“
    „Ich weiß, es klingt verrückt, aber die Antwort ist Ja. Da passiert wenigstens etwas.“
    „Ich will später noch zu einem Freund, jemand, der uns vielleicht weiterhelfen kann. Du kannst mitkommen, wenn du magst.“
    „Im Ernst?“
    „Ich glaube, du hast ein echtes Gespür für diese Art von Arbeit.“
    Stephanie nickte, zuckte leicht die Schultern und musste sich ganz schön anstrengen, damit er aus ihrer Stimme nicht die schiere Freude heraushörte.
    „Und was ist mit Magie?“
    „Ja, was ist damit?“
    „Bringst du mir das Zaubern bei?“
    „Du weißt doch nicht einmal, ob du es überhaupt lernen kannst.“
    „Wie finde ich es heraus? Gibt es einen Test oder so etwas?“
    „Ja. Wir schneiden dir den Kopf ab. Wenn er nachwächst, kannst du das Zaubern lernen.“
    „Machst du wieder einen auf Witzbold, oder was?“
    „Gott sei Dank hast du's gemerkt.“
    „Also, bringst du es mir bei?“
    „Ich bin kein Lehrer. Ich bin Detektiv. Ich habe schon einen Beruf.“
    „Stimmt. Ich würde es nur wirklich gern lernen, und du weißt doch alles.“
    „Deine Schmeicheleien sind ausgesprochen subtil.“
    „Aber ich bin dir nicht böse, wenn du es mir nicht beibringen willst, bestimmt nicht. Ich kann ja immer noch China fragen.“
    Skulduggery schaute sie an. „China wird es dir nicht beibringen, und zwar ganz einfach deshalb, weil sie nichts tut, das nicht zu ihrem eigenen Nutzen ist. Man merkt es anfangs vielleicht nicht, man hält sie sogar für ausgesprochen nett, doch man kann ihr nicht trauen.“
    „Okay.“
    „Okay. Dann sind wir uns also einig?“
    „Wir sind uns einig. China ist nicht zu trauen.“
    „Gut. Schön, dass wir das geklärt haben.“
    „Bringst du mir dann das Zaubern bei?“
    Er seufzte. „Der Umgang mit dir ist ein ständiges Kräftemessen, was?“
    „Das sagen meine Lehrer in der Schule auch immer.“
    „Wir werden sehr viel Spaß miteinander haben“, meinte Skulduggery trocken. „Das weiß ich jetzt schon.“
     
    *
     
    Skulduggery setzte Stephanie vor dem Haus ihres Onkels ab, und eine halbe Stunde später ließ der Wagen ihrer Mutter Wasserfontänen aufsteigen, als er durch die riesigen Pfützen in der Zufahrt fuhr. Stephanie wartete draußen. Es gelang ihr, die Mutter vom Haus abzulenken, sodass ihr nicht auffiel, dass die Haustür nicht in den Angeln hing, sondern lediglich am Türrahmen lehnte.
    „Guten Morgen“, grüßte die Mutter, als Stephanie zu ihr in den Wagen stieg. „Alles in Ordnung?“
    Stephanie nickte. „Alles bestens.“
    „Du siehst etwas mitgenommen aus.“
    „Herzlichen Dank, Mum.“
    Ihre Mutter lachte, wendete und fuhr zurück auf die Straße. „Tut mir leid. Aber jetzt sag, wie war die Nacht?“
    Stephanie zögerte kurz, dann zuckte sie mit den Schultern. „Ohne besondere Vorkommnisse.“

SERPINE
    Nefarian Serpine hatte Besuch.
    Die Hohlen verneigten sich tief, als er durch die Flure seines Schlosses ging. Aus der Entfernung wirkten sie echt, doch aus

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