Skylark 1 - Die Abenteuer der Skylark
abfinden, solange wir hier sind. Meinst du nicht auch, Mart?«
»Ja. Und soweit ich die hiesige Kultur bis jetzt verstehe, werden diese Menschen wohl hingerichtet, wenn wir sie verstoßen.«
»Was? Woher weißt du ... na ja, möglich. Wir behalten sie also, Dot.«
»Natürlich, wenn das so ist. Du behältst die Männer, und wir nehmen die Frauen.«
»Hmm.« Er wandte sich an Crane und sagte leise: »Die beiden wollen also nicht, daß wir mit diesen prächtigen Mädchen im gleichen Zimmer schlafen, soso? Ich frage mich nach dem Grund.«
Seaton winkte die Frauen in das Zimmer der Mädchen; doch sie zögerten. Eine lief zu dem Mann mit dem Gürtel und sprach einige hastige Worte, während sie zugleich in einer sehr menschlichen Geste die Arme um seinen Hals schlang. Er schüttelte den Kopf und deutete mehrmals auf Seaton. Dann führte er sie zärtlich in das Zimmer der Mädchen, und die anderen Frauen folgten.
Nachdem sich auch Crane und DuQuesne mit ihren Sklaven zurückgezogen hatten, machte der Mann mit dem Gürtel Anstalten, Seaton aus seiner Kleidung zu helfen.
Als er ausgezogen war, streckte sich Seaton wohlig. Mächtige Muskeln bewegten sich unter seiner Haut, während er einige Übungen machte, um die Muskelstarre der Reise abzuschütteln. Die Sklaven betrachteten erstaunt seinen Körper und wechselten erregte Worte, als sie sich um Seatons abgelegte Kleidung scharten. Ihr Anführer nahm einen Salzstreuer, eine Silbergabel und einige andere Dinge zur Hand, die aus der Jacke gefallen waren, und erbat offenbar die Erlaubnis, damit etwas anzustellen. Seaton nickte und wandte sich zu seinem Bett. Aus dem Flur drang leises Waffenklirren herein, was ihn nervös machte. Als er zum Fenster trat, sah er, daß auch draußen im Hof Wächter standen. Waren sie Ehrengäste oder Gefangene?
Auf ein Wort des Anführers legten sich drei Sklaven auf den Boden und schliefen; er selbst gönnte sich keine Ruhe. Er öffnete den scheinbar soliden Metallgürtel und nahm zahlreiche kleine Werkzeuge, winzige Instrumente und mehrere Rollen Isolierdraht heraus. Dann griff er nach den Gegenständen, die Seaton ihm gegeben hatte, wobei er sich sehr bemühte, kein einziges Salzkorn zu verstreuen, und machte sich ans Werk. Dabei nahm unter seinen fieberhaft arbeitenden Fingern nach und nach ein seltsames und recht kompliziertes Gebilde Gestalt an.
K APITEL 17
Seaton schlief in dieser ›Nacht‹ nicht gut. Es war zu heiß, und die Sonnen schienen mit unverminderter Helligkeit. Er war froh, nach acht Stunden wieder aufstehen zu können. Kaum hatte er sich zu rasieren begonnen, als ihn ein Sklave am Arm berührte, ihn zu einem Sessel winkte und ihm eine leicht gebogene scharfe Klinge zeigte. Seaton lehnte sich zurück, und der Sklave rasierte ihn mit einer Schnelligkeit und Glattheit, wie er es noch nicht erlebt hatte – so vorzüglich war das seltsame Rasiermesser. Dann begann der Friseur auch seinen Anführer zu rasieren, wobei er ihn vorher nur mit einem parfümierten Öl einrieb.
»Moment mal«, sagte Seaton. »Hier haben wir etwas, das uns sehr hilft. Seife.« Er schäumte dem Sklaven das Gesicht ein, und der Mann mit dem Gürtel sah ihn freudig überrascht an, als sein Bart schmerzlos entfernt wurde.
Seaton rief die anderen zu sich, und bald waren alle in seinem Zimmer versammelt. Sie hatten nur leichte Kleidung angelegt, denn die Hitze war drückend. Irgendwo ertönte ein Gong, und einer der Sklaven öffnete die Tür und ließ Bedienstete mit einem fertig gedeckten Tisch herein. Die Erdenbewohner aßen nichts; sie wollten lieber eine Stunde warten und dann in der Skylark frühstücken. So kamen die Sklaven zu einem reichen Mahl.
Während des Frühstücks stellte Seaton zu seiner Überraschung fest, daß sich Dorothy mühsam mit einer der Frauen unterhielt.
»Ich wußte ja, daß du ein Sprachgenie bist, Dottie, aber daß du so etwas an einem Tag schaffst, hätte ich nicht gedacht.«
»Oh, geschafft habe ich eigentlich noch gar nichts. Ich kann ein paar Worte – das ist eigentlich noch sehr wenig.«
Die Frau sprach hastig mit dem Anführer der Sklaven, der sofort von Seaton die Erlaubnis erbat, mit Dorothy zu sprechen. Er lief zu ihr hinüber, verbeugte sich und überschüttete sie mit einem solchen Wortschwall, daß sie die Hand hob, um ihn zum Schweigen zu bringen.
»Langsamer bitte«, sagte sie und fügte einige Worte in der Sklavensprache hinzu.
Nun begann eine seltsame Unterhaltung zwischen den beiden
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