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SMS für dich

Titel: SMS für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sofie Cramer
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ich dir. Ich fahre hier nicht weg, ehe du nicht eines dieser tollen Bilder bewundert hast!»
    Aber erst nachdem sie gegessen haben, unternimmt Sven einen neuen Vorstoß. Der Festsaal hat sich längst geleert, und sämtliche
     Lampen sind bereits ausgeschaltet. Doch es scheint noch so viel Licht aus dem Tresenbereich in den Raum hinein, dass er sich
     ein paar Schritte vorwagt. Schon jetzt überraschen ihn die Größe und auch die Menge der Bilder. Er schätzt, dass es über zwanzig
     sein müssen.
    Mit verhaltenen Schritten geht er auf das erste Bild links an der Wand zu. Selbst im Halbdunkel scheint das satte, tiefe Rot,
     das sich über die gesamte Fläche ausbreitet, richtig zu leuchten. Sofort fällt ihm der silbrig schimmernde Mond ins Auge,
     der sich sonderbar glänzend vom Hintergrund abhebt und etwas Geheimnisvolles, aber auch sehr Friedliches ausstrahlt. Etwa
     zehn Zentimeter unter dem Gemälde hängt ein kleines Schild: «Blutmond 220   €».
    Svens Blick wandert an den unteren rechten Rand des Gemäldes, wo ein weißer Schriftzug zu erkennen ist. Er tritt noch einen
     Schritt näher, dann kann er ihn lesen. Dort steht einfach nur «Clara S.», und die Art und Weise, in der sie den Schriftzug
     geschwungen hat, zaubert Sven ein Lächeln auf die Lippen.

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    Clara 
    Typisch, denkt Clara, als sich ihre Geburtstagsgäste an dem großen Tisch versammeln. Alle sind pünktlich, nur Katja nicht.
     Amüsiert fragt Clara sich, ob  |172| die Verspätung ihrer Freundin etwas mit den zwei groß angekündigten Überraschungen zu tun haben könnte.
    Seit langem hat Clara sich nicht mehr so rundum zufrieden und wohlgefühlt. Sie blickt still lächelnd in die Runde und ist
     dankbar, all ihre Lieben um sich zu haben. Ihre Mutter und ihren Freund Reinhard, Lisbeth und Willy, Dorothea und Bea. Sogar
     Bens Mutter konnte Dorothea überzeugen, der Einladung zu folgen. Und Clara freut sich wirklich, die beiden endlich wieder
     einmal zu einem schönen Anlass zu sehen. Auch Ben scheint irgendwie dabei zu sein, wenn sie heute voller Freude und Stolz
     ihre schönsten Bilder zeigt.
    Vor lauter Aufregung hat Clara gar keinen Hunger. Dabei hat Beppo bereits begonnen, diverse Köstlichkeiten auf riesigen weißen
     Porzellanplatten zu servieren. Und als hätte sie es geahnt, kommt in diesem Moment Katja um die Ecke gehuscht. Doch statt
     munter auf die große Runde zuzugehen, winkt sie Clara zu sich heran.
    «Süße, lass dich knutschen. Ich wünsche dir alles Glück dieser Welt. Du hast es so verdient!», flötet Katja ihr ins Ohr, aber
     drückt sie gleichzeitig so heftig, dass Clara nicht jedes Wort versteht. Sie hat trotzdem einen Kloß im Hals, unterdrückt
     aber die Tränen.
    «Danke! Aber nun sag schon: Wo sind die Überraschungen?» Clara baut sich mit hochgezogenen Augenbrauen und verschränkten Armen
     vor ihrer Freundin auf. Sie hat die schlimmsten Befürchtungen angesichts der verrückten Ideen, die Katja schon alle aufgetischt
     hat. Doch die Freundin hat so ein leuchtendes Glänzen in ihren Augen, dass Clara ihr ansieht, dass sie etwas wirklich Schönes
     in petto haben muss.
    |173| «Sie stehen beide hier um die Ecke.» Katja dreht sich um und ruft: «Andy? Du darfst!»
    Mit offenem Mund und geweiteten Augen starrt Clara den überaus attraktiven Mann an, der nun hereintritt und ein großes, flaches
     mit Packpapier umhülltes Geschenk in seiner linken Hand hält. Die rechte streckt er Clara mit einem sympathischen und leicht
     verlegenen Lächeln entgegen.
    «Herzliche Glückwünsche zum Geburtstag! Ich bin Andreas, aber wir kennen uns ja im Prinzip schon von dieser Speeddating-Veranstaltung.
     Katja hat mich einfach mit hierhergeschleppt. Ich bin also unschuldig und hoffe, das ist in Ordnung?!»
    Clara wirft Katja einen vielsagenden Blick zu und sagt: «Natürlich ist das in Ordnung. Ich weiß sowieso nicht, wie wir dieses
     Büfett jemals schaffen sollen. Setzt euch!»
    «Sofort, aber ich hab noch etwas zu sagen», proklamiert Katja feierlich und schaut auffordernd in die Runde. Sie nimmt sich
     ein Glas Prosecco, das die umsichtige Kellnerin auf einem Tablett reicht. Dann räuspert sie sich.
    «Meine allerliebste Freundin! Wir alle hier wissen, dass dieser Tag sicher nicht einfach ist für dich. Umso wichtiger ist
     es, dass du weißt, wie sehr wir uns alle freuen, dich wieder lächeln zu sehen. Und was ich mit unzähligen Aufmunterungsversuchen
     nicht geschafft habe, schaffst du ganz allein mit

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