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Snack Daddys Abenteuerliche Reise

Snack Daddys Abenteuerliche Reise

Titel: Snack Daddys Abenteuerliche Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Shteyngart
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Vorschlaghammer dem Erdboden gleichmachte), als Larry Zartarian mich weckte. Er stand über mir, rüttelte an meinen Schultern, und seine kurzen weichen Haare regneten mir ins Gesicht.
    Mit seiner zarten Männerhand zeigte er durch die getönten Fensterscheiben. Draußen erstreckte sich das »Plateau International« mit seinen Wolkenkratzern, in denen sich das Meer und die Berge spiegelten. »Was ist denn?«, rief ich. »Wie sind Sie hier überhaupt reingekommen? Habe ich überhaupt kein Privatleben mehr?«
    »Sehen Sie sich Gorbigrad an.«
    Ich ließ meine Augen über die Bucht schweifen. »Ja«, sagte ich. »Sieht gar nicht gut aus.«
    »Sehen Sie genauer hin. Da ist der Blaubrückenpass, der Gorbigrad mit dem ›Plateau International‹ verbindet. Das Militär hat Kontrollposten errichtet und lässt niemanden durch.«
    »Ist doch in Ordnung«, sagte ich. »Wir brauchen Kontrollposten. Es herrscht Krieg.«
    »Können Sie den großen grauen Felsen da hinten sehen? Das ist die Alexandre-Dumas-Schlucht. Und die kleinen schwarzen Gestalten in der Schlucht? Wie Ameisen? Das sind Menschen. Die versuchen, aus Gorbigrad zu fliehen. Sie wollen sich auf die Plateaus durchschlagen. Viele von ihnen laufen garantiert dem Tod in die Arme.«
    Ich sah mir die Ameisen an, die er erwähnt hatte, aber mit meinen schwachen Augen konnte ich sie gegen die Sonne kaum ausmachen. Wovon redete er nur? Dumas war ein schlechter französischer Schriftsteller. Eine Schlucht war eine Schlucht. Die Sevo und die Svanï waren keine Ameisen. Gorbigrad würde zerstört und dann wieder neu aufgebaut werden. »Warum sollten Menschen dem Tod in die Arme laufen, wenn sie versuchen, aus Gorbigrad zu fliehen?«, sagte ich.
    »Weil Nanabragov und Debil Kanuk sie mit Katjuscha-Raketen beschießen. Vom Dach meines Hotels, scheiße noch mal.
Wissen Sie, was das für das Image des Hyatt bedeutet?
«
    »Ich dachte, die Ausgebombten ziehen zu ihren Familien aufs Land.«
    »Das Land ist komplett abgeriegelt. Die Bundesstreitkräfte und die DORSCH -Truppen haben die Grenzen dichtgemacht. Die lassen Ihre angeblichen Ausgebombten verhungern.«
    »Woher wissen Sie das eigentlich?«, sagte ich.
    Zartarian wandte sich ab. Ich konzentrierte mich auf alles, was an ihm nicht stimmte – den vorzeitigen Haarausfall, die engen Hosen, die seinen Affenarsch betonten, und die krummen kurzen Beine. Plötzlich wirkte er für das körperliche Leben noch weniger geeignet als ich.
    »Aljoscha-Bob hat mir alles über Sie erzählt, Mischa«, sagte er. »Über Ihre Kindheit. Über Ihren Vater.«
    Ich schnaubte. »Meine Kindheit war prima. Mein Papa hat Boote aus Schuhen gebaut. Wir haben einen Hund angepinkelt. Hände weg von meiner Kindheit!«
    »Jetzt ist Schluss, Mischa«, sagte er. »Keine Weltverbesserung in Absurdistan mehr. Schluss mit dem DORSCH .«
    »Raus hier, Zartarian«, sagte ich. Aber als er weg war, nahm ich mein
mobilnik
und richtete es himmelwärts. Ich musste mit Aljoscha-Bob reden. Ich musste mehr über meine Kindheit erfahren. Auf dem Display des Telefons ließ ein Leuchtturm sein Licht kreisen und suchte verzweifelt nach einem Netz. Dann kam der Leuchtturm zur Ruhe. »Verehrter Telefonbenutzer«, sagte eine heisere Russin, »Ihr Versuch, eine Verbindung herzustellen, ist gescheitert. Da kann man nichts machen. Bitte legen Sie auf.« Ich zitterte, ein Schluckauf schüttelte mich. Die ganz eigene Welt des Park Hyatt Svanï City begann sich um mich zu drehen – Buffalo Wings trommelten auf Whiskyflaschen ein, geblümte Bettwäsche lief im fahlen Flackern von CNN schamrot an, abgenutzt und hitzekrank, und führte ihre unerhörten Dramen auf.
    Ich wollte meinen Aljoscha-Bob wiederhaben. Ich wollte mit ihm Händchen halten wie die Araber und mit ihm den Boulevard der Nationalen Einheit hinunterspazieren, vorbei an den Parfümerien und Irish Pubs, den leeren KBR -Lastern und gepanzerten Truppentransportern.
    Aber die heisere Russin hatte Unrecht. Man konnte ganz bestimmt noch etwas machen.

33
    Die Ideen sprudeln
     
    Tags darauf weckte mich um zehn Uhr morgens das Geräusch der Katjuscha-Raketen, die direkt über meiner Schlafmütze abgefeuert wurden.
He!
, dachte ich.
Was für ein Einstieg in meinen ersten Tag als DORSCH -Minister für multikulturelle Angelegenheiten
. Ich legte meinen besten Jogginganzug an, schlang in der Beluga Bar ein spitzenmäßiges Störomelett hinunter, ging zurück nach oben und reinigte mir gründlich die Zahnzwischenräume.
    In meinem

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