So erregend rätselhaft (German Edition)
der Mann, der ihr wirklich etwas bedeutete, sie bat, ihn zu heiraten. Und nun musste er alles ruinieren, indem er ihm jede Romantik nahm. Es kam ihr vor, als würden sie über einen profitablen Geschäftsabschluss sprechen, so viel Emotion wie er zeigte.
Sie stand auf. „Nein, Dex. Das Ganze ist einfach nur falsch.“
„Denk darüber nach, Lucy. Ich kann dir alles geben, was du willst.“
„Was weißt du schon davon, was ich will?“ Ihre Stimme wurde immer lauter.
Im Gegensatz dazu war seine ganz sanft und ruhig. „Ich kenne dich. Ich weiß, was du willst.“
„Ich kann mir vorstellen, dass du das glaubst.“ Sie warf einen verächtlichen Blick auf die Diamanten auf dem Schreibtisch.
„Du willst Izzie. Du willst eine Familie. Du willst das Richtige für Izzie tun“, sagte er.
Sie fühlte sich unsagbar verwirrt und musste mehrmals tief durchatmen, bevor sie wieder einen klaren Gedanken fassen konnte.
Es war natürlich verrückt, dass sie einen Monent lang wirklich versucht gewesen war.
Nein, sie konnte ihn nicht heiraten. Er wusste ja nicht einmal, wer sie war. Ihre Lügen standen zwischen ihnen wie ein unüberwindliches Hindernis.
Und doch war es ihr Herz, das am lautesten protestierte. Eigentlich war das größte Hindernis zwischen ihnen nicht ihre Lügerei, sondern die Tatsache, dass Dex sie nicht liebte. Nicht einmal ein wenig.
Ihr Leben lang war sie die Praktische gewesen. Sie war stolz auf diese Eigenschaft und bewunderte sie bei anderen. Dex hatte gerade einen äußert praktischen Gedanken ausgesprochen. Er war sehr vernünftig. Und alles in ihr sträubte sich dagegen.
„Du hast recht. Ich will eine Familie. Ich will Isabella und ihren Geschwistern, die sie noch bekommt, eine Mutter sein. Aber das, was dir vorschwebt, ist keine Familie. Es ist keine Ehe. Du sprichst von einer bequemen Lösung.“
„Ich spreche von dem, was richtig für Izzie ist.“ Er kam um den Schreibtisch herum und stellte sich so dicht vor sie, dass sie am liebsten zurückgewichen wäre. „Denk darüber nach. Izzie braucht beide Elternteile. Wie viel einfacher wäre ihr Leben, wenn ihre Eltern zusammen leben würden?“
„Einfacher? Weil du dir sagen könntest, das Richtige für Isabella getan zu haben. Dabei wäre ich diejenige, die all die Arbeit macht. Ja, es wäre einfacher für dich, nicht wahr?“
„Einfacher für uns beide. Du könntest deinen Job aufgeben, wenn du möchtest. Du könntest ständig bei Izzie sein. Das könnten wir beide.“ Er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, eine sinnliche, verführerische Geste. „Und wir wissen, dass wir gut zusammenpassen.“
Für einen kurzen Moment überkam sie ein Anflug von Hoffnung – dass nach allem, was sie miteinander durchgestanden hatten, nach dem Gefühlsaufruhr der letzten eineinhalb Wochen, nach ihrer Liebesnacht er vielleicht doch drauf und dran war, zärtliche Gefühle für sie zu entwickeln.
Vielleicht.
Aber dann sah sie das Verlangen in seinem Blick aufblitzen.
Das holte sie schlagartig auf den Boden der Tatsachen zurück. Er meinte nicht, dass sie gefühlsmäßig zusammenpassten. Er meinte natürlich im Bett. Und das stimmte.
Der Sex war unglaublich gewesen. Aber eine Ehe – eine richtige Ehe, wie sie sie sich wünschte – baute man nicht auf Sex und Lügen auf.
Er nahm ihre beiden Hände. „Ich weiß, dass das, was du am meisten willst, Izzie ist. Aber sicher hast du auch noch andere Wünsche. Ich bin ein reicher Mann, Lucy. Ich kann dir geben, was immer du dir wünschst. Reisen, Autos, Kleider, Schmuck. Du brauchst es nur zu sagen.“
„Aha.“ Sie wich zurück und entzog ihm ihre Hände. „So ist das also. Du hast das alles genau geplant, nicht wahr? Von dem Augenblick an, als Raina vor der Tür stand. Das Kleid. Der Nachmittag im Schönheitssalon. Die Fahrt mit der Limousine zu diesem festlichen Empfang. Du hast diesen perfekten Aschenputtel-Abend inszeniert, nur damit du mir einen Antrag machen kannst.“
Dex erwiderte nichts, aber er verzog kaum merklich den Mund, als sei er mit sich selbst zufrieden.
Lucy lachte, weil sie die absurde Situation einen Moment lang wirklich amüsant fand. Doch als sie anfing zu sprechen, klang ihre Stimme bitter. „Weißt du, was Männer an dem Märchen nicht begreifen? Frauen lieben es nicht nur, weil Aschenputtel schöne Kleider bekommt und auf den Ball gehen kann. Sie lieben es, weil der Prinz, als er herausfindet, dass sie nur eine arme Magd ist, Aschenputtel immer noch
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