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So gut wie tot

Titel: So gut wie tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Lichtern auf dem Dach parkte unmittelbar vor der Einfahrt. Zwei Männer, ziemlich raue Typen, zogen gerade ihr BMW-Cabrio mit einer Winde hoch.
    »Hey!«, rief sie und lief wutentbrannt auf die Männer zu. »Was machen Sie da?«
    Die Männer hievten den Wagen ungerührt über die Rampe auf die Ladefläche. Der größere zog einige Papiere aus der Tasche. »Sind Sie Mrs Wilson?
    Auf einmal war sie nicht mehr so selbstsicher. »Ja?«
    »Sind Sie die Ehefrau von Mr Ronald Wilson?«
    »Die bin ich«, entgegnete sie trotzig.
    Er zeigte ihr die Dokumente und sagte dann mit sanfter, beinahe entschuldigender Stimme: »Inter-Alliance Autofinanzierung. Leider müssen wir das Fahrzeug beschlagnahmen.«
    »Was soll das heißen?«
    »Wir haben seit sechs Monaten keine Zahlungen erhalten. Mr Wilson hat den Vertrag gebrochen.«
    »Es muss sich um einen Irrtum handeln.«
    »Leider nicht. Ihr Ehemann hat drei Mahnungen ignoriert. Gemäß des Leasingvertrages ist die Firma demnach berechtigt, das Fahrzeug zu beschlagnahmen.«
    Lorraine brach in Tränen aus, als die Hinterräder des blauen Wagens auf die Pritsche rollten. »Bitte – Sie haben doch die Nachrichten gesehen. Mein Mann ist da drüben. In New York. Ich versuche, ihn zu erreichen. Wir können das sicher regeln.«
    »Er wird sich morgen bei der Firma melden müssen, Madam.« Seine Stimme klang mitfühlend, doch er blieb unerbittlich.
    »Bitte, lassen Sie mir den Wagen doch nur heute Abend hier.«
    »Ich gebe Ihnen eine Nummer, bei der Sie sich morgen melden können.«
    »Aber – aber – dann habe ich kein Auto. Wie soll ich das schaffen? Da – da sind doch noch meine Sachen drin. CDs. Parkgutscheine. Meine Sonnenbrille.«
    Er deutete auf den Wagen. »Bitte nehmen Sie die Sachen heraus.«
    »Danke«, sagte sie. »Vielen Dank.«
    53
    OKTOBER 2007 Zitternd vor Entsetzen beobachtete Abby, wie der Schatten sich näherte. Sie hörte Turnschuhe auf dem blank polierten Dielenboden quietschen, dann raschelte Papier.
    Ricky stand in der Tür.
    Er lehnte lässig am Rahmen, den Reißverschluss der ledernen Motorradjacke geöffnet, darunter ein schmutziges weißes T-Shirt. Er hatte einen Dreitagebart, und sein Haar, das vom Helm platt gedrückt war, wirkte ungewaschen. Er sah ganz anders aus als bei ihrer letzten Begegnung. Nicht mehr der entspannte Surfertyp, sondern ein gehetzter Mann. Er war in den wenigen Monaten stark gealtert. Er hatte abgenommen, und sein Gesicht wirkte hager, mit dunklen Ringen und Tränensäcken unter den Augen. Er roch auch unsauber.
    Mein Gott, wie hatte ihr dieser Mann jemals gefallen können?
    Er lächelte, als könnte er ihre Gedanken lesen.
    Es war nicht das Lächeln, das sie kannte. Kein Ricky-Lächeln. Eher wie eine Maske, die er übergezogen hatte. Sie erhaschte einen Blick auf seine Uhr. Zehn vor elf. War sie fast vier Stunden bewusstlos gewesen?
    Dann sah sie den Polsterumschlag. Ricky hielt ihn in der Hand und drehte ihn um. Der Inhalt, die Times und der Guardian vom Freitag, fiel zu Boden.
    »Schön, dich zu sehen, Abby«, sagte er. In seiner Stimme lag kein Lächeln.
    Sie wollte etwas sagen, ihn bitten, ihre Fesseln zu lösen, brachte aber nur einen gedämpften Laut zustande.
    »Freut mich, dass du das genauso siehst! Ich bin nur ein bisschen verwirrt, weil du jemandem alte Zeitungen schicken willst.« Er warf einen Blick auf die Adresse. Laura Jackson, 6 Stable Cottages, Rodmell. »Eine alte Freundin von dir? Trotzdem begreife ich nicht, warum du ihr alte Zeitungen schicken solltest. Kommt mir ziemlich blöd vor. Außer natürlich, ich habe etwas übersehen. Habe ich das? Gibt es etwa keine Zeitungsausträger in Rodmell?«
    Sie starrte ihn an.
    Er riss den Umschlag in der Mitte durch. Das Füllmaterial rieselte heraus. Dann zerriss er minuziös den ganzen Umschlag. Als er fertig war, ließ er die letzten Fetzen kopfschüttelnd zu Boden fallen. »Ich habe beide Zeitungen gelesen. Da steht auch nichts Wichtiges drin. Aber das ist jetzt ohnehin egal, oder?«
    Er schaute sie eindringlich an, hielt ihrem Blick lächelnd stand. Schien die Situation zu genießen.
    Abby überlegte fieberhaft. Sie wusste genau, was er von ihr wollte, doch um es zu bekommen, musste er sie sprechen lassen. Verzweifelt dachte sie nach, hatte aber einfach keine vernünftige Idee.
    Er verschwand einen Augenblick und kam dann mit ihrem großen blauen Koffer zurück. Legte ihn auf den Boden, öffnete den Reißverschluss und klappte den Deckel auf.
    »Du kannst aber toll Koffer

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