So hell wie der Mond
hat.«
»Billie Jo Spears.« Kate hatte einen ähnlich banalen Musikgeschmack. »Fifty-seven Chevrolet.«
»Das ist das beste.« Überrascht und beeindruckt grinste er sie an. »Und damit er nicht so allein ist, habe ich noch einen siebenundsechziger GTO dazugestellt.«
»Three deuces and a four speed?«
»Ganz genau.« Sein Grinsen verbreiterte sich noch. »Einen 389er.«
Sie grinste ebenfalls. »Aber was, in aller Welt, sollen motortechnisch gesehen three deuces, also drei Zweier, überhaupt sein?«
»Das zu erklären ist nicht so leicht. Lassen Sie es mich einfach wissen, wenn Sie eine ernsthafte Nachhilfestunde auf diesem Gebiet haben möchten, ja?«
Als er mit einem Blick auf das Haus Kates Hand ergriff, war sie entspannt genug, es geschehen zu lassen. »Es ist wirklich toll, nicht wahr?«
»Ja, recht nett.« Ganz aus Holz und Glas, dachte sie, mit zweigeschossigen Veranden, heimelig hinter üppig blühenden Pflanzen und wunderbaren Zypressen versteckt. »Ich habe es schon mal gesehen.«
»Aber nur von außen.« Da er wusste, dass sie niemals warten würde, bis er um den Wagen herumgegangen wäre, um ihr beim Aussteigen behilflich zu sein, beugte er sich über sie, machte die Tür von innen auf und … inhalierte ihren schlichten Seifenduft. Genüßlich wanderte sein Blick von ihrem Mund zu ihren Augen hinauf. »Und Sie werden die erste sein.«
»Wie bitte?«
Himmel, verlor er den Verstand und fing tatsächlich an, den kratzigen Ton zu genießen, in dem sie mit ihm sprach? »Meine erste Besucherin.« Er stieg aus, zog seine Aktentasche und seine Jacke vom Rücksitz und nahm freundschaftlich ihre Hand. »Man kann sogar das Rauschen des Meeres hören«, stellte er fest. »Es ist ganz nah. Und einmal habe ich schon ein paar Seehunde beobachtet.«
Schön war es – beinahe zu schön, dachte sie. Die Umgebung, die Geräusche, der Duft von Rosen und nachtblühendem Jasmin, der Westen des Himmels, den die untergehende Sonne in leuchtende, herzergreifende Farben tauchte und die Bäume lange, gewundene Schatten auf den Boden werfen ließ.
»Hier fahren ständig jede Menge Touristen vorbei«, stellte sie fest. »Meinen Sie nicht, dass Sie das irgendwann mal stören wird?«
»Nein. Das Haus liegt ein Stück zurück, und die Schlafzimmer gehen zum Meer hinaus.« Er drehte den Schlüssel im Schloss herum. »Es gibt nur ein Problem.«
Das freute sie. Perfektion machte sie nervös. »Und das wäre?«
»Bisher habe ich noch kaum ein Möbelstück.« Er öffnete die Tür und bewies, wie richtig diese Aussage war.
Ziemlich kahl sah alles aus: blanke Böden, nichts an den Wänden, ein vollkommen leerer Raum. Trotzdem gefiel ihr, wie die Eingangshalle in eines der angrenzenden Zimmer überging. Schlicht und einladend. Es war, als riefen die breiten gegenüberliegenden Glastüren, durch die das strahlende warme Licht der letzten Sonne fiel, geradezu danach, sie zu öffnen.
Bisher gab es keinen Teppich oder Läufer, der die schimmernde Fläche des goldgelben Pinienparketts, über das sie spazierte, unterbrochen hätte.
Sicher legte er sich in Kürze einen Teppich zu. Es wäre praktisch und vernünftig, dachte sie. Doch irgendwie wäre es auch bedauerlich.
Von außen hatte sie nicht vermutet, dass die Decken der Räume so hoch, dass die Treppe ebenso offen war wie die mit elegantem Schnitzwerk verzierte Galerie in der oberen Etage.
Sie sah, wie geschickt und zugleich direkt der Übergang der einzelnen Zimmer gestaltet war, so dass man den Eindruck eines einzigen großen Wohnraumes bekam. Weiße Wände, goldene Böden und dann noch das herrliche blutrote Licht, das von Westen her durch die Fenster drang.
»Phantastische Aussicht«, brachte sie mühsam heraus und fragte sich, weshalb sie plötzlich feuchte Hände bekam. Möglichst lässig wanderte sie in Richtung einer Umzugskiste, auf der eine teure Stereoanlage stand. Einziges Möbelstück war ein verschlissener Liegesessel, dessen eine Armlehne in einem Klebeverband steckte. »Wie ich sehe, ist für das Nötigste gesorgt …«
»Ein Leben ohne Musik wäre grauenhaft für mich. Und den Sessel habe ich von einer Haushaltsauflösung. Er ist so hässlich, dass er mir schon wieder gefällt. Möchten Sie etwas trinken?«
»Soda oder Mineralwasser.« Alkohol tränke sie aus einer Reihe von Gründen, unter anderem seinetwegen, besser nicht.
»Ich habe Templetonsches Mineralwasser.«
»Dann haben Sie das beste«, stellte sie lächelnd fest.
»Wenn das Essen auf dem
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