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So schön kann Küssen sein

So schön kann Küssen sein

Titel: So schön kann Küssen sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Conrad
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zur Dusche. Sie und das Kind haben das warme Wasser dringend nötig. Ich mache inzwischen Feuer im Wohnzimmer.”
    Als sie sich abwandte, hielt Manny sie am Arm fest. Ihre Haut war eiskalt. “Ist noch jemand im Haus, oder erwarten Sie jemanden?”
    Randi schüttelte den Kopf und wollte sich zurückziehen, doch er gab sie noch nicht frei.
    “Sie frieren genau wie wir. Sie zittern sogar. Gehen Sie mit dem Kind unter die Dusche, und ich mache Feuer.”
    “Nein.” Sie löste sich von ihm. “Ich weiß, wo alles ist, Sie aber nicht. Außerdem will ich vorsichtshalber auch schon die Kerosinlampen anzünden. Bestimmt steht auf dem Dachboden eine Truhe mit Babysachen. Vielleicht sind sogar ein paar Sachen dabei, die Ihnen passen.”
    Bei dem prüfenden Blick, den sie über seinen ganzen Körper wandern ließ, nahmen seine Gedanken erneut eine Richtung, die er lieber vermeiden sollte.
    “Ich denke, ich werde schon etwas für Sie finden”, erklärte sie, drehte sich um und ging zur Tür. “Wenn ich schon oben bin, ziehe ich mich gleich um. Es ist alles in Ordnung”, sagte sie noch, bevor sie verschwand.
    “Und ob”, murmelte Manny. “Es ist alles bestens.”
    Der Strom fiel aus, bevor Randi ins Erdgeschoss zurückkehrte. Sie hatte Zeit verloren, weil sie sich so viele Gedanken über den Fremden und das Kind gemacht hatte.
    Das Licht flackerte. Dann wurde es dunkel. Sofort griff sie nach der Kerze und den Streichhölzern, die sie für Notfälle auf dem Dachboden aufbewahrte. In letzter Zeit fiel der Strom wegen der unterschiedlichsten Probleme ungefähr ein bis zwei Mal im Monat aus, und sie hatte kein Geld, um einen neuen Generator zu kaufen.
    Nachdem sie die Kerze angezündet hatte, tastete Randi sich zur Treppe zurück und dachte dabei an den breitschulterigen Mann, der ganz in Schwarz gekleidet war. Als er in der Küche seine Lederjacke ausgezogen hatte, hatten sich dabei unter seinem schwarzen T-Shirt und der schwarzen Jeans harte Muskeln abgezeichnet.
    Der Mann strotzte vor Kraft. Nie zuvor hatte sie einen so maskulinen Mann gesehen. Außerdem war er nett und sehr attraktiv. Aber das waren nur Äußerlichkeiten. Er wirkte darüber hinaus entschlossen, mutig und verwegen. Immer wieder musste sie an seine dunklen Augen denken. Sein Blick war so intensiv, dass es ihr vorkam, als würde er alle ihre Wünsche und Sehnsüchte erraten. Und selbst wenn er sich gar nicht bewegte, strömte eine enorme Energie von ihm aus.
    Manny Sanchez unterschied sich von allen Männern, die sie jemals getroffen hatte. Solche erregend kraftvollen Männer kannte sie sonst nur aus Romanen oder Filmen, die sie früher gesehen hatte. Ab und zu träumte sie von ihnen, doch sie hätte nie erwartet, einem von ihnen zu begegnen. Und jetzt hatte sie sogar einen in ihrem Haus aufgenommen.
    Ein Schauer lief ihr über den Rücken, während sie die Treppe langsam wieder hinunterstieg. Hätte es sich nicht um einen Notfall gehandelt, und wäre da nicht das Kind gewesen …
    In der einen Hand hielt sie einen Korb mit Kleidungstücken, in der anderen hatte sie die Kerze. Aus Sorge um Ricky ging sie etwas schneller. Seine Augen hatten vorhin glasig gewirkt, und seine Stimme hatte schwach geklungen. Hoffentlich war er nicht krank, sondern brauchte nur genug Wärme und trockene Sachen.
    Manny hatte sich in eine der Decken gehüllt, die ihn wie ein Zelt umgab. Das Kind im Arm, saß er vor dem Feuer im Wohnzimmer, wandte Randi den Rücken zu und blickte in den Kamin. Als unter ihrem Fuß ein Bodenbrett knarrte, zuckte sie erschrocken zusammen.
    “Konnten Sie noch duschen, bevor der Strom ausgefallen ist?”, fragte er. Wegen der schmerzenden Schulter schob Manny das Kind in eine andere Position, bevor er sich umdrehte.
    Randi trug jetzt alte Jeans und ein ausgefranstes dunkelblaues Sweatshirt mit einem Logo. Es war bereits dünn vom vielen Waschen und zeigte deutlich, dass sich ihre Brustspitzen von der Kälte aufgerichtet hatten. Um das nasse Haar hatte sie ein Handtuch gebunden. Sie wirkte so zerbrechlich, dass er sie am liebsten gestützt hätte. Angesichts seiner mangelnden Bekleidung wäre es im Moment allerdings sehr unklug gewesen, sich ihr dermaßen zu nähern, selbst wenn sie das zugelassen hätte.
    Randi stellte den Korb neben dem Kamin ab. “Nein, zum Duschen war keine Zeit mehr, aber ich bin schon weitgehend trocken, und das Feuer wärmt ausreichend.” Sie nahm eine Kerosinlampe vom Kaminsims, zündete sie an und löschte die Kerze. “Haben

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