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So sinnlich wie dein Kuss

So sinnlich wie dein Kuss

Titel: So sinnlich wie dein Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Lindsay
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weiter. „Sie sollte Judd einarbeiten. Jetzt steht er allein da!“
    „Ich komme schon klar“, schaltete Judd sich ein. „Ich bin ja nicht völlig unerfahren, was Geschäftsführung und Weine betrifft.“
    Anna sah ihn an und empfand wieder die unglaubliche Anziehung, gegen die sie völlig machtlos war. Gerade am Wochenende, als ihre Welt völlig aus den Fugen geraten war, hatte sie deutlich gespürt, welche Sicherheit ihr seine Nähe gab.
    Während sie sich um Charles kümmerte und aufpasste, dass er seine Medikamente nicht vergaß, kümmerte Judd sich um den Rest: Er wickelte die Gespräche mit den Reportern ab, erteilte der Werbeabteilung Anweisungen und stellte sicher, dass die Angestellten Stillschweigen bewahrten. Damit hatte er souverän verhindert, dass die Situation außer Kontrolle geriet.
    Dafür war Anna ihm dankbar – aber musste er dabei auch noch so umwerfend gut aussehen?
    Jetzt war er ganz der weltgewandte Geschäftsmann. Er trug einen dunkelblauen Anzug mit einem weißen Hemd und einer dezent gemusterten Krawatte.
    Damit wirkte er wie ein Model aus einem Magazin für Männermode. Doch bei aller Eleganz strahlte er noch etwas anderes aus: etwas Raues, Ungezähmtes, ursprünglich Männliches, dem sie nicht widerstehen konnte.
    „Anna?“, fragte Charles. „Hörst du mir überhaupt zu?“
    „Sorry“, entschuldigte sie. „Ich habe vor mich hingeträumt.“
    „Du wirst jetzt gebraucht, weil du Wilson Wines von Grund auf kennst. Ab jetzt bist du Judds persönliche Assistentin.“
    „Seine persönliche Assistentin?“, wiederholte sie erschrocken. „Und was wird aus dir?“
    „Ich denke, ich komme mit deiner Urlaubsvertretung zurecht, der Rothaarigen aus der Marketingabteilung. Ich bin ja keine ganzen Tage mehr hier. Wobei sich das vielleicht wieder ändern wird, jetzt wo Nicole nicht mehr da ist …“
    Plötzlich wirkte er sehr grau im Gesicht und musste sich setzen.
    „Geht es dir nicht gut? Soll ich den Arzt rufen?“, fragte Anna sofort.
    Aber Charles schüttelte den Kopf. „Nein, mach dir keine Sorgen. Ich bin nicht krank, jedenfalls nicht körperlich. Ich finde es nur … so seltsam: Ich habe meinen Sohn wieder für mich gewonnen, aber meine Tochter verloren.“
    Anna verbiss sich die Bemerkung, dass er selbst schuld daran war, und tröstete ihn. „Hast du nicht. Glaub mir, sie kommt wieder.“
    „Und bis dahin hast du ja uns“, sagte Judd. „Und jetzt finde ich, solltest du nach Hause fahren und dich etwas ausruhen. Anna und ich, wir kümmern uns hier um alles. Im Zweifelsfall können wir dich ja anrufen.“
    Bei dem Gedanken, mit Judd allein zu sein, wurde sie ganz nervös. Aber Charles zuliebe blieb ihr wohl nichts anderes übrig.
    Charles ließ sich von seiner neuen Assistentin heimfahren, und Anna zeigte Judd sein neues Büro. Anna hatte sich ursprünglich gegen die Vorstellung gewehrt, sah aber ein, dass es für Charles am praktischsten war.
    Nach einiger Zeit kam Judd wieder heraus, trat an ihren Schreibtisch und sagte: „Gerade habe ich gesehen, dass Nicole am Donnerstag nach Nelson fliegen wollte. Ich habe gedacht, Wilson Wines verkauft hauptsächlich Importweine.“
    „Das stimmt auch, aber Nicole hatte eine neue Idee. Sie wollte einige ausgewählte neuseeländische Weine ins Programm aufnehmen, für Kunden, die das Besondere schätzen. Damit würden wir verhindern, dass Jackson Importers übers Internet die Preise verdirbt. Die einheimischen Weine sind von ausgezeichneter Qualität und lassen sich vergleichsweise günstig anbieten, weil die hohen Transportkosten wegfallen.“
    Judd nickte. „Klingt einleuchtend. Aber das Projekt steckt noch in den Kinderschuhen, oder?“
    „Ja. Bisher hat sie ein paar Weingüter im Norden besucht, und in dieser Woche wollte sie in den Süden.“
    „Dann buch bitte ihre Flüge auf meinen Namen um und besorg dir selbst auch Tickets.“
    Sie runzelte die Stirn. „Normalerweise komme ich bei solchen Gelegenheiten nicht mit. Ich halte immer hier die Stellung.“
    „Anna, ich brauche dich.“
    „Aber …“
    „Du kommst mit. Wir fliegen am Donnerstagabend, und am Dienstagmorgen sind wir wieder zurück hier in Auckland. Die paar Tage läuft der Laden auch ohne dich.“
    „Und Charles?“
    „Er hat jetzt eine neue Assistentin. Schon vergessen?“
    Judd betrachtete Anna möglichst unauffällig. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sich so schnell eine Möglichkeit ergeben würde, mit ihr alleine zu sein. Diese Chance wollte er

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