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So sinnlich wie dein Kuss

So sinnlich wie dein Kuss

Titel: So sinnlich wie dein Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Lindsay
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Unsere Zimmer liegen nebeneinander. Wir können hier oben essen und danach Johns und Peters Vorschläge durchgehen.“
    „Muss das heute noch sein?“
    „Es kann nicht schaden, mögliche Knackpunkte gleich zu entdecken.“
    „Na gut.“ Sie seufzte. „Aber ich will mich wenigstens etwas frisch machen.“
    „Kein Problem. Ich bestelle schon mal das Essen auf mein Zimmer. Komm einfach durch die Verbindungstür, wenn du so weit bist.“
    Und wenn ich nie so weit bin? dachte sie trotzig. Aber das würde ihr nichts nützen, es würde genauso laufen, wie er sagte. Schließlich war sie es Charles schuldig, mit Judd so gut wie möglich zusammenzuarbeiten.
    Diese Woche hatten Gerüchte die Runde gemacht, wonach Jackson Importers mindestens mit drei ihrer europäischen Hauptlieferanten in Verhandlungen stand. Zwar hatte Wilson Wines Exklusivverträge mit ihnen, aber die Vereinbarungen liefen aus und mussten erneuert werden.
    Auch Nicole wusste das. Steckte sie vielleicht dahinter? Versuchte sie, ihrem Vater zu schaden?
    „Also gut. In einer Stunde bin ich bei dir.“
    Allein in ihrem Zimmer sah sie sich um. Die Einrichtung war einfach und bequem, aber das weiß geflieste luxuriöse Bad mit dem großen Whirlpool verschlug ihr den Atem. Voll freudiger Erwartung ließ sie Wasser ein und zog sich aus.
    Während sie das Bad in vollen Zügen genoss, vergaß sie die Zeit. Irgendwann hörte sie ein Klopfen an der Verbindungstür.
    Sie stieg aus der Wanne, schlang sich ein Badetuch um und ging ins Zimmer. Ein Blick auf die Nachttischuhr sagte ihr, dass schon über eine Stunde vergangen war.
    „Ich komme gleich“, rief sie durch die geschlossene Tür.
    Aus ihrem Koffer nahm sie rosa Spitzenunterwäsche und zog sie an. Der dünne Stoff klebte etwas auf der noch feuchten Haut.
    Barfuß ging sie zurück ins Bad, um sich einzucremen und die Haare zu bürsten. Sie machte sich nicht die Mühe, sich zu schminken, da sie den Abend ohnehin nur im Bett verbringen würde – allein.
    Wieder im Zimmer packte sie einen leichten grauen Pulli und eine schwarze Caprihose aus. Dazu zog sie silberfarbene Sandalen an. Als einzigen Schmuck trug sie eine lange silberne Kette.
    Als es zum zweiten Mal klopfte, öffnete sie die Tür – und wünschte sogleich, es nicht getan zu haben.
    Judd stand vor ihr, frisch geduscht, rasiert und umgezogen. Sie roch den angenehmen Duft seines Rasierwassers. Seine noch nassen Haare wirkten dunkler als sonst. Er trug Jeans und ein schwarzes T-Shirt, das seine breiten Schultern schön zur Geltung brachte.
    Es passte so gut, dass sie sich unwillkürlich fragte, ob es vielleicht maßgefertigt war? Sie hatte ihn nie anders gesehen als in gut sitzender Kleidung.
    „Du siehst toll aus“, sagte er. „Da hat sich das Warten ja gelohnt.“
    „Was gibt es zum Dinner?“, fragte sie und schlüpfte an ihm vorbei in sein Zimmer. Es sah aus wie ihres, hatte nur ein breiteres Bett.
    Sie schluckte, als sie bemerkte, dass die Decke einladend zurückgeschlagen war.
    „Erst zwei verschiedene Vorspeisen und dann einen Hauptgang, der zu den Weinen passt, die wir heute probiert haben. Wollen wir uns die Vorspeisen teilen?“
    Bei der Vorstellung, was sie noch so alles mit ihm teilen könnte, wurde ihr ganz schwindelig. Sie atmete tief ein und sagte sich, dass es sich nur um ein reines Arbeitsessen handelte.
    „Ja, gut“, sagte sie so beiläufig wie möglich.
    Der Herbstabend war überraschend warm. Auf einem Rollwagen neben der Balkontür standen die noch zugedeckten Teller. Auf dem Balkon war ein Tisch für zwei gedeckt, mit einem Windlicht in der Mitte.
    Anna setzte sich. Von hier aus hatte man einen herrlichen Ausblick über den Fluss, an dem das Hotel lag. Alles wirkte so romantisch, dass sie bei sich dachte, sie hätte die Einladung niemals annehmen dürfen.
    Judd stellte die beiden Vorspeisenteller auf den Tisch und schenkte dann von dem Pinot Grigio, den sie mitgebracht hatten, zwei Gläser ein.
    Jetzt erst bemerkte Anna, wie hungrig sie war. „So, womit fangen wir an?“, fragte sie.
    „Wie wäre es mit den Garnelen auf dem Nudelbett? Die passen zu diesem Wein am besten“, schlug Judd vor.
    Danach probierten sie die frischen Muscheln und wandten sich dann dem Hauptgericht zu, das aus drei Sorten Fleisch bestand. So gut und so viel hatte sie lange nicht gegessen.
    „Der neue Shiraz ist wirklich ein guter Wein“, sagte Judd und lehnte sich mit seinem Glas in der Hand entspannt zurück.
    „Ja“, bestätigte sie.

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