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So sinnlich wie dein Kuss

So sinnlich wie dein Kuss

Titel: So sinnlich wie dein Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Lindsay
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Charles. „Das weiß ich. Zeigen wir Jackson Importers, dass wir aus härterem Holz geschnitzt sind. Vergessen wir den ganzen Plan, der sich sowieso nur auf Neuseeland beschränkt hat.“
    „Und was wird aus den Weingütern, die den Vertrag mit uns machen wollen?“
    „Ist doch gut, dass wir sie haben. Wir können sie als eine Art Test ansehen. In der Zwischenzeit sollten wir unser Sortiment auf kalifornische Weine ausweiten.“
    Nach dieser Besprechung ging Anna in ihr Büro und schaute ihre E-Mails durch. Sie stutzte. Nicole hatte ihr geschrieben. Die Betreffzeile war leer. Worum es wohl ging?
    Anna öffnete die Mail und las. Die Freundin bat sie um ein Treffen. Um ein Uhr würde sie im Restaurant an der Mission Bay auf sie warten. Das war in zehn Minuten. Wenn sie sich beeilte, würde sie es noch schaffen.
    Anna überlegte. Im Moment standen sie zwar leider auf verschiedenen Seiten, aber sie vermisste Nicole schrecklich.
    Nicoles Vorwürfe gingen ihr durch den Kopf. Sie taten weh. Wahrscheinlich, weil sie berechtigt waren: Sie hätte die Freundin unbedingt warnen müssen!
    Charles würde diese Verabredung nicht gutheißen, aber sogar Judd setzte sich mittlerweile für Nicole ein …
    Anna atmete tief ein und antwortete.
    Ich komme.

8. KAPITEL
    Judd saß in seinem Büro und dachte nach. Er war glücklich. Die Leitung von Wilson Wines zu übernehmen war genau die richtige Herausforderung für ihn. Durch die Konkurrenz mit Jackson Importers fühlte er sich angestachelt, noch mehr Erfolg als sein Vater zu haben.
    Nur seltsamerweise empfand er nicht die erhoffte Genugtuung darüber, Nate Hunter die Hauptanteile zu verkaufen.
    Er runzelte die Stirn. Was war aus dem Feuer geworden, das all die Jahre in ihm gelodert hatte? Was aus dem brennenden Wunsch nach Rache, dem Vater so wehzutun, wie er ihm wehgetan hatte?
    Wurde er etwa zu weichherzig?
    Natürlich, da war noch die Sache mit dem Haus.
    Seine Mutter hatte ihm schon E-Mails geschickt, in denen sie sich danach erkundigte, wann sie kommen und mit ihren Modernisierungen anfangen konnte. Lange würde sie sich nicht mehr aufhalten lassen. Wie sein Vater damit zurechtkam, mit seiner Exfrau unter einem Dach zu wohnen, stand auf einem anderen Blatt.
    Charles hatte in dieser Woche irgendwie müde gewirkt. Selbst die halben Tage im Büro waren zu viel für ihn. Aber Judds Vorschlag, nur an drei oder vier halben Tagen zu arbeiten, hatte er lachend abgelehnt. Charles war stur – eine Eigenschaft, die anscheinend in der Familie lag.
    Judd betrachtete den Bericht, den Anna ihm hingelegt hatte, ohne ein Wort davon zu lesen. Sturheit lag nicht nur bei den Wilsons in der Familie … auch Anna Garrick besaß eine ordentliche Portion davon. Es freute ihn sehr, dass sie nicht die Geliebte seines Vaters war, aber sie weigerte sich, in seinem Haus mit ihm zu schlafen. Sie war eben eine Frau mit Prinzipien – bei ihr konnte ein Mann durchaus auf den Gedanken kommen, ein Hotelzimmer zu nehmen.
    Als er sich den Bericht genauer ansah, bemerkte er, dass eine Seite fehlte. Das sah Anna gar nicht ähnlich. Möglich, dass ihr die Sehnsucht ebenso zu schaffen machte wie ihm selbst. Vielleicht gelang es ihm unter diesen Umständen, sie zu einer Mittagspause in einem Hotelzimmer zu überreden!
    Bei dem Gedanken lächelte er unwillkürlich. Er vermisste ihre Nähe wirklich schrecklich. Als er ihr Büro betrat, sah er durchs Fenster, wie sie in ihrem roten Auto vom Firmenparkplatz fuhr.
    Es blieb ihm also nichts anderes übrig, als in ihrem Computer selbst nach der fehlenden Seite zu suchen.
    Sie hatte ihr E-Mail-Programm offengelassen, und er wollte das Fenster gerade schließen, als ihm der Name seiner Schwester ins Auge sprang. Was sollte das denn?
    Er klickte auf die E-Mail und überflog sie ungeduldig, ebenso wie Annas Antwort darauf. Vergessen war die fehlende Seite des Berichts, er musste hinter ihr her.
    Mit den Autoschlüsseln in der Hand verließ er eilig das Büro. Bisher hatten sie vermutet, dass Nicole bei dem Debakel um die Weingüter in Nelson ihre früheren Kontakte ausgenutzt hatte. Aber nun stellte sich die Situation völlig anders dar: Was, wenn Anna seine Schwester mit Informationen versorgt hatte, um Wilson Wines einen Vorteil zu verschaffen?
    Aber konnte das sein? Einerseits war Anna Charles gegenüber ausgesprochen loyal – andererseits unterstützte sie auch Nicole. Hatte sie das nicht auch in der Nacht getan, als er sie aus Charles’ Zimmer hatte kommen sehen?
    Sie

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