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Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen

Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen

Titel: Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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gutgegangen. Und jetzt? Schwenken wir in einen Orbit und schleusen Landefähren aus?«
    »Müssen wir wohl, da wir schon einmal hier sind«, sagte Charru.
    Seine Stimme klang beherrscht. Aber tief in sich fühlte er plötzlich wieder die gleiche Furcht vor dem Unbekannten, die ihn bei seiner ersten Begegnung mit den Herren der Zeit erfüllt hatte.
    *
    Kuppeln wölbten sich im Licht des roten Mondes.
    Zerrissene Kuppeln. Tote Räume, stumpf in der karmesinfarbenen Düsternis der Nacht. Ringsum dehnte sich schwarzes, verbranntes Land, nur unterbrochen von unsichtbaren Mauern, die den Rest des Planeten vor einer tödlichen Gefahr schützten.
    Strahlung ...
    Abgeblockt, zurückgeworfen, konzentriert auf die wenigen Plätze, wo die letzten Zeugnisse einer untergegangenen Kultur seit Jahrtausenden vor sich hindämmerten Und andere Gebiete, weites Land: die Zonen der Feuerseen, die wie tausend glühende Augen leuchteten.
    Kuppeln auch hier.
    Schwach glimmend, in einem ständigen energetischen Wabern ihre Gestalt verändernd. Und leuchtende Schatten, die pulsierend über geschwärztes Gestein krochen, sich dehnten und zusammenzogen, in einem endlosen Strom huschender Bewegung auf die uralten Tore zuglitten, um im Innern des Planeten Schutz zu suchen.
    Unsichtbare Energiestrahlen tasteten hinaus ins All. Unsichtbare Impulse trugen Informationen zurück, die gesammelt, gesichtet, beurteilt wurden. Ein Objekt, fremder als fremd. Nie ertastet, nie wahrgenommen. Und neue alarmierende Impulse ...
    Strahlung!
    Vergleichsprogramme ... Informationen, dem Äquivalent eines Computers entnommen vom Äquivalent eines denkenden, fühlenden Hirns. Ein schneller Austausch von Impulsen, die Wahrnehmungen zu Schlußfolgerungen formten.
    Fremd ... Feindlich ... Feinde!
    Die Lebensform, die den Planeten unter dem roten Mond okkupiert hatte, handelte nach ihren eigenen Gesetzen.
    Gesetze, die ein menschliches Gehirn niemals verstehen würde.
    *
    Nach drei Umläufen ging die »Kadnos« in einen stabilen Parkorbit. Messungen, soweit sie vom Schiff aus möglich waren, bestätigten die Daten der Robot-Sonde, die den Planeten vor Jahrhunderten besucht hatte, während Jiri Abako in seiner Heimat im Kälteschlaf lag. X-Strahlung, aber nur auf wenige Punkte beschränkt. Eine für Menschen atembare Atmosphäre. Gewisse Oberflächen-Strukturen, die zu regelmäßig waren, um natürlichen Ursprungs zu sein - und keinerlei Hinweis auf organisches Leben.
    »Der Planet ist tot«, sagte Dane Farr resignierend. »Wir sind einem Phantom nachgelaufen.«
    Charrü schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht, Dane. Wer sagt dir, daß Leben nur in der Form existieren kann, in der wir es kennen? Wir wissen nicht, wer oder was die Herren der Zeit wirklich sind.«
    »Du hast sie als menschenähnlich beschrieben.«
    »Ich habe nur beschrieben, was ich zu sehen glaubte. Jetzt bin ich mir nicht mehr sicher. Gut, sie behaupteten, sie seien unsichtbar, weil sie um wenige Sekunden in die Zukunft versetzt existierten. Aber nachdem sie schon mit uns Kontakt aufgenommen hatten - welchen Grund gab es für sie, sich weiter in der Zeit zu verbergen? Warum hat sich nur Ktaramon gezeigt, und auch er nur so selten - nur dann, wenn er beweisen wollte, daß er wirklich existiert?«
    Farr antwortete nicht, weil solche Vorstellungen seinem kühlen, militärisch geschulten Verstand unheimlich waren. Mark Nord runzelte die Stirn.
    »Du meinst - er konnte irgendeine beliebige Gestalt annehmen? Oder er hat dir nur ein Bild vorgegaukelt?«
    »Ich habe ihn auch gesehen«, sagte Camelo. »Er sah menschlich aus und trotzdem fremdartig. Genauso, wie du dir den Bewohner eines anderen Sternensystems vorstellen würdest, wenn du zum Beispiel nie die Enzyklopen oder die Rhinos gesehen hättest.«
    Mark schüttelte sich leicht.
    »Ich hoffe, sie benehmen sich hier ebenso rücksichtsvoll, falls sie da sind«, sagte er sarkastisch. »Was jetzt? Schleusen wir Boote aus?«
    Sie nahmen zwei der großen Landefähren.
    Diesmal blieben Maik Varesco, Dane Farr und die beiden marsianischen Techniker zurück. Bittere Erfahrung hatte gelehrt, dass jemand da sein mußte, der die »Kadnos« notfalls blitzschnell auf einen Alarmstart vorbereiten konnte. Raul Madsen und Ken Jarel flogen die Beiboote. Mark Nord und Jerome Crest - letzterer wider seinen Willen - kamen mit, weil sie für Messungen und wissenschaftliche Untersuchungen gebraucht wurden. Charru und Camelo, Karstein, Gillon und Jiri Abako vervollständigten

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