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Söhne der Luna 2 - Die Braut des Wolfes

Söhne der Luna 2 - Die Braut des Wolfes

Titel: Söhne der Luna 2 - Die Braut des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Wegner
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in Rom ausgetragen werden. Wir müssen Aufsehen vermeiden. Zudem wäre es für die Menschen zu gefährlich, denn das Hexenfeuer könnte ihre Häuser ergreifen. Daher werden wir hier draußen kämpfen. Dieser Hügel wird unser Schlachtfeld sein. Wir waren bereits am Tage hier und haben uns umgesehen. Wir brauchen nur noch Köder, um die Larvae aus der Stadt zu locken.“
    „Ich würde mich als Köder natürlich am besten eignen“, warf Aurora ein. „Aber da ich mich vorbereiten und die Larvae hier erwarten muss, kann ich es nicht sein. Ihr müsst diese Rolle statt meiner übernehmen. Ich weiß, das ist viel verlangt.“
    „Überlasse diese Entscheidung mir“, sagte Selene von oben herab. „Mir muss niemand sagen, was zu viel von mir verlangt istund was nicht. Der Plan ist gut.“
    „Wir haben uns dazu Folgendes überlegt, um so viele Larvae wie möglich aus ihren Gräbern auf unsere Spur zu führen“, fuhr Ruben fort.
    „Zunächst einmal würde ich gern erfahren, wer dir sagt, dass sie uns überhaupt folgen“, knurrte Tizzio unwirsch.
    „Du selbst hast es einmal gesagt“, entgegnete Ruben besonnen. „Sie verfolgen diejenigen, die sich vom Rest der Sterblichen unterscheiden. Ich denke, das trifft auf jeden von uns zu. Also werden wir uns aufteilen. Tizzio und ein Teil seines Rudels …“
    „Und du übernimmst den anderen Teil, ja?“, brauste Tizzio auf.
    „Nein, dein Beta Pico übernimmt den anderen Teil. Mica und Selene bilden eine weitere Gruppe und ich gehe allein. Damit sind wir vier Gruppen und können Rom in alle Richtungen durchstreifen. Unser Augenmerk richten wir auf die Friedhöfe und Katakomben. An der Via Appia vereinen wir uns und lenken die Larvae auf Aurora zu. Wir müssen schnell sein, aber nicht so schnell, dass sie es aufgeben, uns zu verfolgen.“
    „Versteht sich.“ Selene nickte. „Mein goldener Sohn und ich besitzen ausreichend Ausdauer, um unseren Teil der Stadt mehrmals zu durchkämmen, ob uns dabei Larvae auf den Fersen sind oder nicht. Es sind wohl eher die roten Wölfe, über die wir uns Gedanken machen sollten. Wenn sie einige erwischen, sind die Larvae vielleicht mit diesem Ergebnis zufrieden und ziehen sich wieder zurück.“
    „Meine Leute haben ausnahmslos einen langen Atem.“ Tizzio plusterte sich in seinem Umhang auf. „An uns wird es nicht scheitern.“
    Bisher hatte Mica geschwiegen. Mehr denn je erinnerte er an einen Gott, an dem die Ansichten und Vorschläge anderer abglitten, weil er weit darüber stand. Er wirkte in dieser Nacht, vielleicht weil er endlich das erlangt hatte, worauf er aus gewesen war, unberührbar und allem enthoben. Neben ihm erschien Selene geradezu machtlos. Nun, nach allem, was Berenike von ihm mitbekommen hatte, musste er weder seine Mutter noch die Übergriffe einer anderen Lamia fürchten. Wahrscheinlich wäre er sogar mit einem Aufruhr seiner Vampire zurande gekommen, ohne irgendein Bündnis einzugehen. Umso mehr verabscheute sie sein Vorgehen. Es wäre nicht nötig gewesen.
    „Wir führen also die Larvae zu dir auf diesen Hügel. Wer oder was schützt uns dann vor dem Hexenfeuer?“, fragte Mica.
    „Ruben hat alles bedacht, um das Risiko für euch klein zu halten.“
    Auroras Lächeln zeigte tiefes Vertrauen in ihren Gefährten. Es schmerzte Berenike. Kein Werwolf verdiente so viel Loyalität. Sie hätte ihrem Bruder, ihrer Mutter oder auch ihr selbst gelten sollen, den gestürzten Göttern. Ruben konnte sehr alt werden, aber er blieb ein Sterblicher. Dazu noch einer mit widerwärtig animalischen Trieben. Zu gut erinnerte sie sich an den Abend, als sie ihn mit Aurora im heißen Wasser der Therme beobachtet hatte. Vor Schreck, einen Werwolf beim Liebesakt zu sehen, hatte sie eine Speiseplatte fallen lassen und war geflohen. Allerdings hatte ihr schneller Rückzug nicht verhindert, dass gelegentliche Erinnerungen an seinen nackten nassen Körper in ihr aufstiegen. Ehe es wieder geschehen konnte, richtete sie ihre Aufmerksamkeit zurück auf das Gespräch.
    „Wir heben am Fuß und auf halber Höhe dieses Hügels Gräben aus, die tief genug sind, damit sie uns vor dem Hexenfeuer schützen. Es wird über uns hinwegrasen, ehe Aurora es zu sich zurückholt. Von den Larvae droht hier draußen die geringste Gefahr, denn sobald sie ihr Ziel vor sich haben, werden sie uns vergessen. Das ist der Plan“, schloss Ruben mit einem Seitenblick zu Aurora.
    „Der Boden ist gefroren“, murrte Tizzio.
    „Mithilfe von Spitzhacken und Schaufeln und

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