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Söhne der Rosen - Die rätselhaften Zwillinge (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rosen - Die rätselhaften Zwillinge (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rosen - Die rätselhaften Zwillinge (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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sprayen; und bei weitem nicht so gut wie du. Aber ich wette, Daxx würde dich gern kennenlernen. Was dagegen, wenn wir dich mal zusammen besuchen?“  
    Meine Erregung verschwand augenblicklich.
    „Äh, nein, das geht schon klar. Ich meine, wenn ihr zusammen rüberkommen wollt – das ist okay.“
    Glaube ich. Was für ein Durcheinander. Ich wusste gar nichts mehr. Alain – ich musste ihn aufsuchen, ihn befragen. Das hier lief komplett aus dem Ruder. Ich hatte mich vollkommen überschätzt und jetzt machte ich wahrscheinlich alles falsch. Stolz hin oder her, ich brauchte Alains Hilfe. Dringend.  
    „Fab. Beim nächsten Mal bringen wir ein paar Zeichnungen mit. Wenn du sie sehen möchtest.“
    „Ich bin kein Fachmann, aber sicher, wenn du willst.“
    „Du bist okay, G-Man.“
     Er hielt mir die ausgestreckte Faust entgegen, und da mir nichts besseres einfiel, tat ich dasselbe. Er schlug einmal auf und einmal unter meine Faust und streckte mir dann seinen Mittelfinger entgegen, den „Stinkefinger“. Unsicher streckte ich auch meinen Finger. Sofort hakte er ein und zog seine Hand zurück, so dass ein schnipsendes Geräusch entstand. Dann umarmte er mich, männlich, wie gute Freunde es tun. Aber sein Körpergeruch, vermischt mit dem seiner Lederjacke, hinterließ eine weitere, persönliche Synapse in meinem Hirn.  
    „Wenn es Daxx besser geht, kommen wir dich besuchen. Soll ich dich vorher antickern?“
    „Nein. Nicht nötig. Ich bin eh die meiste Zeit hier.“
    „Fab. Also, bis dann.“
    „Bis dann.“
    Sinh verschwand, wie er gekommen war; plötzlich und unerwartet. Ich konnte ihn nicht einmal fragen, ob ich ihm den Weg hinaus zeigen sollte. Stattdessen blieb ich in meinem Zimmer zurück, begossen, als würde ich draußen im Regen stehen.  
    Ein ferner Donner ertönte.
     
     

Dienstag, 17. Juni 1997 – 19:17 Uhr
    Cape Orchid
    Manipulierte Raumzeit  
    „Du hast Bilder von mir gemalt, mon ami?“
    „Das ist doch jetzt gar nicht wichtig.“
    Alain stand auf und wanderte zwischen Tisch und Fernseher umher. Nach einer kleinen Ewigkeit sprach er weiter.  
    „An deiner Stelle würde ich mir keine allzu großen Gedanken machen.“  
    „Meinst du das wirklich?“
    „Ja.“
    „Aber was ist mit seinem Bruder, diesem Dex?“
    „Auch darüber würde ich mir keine Sorgen machen.“
    „Er spricht andauernd von ihm.“
    „Ja, das tut er jetzt noch. Aber warte es doch erst mal ab, bald bist du wichtiger für Sinh als alle anderen Personen in seinem Leben. Du solltest etwas mehr Selbstvertrauen haben. Ich bin doch auch wichtiger für dich geworden als deine Freunde oder deine Eltern. Wobei das für mich im Vergleich zum General wirklich ein Kinderspiel war.“  
    „Du verstehst mich nicht. Er will seinen heißgeliebten Bruder mit zu mir bringen. Wie wird das dann für Dex sein? Kommt er in die Villa und findet sie verlassen vor? Als der General und ich verschwunden waren – oder verschwinden werden, für dich – kamen die Cops in die Villa, um nach uns zu suchen. Sie haben aber weder dich noch mich gesehen.“  
    Alain schwieg, also fuhr ich fort.
    „Oder wird für Dex der Durchgang durch die Hecke versperrt bleiben? Was glaubst du, wird Sinh dann machen? Einfach ohne seinen Bruder weitermarschieren? Wahrscheinlich kommt er nie wieder!“
    „Jetzt komm erst mal wieder auf den Teppich, Julian.“
    Ich sprang auf.
    „Nein! Für dich ist das alles ganz einfach. Du weißt ja jetzt, dass deine Zeit in der Villa für dich zum richtigen Ende führen wird. Aber was ist mit mir? Sinh hat einen Militärschnitt und trägt eine Armyhose. Was, wenn er ein Soldat ist? Was, wenn der General doch noch lebt und das eingefädelt hat? Er konnte die Villa betreten und uns sehen.“  
    Alain machte drei Schritte auf mich zu und drückte mich zurück in die Polster.  
    „Setz dich.“
    Ich wollte nicht, aber in dieser Zeit war Alain noch weitaus kräftiger als ich. Also setzte ich mich und er hockte sich daneben.  
    „Nachdem, was du mir erzählt hast, brauchst du dir keine Sorgen zu machen.“  
    „Aber –“
    „Es lief doch alles recht gut. Okay, du warst nervös, aber vielleicht mag Sinh genau das an dir. Ich weiß, obwohl ich dich erst seit ein paar Stunden kenne, dass du kein Draufgänger oder Macho bist, aber ich habe mich trotzdem in dich verliebt, oder?“  
    Mein Mund wurde trocken. Darauf konnte ich nicht antworten. Alain interpretierte mein Schweigen als eine Bejahung.
    „Siehst du. Lass die Dinge

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