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Solange am Himmel Sterne stehen

Solange am Himmel Sterne stehen

Titel: Solange am Himmel Sterne stehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Harmel
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war fünfundzwanzig, als der Kommunismus in Albanien 1992 zusammenbrach und unser Land sich wieder der Welt öffnete. Aber der Kommunismus hatte uns zugrunde gerichtet, wissen Sie. Wir waren sehr arm. Es gab für uns keine Zukunft in Albanien, aber wir hatten kein Geld, um von dort wegzugehen. Ich lebte mit meiner Großmutter und meinen Eltern zusammen. Mein Großvater war Jahre zuvor gestorben. Eines Tages klopfte es an unserer Tür.«
    »War es Ezra Berenstein?«, unterbricht Annie gespannt.
    »Nein, aber du bist nah dran«, erwidert Elida lächelnd. »Mr Berenstein war, wie auch seine Frau, ein paar Jahre zuvor gestorben. Aber die beiden Töchter, Sandra und Ayala, hatten ihre Zeit im Haus meiner Großeltern nie vergessen. Sie waren inzwischen in den Fünfzigern, und sie hatten sich dafür eingesetzt, dass meine Großeltern zu Gerechten unter den Völkern erklärt wurden. Das ist ein Titel, der Menschen verliehen wird, die unter Einsatz des eigenen Lebens Juden gerettet haben. Und jetzt standen sie vor unserer Tür, fast fünfzig Jahre nachdem sie das erste Mal nach Albanien gekommen waren, um dort Zuflucht zu finden, und wollten gern vergelten, was meine Großmutter und mein Großvater für sie getan hatten.
    Meine Großmutter erklärte ihnen, dass die Besa nicht vergolten werden kann«, fährt Elida fort. »Jedenfalls nicht in dieser Welt. Sie sagte ihnen, es sei ihre Pflicht gewesen, ihnen zu helfen, ihre Pflicht gegenüber Gott und ihren Mitmenschen, und sie sei sehr froh, dass sie überlebt hätten und nun ein glückliches Leben führten. Ayala lebte inzwischen in Amerika, und sie hatte einen sehr wohlhabenden Mann geheiratet, einen Arzt namens William. Sie war zum Christentum übergetreten, und sie hatten zwei Söhne, erzählte sie meiner Großmutter. Sie sagte, sie hätte alles meiner Großmutter zu verdanken, denn ohne ihre Hilfe hätten sie und ihre Familie niemals überlebt. Sie sagte zu meiner Großmutter, sie wolle uns helfen, Albanien zu verlassen und nach Amerika zu kommen. Und ein Jahr später, nachdem sie Visa für uns beschafft hatte, tat sie genau das. Meine Eltern entschieden sich, in Albanien zu bleiben, aber meine Großmutter und ich sind hierher gezogen, nach Boston, um ein neues Leben zu beginnen.«
    »Sehen Sie Ayala und ihre Familie noch immer?«, fragt Annie.
    Elida lächelt. »Jeden Tag. Weißt du, ich habe Ayalas ältesten Sohn, Will, geheiratet. Und jetzt sind unsere Familien für immer vereint.«
    »Das ist ja unglaublich«, hauche ich. Ich lächele Elidas Großmutter an, und sie blinzelt ein paarmal und erwidert mein Lächeln. Ich denke darüber nach, wie viele Leben sie verändert hat, indem sie und ihr Mann beschlossen, eine jüdische Familie bei sich zu verstecken, obwohl sie es selbst mit dem Leben hätten bezahlen können. »Vielen Dank, dass Sie uns Ihre Geschichte erzählt haben.«
    »Oh, aber die Geschichte ist noch nicht zu Ende«, sagt Elida. Sie lächelt, greift in ihre Tasche und zückt ein zusammengefaltetes Blatt Papier, das sie mir reicht.
    »Was ist das?«, frage ich, während ich es entfalte.
    »Das ist die Besa «, sagt sie. »Sie sind auf der Suche nach Jacob Levy, und Ihre Bitte wurde an mich herangetragen. Mein Mann, Will, der Sohn von Ayala, die meine Großmutter vor fast siebzig Jahren gerettet hat, ist Polizist. Ich habe ihn um diesen Gefallen gebeten, und er hat Ihren Jacob Levy gefunden, geboren in Paris, Frankreich, am Weihnachtstag 1924.« Sie deutet mit einem Nicken auf das Blatt Papier in meiner Hand. »Das ist seine Adresse. Zumindest bis vor einem Jahr hat er in New York City gelebt.«
    »Augenblick«, unterbricht Annie sie. Sie reißt mir das Blatt Papier aus der Hand und starrt es an. »Sie haben Jacob Levy gefunden? Den Jacob Levy meiner Großmutter?«
    Elida lächelt. »Ich glaube schon. Die Informationen über ihn stimmen mit den Angaben überein, die deine Mutter gemacht hat.« Sie wendet sich an mich. »Und jetzt müssen Sie gehen und ihn finden.«
    »Wie können wir Ihnen je dafür danken?«, frage ich mit bebender Stimme.
    »Das ist nicht nötig«, sagt Elida. »Die Besa ist unsere Ehre. Versprechen Sie uns nur, dass Sie nicht vergessen werden, was Sie heute hier erfahren haben.«
    »Niemals«, sagt Annie prompt. Mit weit aufgerissenen Augen gibt sie mir das Blatt Papier zurück. »Danke, Mrs White. Wir werden es nie, nie vergessen. Versprochen.«

Zimt-Mandel-Kekse
    Zutaten
    250 g ungesalzene Butter
    1½ Tassen brauner Zucker
    2 große

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