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Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)

Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)

Titel: Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Albicker
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noch fremd, aber für dich bin ich doch nicht fremd“, sage ich etwas vorwurfsvoll.
    „Ach so ist das. Ich bin die Fremde. Wer spricht mich denn von der Seite an und sagt nicht einmal, worum es geht?“, entgegnet sie mir verärgert.
    „Ist schon gut, ich verstehe dich. Hör zu, ich möchte dich einfach wieder kennenlernen. Gib mir bitte die Chance dazu“, sage ich verzweifelt.
    Sie schaut mich sehr skeptisch an und schüttelt dabei verdutzt den Kopf, ehe sie ein Wort herausbringt:
    „So ist das also. Mich kennenlernen. Das muss man mal erlebt haben. Schickt Erlington eigentlich immer solche Leute? Und wieso ausgerechnet zu mir? DU kannst ihm ausrichten, dass ich zwar gerade keinen Partner habe, aber ich kann mich nicht daran erinnern, ihn darum gebeten zu haben, mich zu verkuppeln.“
    „Ich verstehe nicht“, sage ich und frage mich, wovon sie nur spricht. Erlington. Das muss wohl jemand sein, den ich auch vergessen habe. Vielleicht ist es besser, wenn ich jetzt nicht nach ihm frage, sonst ist sie noch mehr verärgert.
    „Ach ja, Erlington“, sage ich und hoffe, dass sie nicht merkt, dass ich ihn vergessen habe, denn er scheint jemand aus jener Zeit zu sein, als wir uns noch liebten.
    „Ja, Erlington. Das ist ja unglaublich“, sagt sie und kann es wohl immer noch nicht fassen, dass ich vor ihr stehe. „Möchtest du mich wieder sehen?“, frage ich sie.
    „Also Sie, ich meine du, scheinst ja wirklich sehr hartnäckig zu sein“, entgegnet sie mir.
    „Ich glaube, das bin ich dir schuldig“, sage ich und schaue dabei auf den Boden. Sie blickt mich ungläubig an und kann es einfach nicht fassen.
    „Und wie stellst du dir das mit dem ‚Wiedersehen‘ vor? Immerhin kennen wir uns nicht einmal.“
    „Nun ja, wir kennen uns schon, das weißt du doch. Nur leider ist es so, dass wir uns wieder kennenlernen müssen. Bitte gib uns die Chance dazu“, flehe ich sie an.
    „Sage ich ja oder sage ich nein? Ich habe so etwas noch nie erlebt. Ich kann mich nicht an eine derartige Situation erinnern und glaube sogar, dass ist der hartnäckigste Anmachversuch aller Zeiten. Sagen wir mal so, wenn es dir so unglaublich wichtig ist, mich wiederzusehen, dann sehen wir uns wieder. Aber nur, weil du mir nett erscheinst und ich diese treuen Hundeblicke nicht mehr ertragen kann.“
    „Heute Abend?“, frage ich daraufhin.
    „Heute Abend schon? Oh nein. Eher in ein paar Tagen. Wie wäre es am Samstagabend?“, fragt sie.
    Obwohl ich sie am liebsten so oft wie möglich sehen würde, um schnellstmöglich wieder an meine Erinnerungen zu gelangen, willige ich ein und verabschiede mich von ihr. Bis Samstag werde ich mir eine Pension nehmen.
    Mr. Climby hat mir gedroht, dass er mich kündigt, wenn ich nächste Woche nicht auf der Arbeit erscheinen werde. Ich habe ihm versichert, dass ich alles unternehmen werde, um dann wieder da zu sein, ich es ihm aber nicht versprechen kann. Solange nicht wenigstens ein paar meiner Erinnerungen wiederkommen, kann ich einfach nicht zur Tagesordnung übergehen. In diesen Tagen des Wartens muss ich ständig über die Begegnung mit Lea nachdenken. Es ist mir ein Rätsel, dass ich diese Frau einmal geliebt haben soll. Über den Mailkontakt habe ich stärkere Gefühle gehabt, im Gegensatz als ich sie sah. Zwar sehe ich sie morgen wieder, aber ich werde ihr trotzdem eine E-Mail schicken.
    „Hallo Lea, es ist schön, mit dir gesprochen zu haben, und ich gebe mir Mühe, dich zu spüren. Seit unserem letzten Kontakt bin ich ein wenig irritiert, da du so zurückhaltend warst. Beinahe habe ich das Gefühl gehabt, du möchtest nichts mit mir zu tun haben. Wenn das so ist, dann sage es bitte. Ich kann natürlich verstehen, wenn du erst einmal Zeit brauchst.“
    Beim Absenden der Nachricht merke ich, dass ich vergessen habe, mich zu verabschieden. Sie wird es mir hoffentlich nicht übelnehmen.
    Zwei Stunden später erhalte ich eine E-Mail von Lea. Aus völlig unerklärlichen Gründen spüre ich wieder dieses Herzpochen, als ich eine Nachricht von ihr bekomme. Warum ist das so? Und warum spürte ich nichts, als ich vor ihr stand? Fast könnte ich meinen, dass ich in ihre E-Mails verliebt bin.
    „Hallo? Gerade stehe ich vor einem Rätsel. War ich so zurückhaltend? Aber unser Austausch hat doch wunderbar geklappt. Oder hat es Ärger gegeben? Ich habe Erlington wegen des Seminarausfalls Bescheid gegeben. Also ich weiß nicht, warum Sie, oder du? meinst, dass ich nichts mit dir zu tun haben möchte. Ich darf

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