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Soldatenglück - Sedlatzek-Müller, R: Soldatenglück

Soldatenglück - Sedlatzek-Müller, R: Soldatenglück

Titel: Soldatenglück - Sedlatzek-Müller, R: Soldatenglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Sedlatzek-Müller
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aufgegossen werden, und schließe daraus, dass es sich um türkisch gebrühten Mokka handelt. Meine Eltern trinken ihn meist genauso, daher weiß ich, dass der grob gemahlene Kaffeegrund sich langsam am Boden der Tasse absetzt, nachdem man sich den Zucker eingerührt hat. Hauptmann Prunder ist allerdings zu tief in Gespräche verwickelt, um das zu bemerken. Nach dem ersten Schluck guckt er mich fragend an, unterhält sich aber sofort weiter. Wohl eher unbewusst trinkt er die Tasse mit einem großen, letzten Schluck leer. Schlagartig herrscht Schweigen am Tisch. Gespannte Blicke sind auf ihn gerichtet. Selbstbeherrscht lässt er sich sein Kratzen im Hals nicht durch mehr als ein Räuspern anmerken. Eine unserer Gastgeberinnen bringt ihm trotzdem eilig ein Glas mit weißem Inhalt. Mir wird ebenfalls davon angeboten. Ich halte es für Milch, die zum Nachspülen der Kaffeekrümel gedacht ist. Da ich Milch seit meiner Kindheit verabscheue, geht meine Höflichkeit nicht so weit, dass ich dieses Getränk zu mir nehme. Es stellt sich aber heraus, dass die Dörfler dem »Kommandante«, wie sie den Offizier nennen, etwas besonders Gutes tun wollen und ihm selbst gemachten Joghurt servieren.
    Der Hauptmann verabschiedet sich wenig später bei der Dorfgemeinschaft und bedankt sich für die außerordentliche Gastfreundschaft, leider müssten wir nun dringend aufbrechen. Ich bin etwas verwundert, dass er mich beim Aufbruch anranzt und zur Eile drängt. Kaum dass wir außer Sichtweite des Dorfes sind, gibt er mir scharf den Befehl anzuhalten. Flugs verschwindet der Mann hinter einem Gebüsch. Die Geräusche, die zu mir durchdringen, lassen mich erahnen, dass seine Verdauungsorgane nicht mit den hiesigen Joghurtbakterien fertig werden. Die Rückfahrt zum Lager muss noch einige Male unterbrochen werden. Bei jedem Zwischenstopp hoffe ich, dass der arme Kerl nicht auch noch auf eine Mine tritt. Statt sich einfach hinter das Fahrzeug zu begeben, drückt sich der Hauptmann immer einige Schritte entfernt in einen Winkel. Mir ist diese Schamhaftigkeit angesichts der Gefahr, die im Boden lauert, ein Rätsel. Als wir unser Lager endlich erreichen, weist mich mein blasser Vorgesetzter an, ihn direkt bei der Krankenstation abzusetzen. Am nächsten Morgen will ich ihn in der OPZ abholen und erfahre, dass Hauptmann Prunder wegen einer Magen-Darm-Erkrankung für einige Tage das Bett hüten muss.

Urkunde Fallschirmspringer
     

    Ein Helikopter bringt die Teams im Steilflug von einem Austragungsort zum nächsten
     

    Beim Wettkampf der Multinationalen Division zählt jede Sekunde …
     

    … das gilt auch für die kurzen Pausen
     

    Das Feldlager der Bundeswehr in Prizren, genannt die »Blaue Halle«
     

    Kosovo – Kinder begrüßen uns und fragen nach Süßigkeiten
     

    90× 200cm stehen mir im Gemeinschaftszelt zu
     

    Wochenmarkt in Prizren
     

    Ein freilaufender Hund leistet uns täglich Gesellschaft
     

    Von der Dachluke des Lkw aus sichere ich meine Kameraden mit dem Sturmgewehr
     

    In den Wohnvierteln von Prizren zeigen wir durch häufige Patrouillengänge Präsenz
     

    Auf den Erkundungsfahrten im Gebirge ist auch während der Mittagspause Wachsamkeit gefragt
     

    Beim »Friseur«
     

    Trügerische Idylle im Kosovo
     

    Einem Heckenschützen auf den Fersen, bitten wir in einem Kloster um Hinweise
     

    Kurz vor der Durchsuchung eines Gehöfts, das unter Verdacht steht, ein geheimes Waffenlager zu beherbergen
     

    In einem abgelegenen Dorf entdecken wir ein riesiges Waffenarsenal
     

    Waffen für den Krieg

IM MINENFELD
    Meine AVZ-Gruppe hat Bereitschaft. Zum Briefeschreiben fehlt mir die Muße und meine Wäsche brauche ich nicht mehr selber zu waschen, ECOLOG übernimmt das jetzt für uns. Das Unternehmen hat ein pfiffiger, in Deutschland ansässiger Mazedonier aufgezogen. Getreu dem Motto »Geld stinkt nicht« hat er erkannt, dass er ein Vermögen damit verdienen kann, die schmutzige Wäsche der Soldaten zu waschen und ihre Scheiße zu entsorgen. Also habe ich Zeit, den Fernmeldern in ihrem Zelt einen Besuch abzustatten. Mir ist zu Ohren gekommen, dass Mayer einen Hundewelpen von der Straße aufgelesen hat und ihn jetzt mit seinen Kameraden aufpäppelt. Dummerweise steht just in diesem Augenblick Oberfeldwebel Rüstmann in Begleitung eines Feldjägers vor meinem Zelt. Ich komme ihm gerade recht, um die anderen aus der Gruppe zusammenzutrommeln. Wir sollen uns in 20Minuten bei ihm zur Besprechung einfinden. Ich habe

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