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Soll das ein Witz sein? - Karasek, H: Soll das ein Witz sein?

Soll das ein Witz sein? - Karasek, H: Soll das ein Witz sein?

Titel: Soll das ein Witz sein? - Karasek, H: Soll das ein Witz sein? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hellmuth Karasek
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Vielleicht haben sie sich das alles nur zusammengeborgt, um mir zu imponieren.«
    Der Vermittler: »Was reden Sie da! Denen borgt doch keiner was!«
     
    Einem anderen jungen Mann preist der Heiratsvermittler die Braut an:
    »Ich hätte hier eine Braut für Sie, die wird Ihnen gefallen. Ein Mädchen aus gutem Hause.«
    »Ist sie hübsch?«
    »Bildschön.«
    »Ist sie reich?«
    »Ihr Vater hat ein Bankhaus, und sie ist die einzige Erbin.«
    »Ja, hat sie denn gar keinen Fehler?«
    »Nur einen ganz winzigen: Sie ist ein klein bisschen schwanger.«
     
    Manchmal lässt sich auch mit dem Vater handeln.
     
    Zu Millionär Brotzki kommt eines Tages ein junger Mann und schlägt ihm ein glänzendes Geschäft vor.»Dabei können Sie 300   000 Rubel verdienen«, sagt der junge Mann zu Brotzki.
    » 300   000 ?« Brotzki nickt. »Das ist eine hübsche Summe. Worum handelt es sich bei dem Geschäft?«
    Darauf der junge Mann: »Mir ist zu Ohren gekommen, dass Sie Ihrer ältesten Tochter 600   000 Rubel Mitgift versprochen haben. Ich bin bereit, ich nehm sie für die Hälfte.«
     
    Durch die Heirat gelingt der Aufstieg in die Gesellschaft, in den gesellschaftlichen Reichtum.
     
    Schon Freud erzählt den Witz von der Frau Baronin, die nach der Heirat schwanger ist und endlich in den Wehen liegt. Der Arzt ist in das Palais gekommen und erklärt dem Baron, es sei noch nicht so weit. Er schlägt ihm unterdes eine Kartenpartie im Nebenzimmer vor.
    Sie spielen eine Weile. Auf einmal hören sie die Schwangere stöhnen.
    »Ah, mon dieu, que je souffre!«
    Der Baron springt auf, aber der Arzt winkt ab.
    »Es ist noch nichts, spielen wir weiter.« Etwas später hört man die Kreißende wieder: »Mein Gott, mein Gott, diese Schmerzen!«
    »Wollen wir nicht hineingehen, Herr Professor?«, fragt der Baron. Endlich hört man aus dem Nebenzimmer die Frau schreien: »Aj waj geschrien!«
    Da wirft der Arzt die Karten hin und sagt: »Jetzt ist es so weit!«
     
    Ein Witz sozusagen zurück zur Natur, back to the roots.
     
    Schon in der Ehe gibt es manche Schwierigkeiten.
    Der 90 -Jährige kommt zum Rabbi und jammert und klagt:
    »Meine 20 -jährige junge Frau ist schwanger.«
    Darauf der Rabbi zu ihm:
    »Sei ruhig, Moische. Ist es von dir, ist es ein Wunder! Ist es nicht von dir, ist es ein Wunder?«
     
    Eine Frau kommt zum Rabbi und will sich scheiden lassen.
    »Warum denn das? Was habt ihr für Gründe?«, will der Rabbi wissen.
    »Ich hab den Verdacht«, sagt die Frau, »der letzte Sohn ist nicht von ihm.«
     
    Itzig ist glücklicher Vater von vier Kindern. Aber eines Tages kommt ihm ein fürchterlicher Verdacht, und er sagt zu seiner Frau:
    »Leah, ich glaube, der Motel ist nicht von mir.«
    »Wie kannst du nur so was behaupten?«, entrüstet sich seine Frau. »Gerade der Motel ist von dir!«
     
    Besonders in den jüdischen Ehewitzen stößt der gesunde Menschenverstand mit den hohen Idealen zusammen.
     
    Sarah sitzt weinend am Bett ihres schwerkranken Mannes.
    »Sarah«, flüstert er mit letzter Kraft, »wenn ich sterbe, sollst du keinem anderen Mann mehr gehören, schwör es mir!«
    »Gut, Moische«, verspricht Sarah schluchzend. »Aber was ist, wenn du wieder gesund wirst?«
     
    Im folgenden Witz geht es um eine Revanche und um die Gerechtigkeit.
     
    Leo ist dahintergekommen, dass ihn seine Frau mit Finkelstein betrügt. Er besucht Frau Finkelstein, erzählt ihr die Geschichte und überredet sie zur Revanche.
    Danach möchte sich Frau Finkelstein aber ein zweites Mal revanchieren. Aber Leo meint: »Wissen Sie, Frau Finkelstein, jetzt habe ich eigentlich gar keinen Groll mehr.«
     
    Weinstein läuft jammernd im Büro auf und ab.
    »Oh, diese Kopfschmerzen! Es ist nicht auszuhalten! Ich verliere noch den Verstand!«
    »Herr Weinstein«, sagt sein Chef, »wenn Sie schon krank sind, gehen Sie nach Hause. Aber hören Sie auf, hier herumzurennen und zu prahlen.«
     
    Dies ist ein Angestelltenwitz. Es gibt einen Angestelltenwitz, der zudem noch Freuds Theorie der Verdrängung und der Fehlleistung spiegelt. Die Geschichte könnte sich überall und zu jeder Zeit abgespielt haben. Am besten aber passt sie in die Wirtschaftswunderjahre des Aufstiegs, der Karrierewünsche und Träume.
     
    »Du, stell dir vor«, sagt freudestrahlend der etwa dreißigjährige Angestellte, als er aus dem Büro nach Hause kommt, »mein Chef wird am Freitagabend zu uns zum Essen kommen. Er hat gejammert, dass seine Frau verreist sei und er nicht gerne ins

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