Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sommer der Liebe

Sommer der Liebe

Titel: Sommer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
Vom Netzwerk:
während sie seinen Blick erwiderte.
    »Ich freue mich so sehr, dich zu sehen!«, sagte er. »Komm doch rein!«
    Sie trat über die Schwelle in den Laden, der voller Schatten zu sein schien. James legte die Hände auf ihre Schultern und küsste sie auf die Wange. Dann nahm er sie in die Arme und küsste sie erneut, diesmal auf den Mund. Als sie sich wieder voneinander lösten, blickte sie ihn an und fragte sich, wieso sie nicht schon früher bemerkt hatte, wie sexy und schelmisch seine Augen blitzten. Ihre Nervosität legte sich ein bisschen, aber ihr Verlangen nach ihm nicht.
    »Komm mit nach oben!«
    Sie ging über die schmale geschwungene Treppe voran in die Wohnung über dem Geschäft, und Fiona dachte wieder, wie gut sie ihr gefiel mit den breiten glänzenden Holzdielen, die ein wenig uneben waren, den alten Teppichen, den halbrunden Fenstern und den dunklen Möbeln.
    Sie blickte sich um und wollte sich auf das Sofa vor dem Kamin setzen.
    »Nein, nicht da«, sagte er und führte sie zu einer Ecke, die ihr vorher noch nicht aufgefallen war. Eine etwas schiefe Tür stand offen. »Wir gehen in das, was ich als meinen ›Garten‹ bezeichne.«
    Er führte sie auf einen Balkon, der gerade groß genug für einen kleinen runden Tisch und zwei Stühle war. Eine Platte mit kleinen Pfannkuchen mit Lachs und etwas, das wie Crème frâıche aussah, und zwei Gläser standen bereit. An einem mit Lavendel bepflanzten Topf lehnte ein Weinkühler mit einer Flasche Sekt darin.
    »Das ist hübsch!«, entfuhr es ihr. »Und so überraschend!«
    »Ja. Eigentlich ist es nur ein Dachvorsprung über dem Flur unten, aber er war schon zu einem Balkon umgebaut worden, als ich das Gebäude kaufte. Ich glaube, dieser kleine Freisitz hat mich davon überzeugt, dass es das richtige Haus ist.«
    James goss den Sekt ein und reichte Fiona ein Glas. »Auf dich«, meinte er. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich mich auf diesen Abend gefreut habe.«
    Aber auf was genau freute er sich? Fionas Zweifel meldeten sich zurück; Verlangen kämpfte gegen Angst. Fiona trank einen Schluck; der Sekt half. Nein, sie würde nicht mit ihm schlafen. Sie hatte einfach zu viel Angst.
    Nachdem sie diese Entscheidung getroffen hatte, entspannte sie sich ein wenig und probierte die Pfannkuchen. Sie waren köstlich.
    »Was feiern wir?« Es war nicht die intelligenteste Bemerkung, die jemals ausgesprochen wurde, aber ihr fiel nichts Besseres ein.
    »Hier zu sein, an diesem wunderschönen Abend. Wir beide zusammen.« James schien nicht zu ahnen, welchen Entschluss sie gerade gefasst hatte. Er würde also die Unterwäsche nicht zu sehen bekommen, die sie sich extra für diesen Abend gekauft hatte – bezahlt aus dem Erlös der Bücherverkäufe und teurer als alles andere, das sie trug, zusammen.
    »Es ist schön, hier zu sein, das muss ich sagen.« Sie seufzte leise. »Ich habe eine Flasche Rotwein mitgebracht. Ich habe sie drinnen auf dem Tisch stehen lassen. Aber wir müssen den Wein nicht trinken – eigentlich ist er ein Geschenk.« Weil sie merkte, dass sie zu viel redete, nippte sie noch einmal an ihrem Sekt. Ich muss schlimm wirken, dachte sie, zu alt, um mädchenhaft zu sein, und zu naiv für eine weltgewandte ältere Dame.
    »Entspann dich einfach, Fiona!«, sagte James, und ihr Herz machte einen Hüpfer. »Es wird nichts passieren, was du nicht willst. Konzentrieren wir uns auf ein schönes Essen in einer angenehmen Umgebung. Obwohl ich gestehen muss, dass ich an solchen Abenden gern einen Garten hätte.«
    »Aber hier ist es auch schön.« Fiona sah auf die Dächer und Schornsteine, die sie umgaben, und auf die Straßen, die Cafés und Bars und die Leute, die dort den Abend verbrachten.
    »Die meiste Zeit bin ich sehr glücklich über mein städtisches Leben. Sieh nur. Dahinten ist die Turmspitze der Kirche, und direkt dahinter kannst du den Fluss sehen. Es ist eine alte Stadt, und das gefällt mir. Nur ab und zu hätte ich es gern etwas grüner.«
    »Du könntest Geißblatt in einem Kübel auf den Balkon stellen oder eine andere Kletterpflanze, vielleicht mit einem Spalier, dann wirkt der Balkon mehr wie ein Garten.« Dann hörte sie auf zu reden, weil ihr bewusst wurde, dass sie wieder in ihre alte Angewohnheit verfallen war, die Probleme der anderen zu lösen, selbst wenn diese das gar nicht wollten.
    »Setz dich, Liebling, und iss die Pfannkuchen! Ich muss noch mal in die Küche.« Sie mochte die Art, wie er »Liebling« sagte. Es erinnerte sie an

Weitere Kostenlose Bücher