Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sommer der Liebe

Sommer der Liebe

Titel: Sommer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
Vom Netzwerk:
keine Basis für eine dauerhafte Beziehung waren. Richard konnte ihr und Rory Sicherheit und Stabilität bieten. Das Gleiche ließ sich von Gus nicht behaupten.
    »Und was hast du so getrieben, während der Rest von uns auf anständige Weise sein Geld verdient hat?« Richard sagte das leichthin, aber in seiner neckenden Bemerkung schwang ein herausfordernder Unterton mit.
    »Ach, du weißt schon, das Übliche. Ich habe ein Buch geschrieben und so was.« Gus zwinkerte Sian zu, was sie sich nicht erklären konnte.
    Sie reichte den Salat an Fiona und fragte sich, ob sie als Einzige angespannt war. »Wie war denn deine Reise, Richard?«, erkundigte sie sich und füllte ungefragt seinen Teller noch einmal. »Wo warst du noch mal genau?«
    »In Dubai, wie immer.« Richard runzelte leicht die Stirn. Er fuhr stets nach Dubai, und Sian wusste das.
    »Das klingt so glamourös«, sagte Fiona. »Wolkenkratzer, Geschäfte und Hotels, die aus dem Wüstenboden schießen. Ich wollte schon immer mal in die Wüste.«
    Richard lächelte höflich. »Ich fahre leider nicht in die Wüste hinaus. Ich bekomme nur die Wolkenkratzer zu sehen.«
    »Wie schade!«, murmelte Fiona.
    »Ich zeige dir die Wüste, Mum, wenn du das willst. Und dir auch, Sian.« Gus lächelte die beiden Frauen an.
    Richard runzelte die Stirn. Sian konnte es ihm nicht wirklich verübeln – Gus wirkte sehr zufrieden mit sich.
    »Und, womit beschäftigst du dich, wenn du unterwegs bist?«, fragte Richard ihn.
    »Ich reise, manchmal allein, manchmal mit Einheimischen. Ich beobachte, mache mir Notizen für Reportagen. Am meisten interessieren mich alte Techniken und Handwerke.«
    »Und kann man von solchen Reportagen leben?«
    »Nicht wirklich. Es ist sehr schwer. Deshalb habe ich ein Buch geschrieben.«
    »Und dann gehst du also wieder zurück in die Wildnis, sobald dein Buch erschienen ist?«
    Richard benahm sich für Sians Geschmack ein bisschen zu oberlehrerhaft, auch wenn sie zugeben musste, dass er genau die Fragen stellte, auf die auch sie gern eine Antwort gehabt hätte.
    »Nein.« Gus schüttelte den Kopf. »Ich werde eine ganze Weile zu Hause sein. Ich hatte einen Unfall und wurde am Bein verletzt, was lange ausheilen musste. Wenn man sich auf seine Transportmittel nicht verlassen kann, möchte man nicht mitten im Nirgendwo sein.«
    Ein Aufwallen der Gefühle – eine Mischung aus Erleichterung, Verwirrung und Sorge – ließ Sian schaudern, und sie räusperte sich mehrmals. Beide Männer sahen sie fragend an. »Ähm – möchtet Ihr noch etwas essen? Es ist noch so viel da. Und es gibt auch noch Streuselkuchen und Schwarze Johannisbeeren, dank Fiona, die mir die Beeren aus ihrem Tiefkühlfach gegeben hat.«
    »Ich glaube, ich nehme noch Nachtisch«, sagte Richard entschlossen. Er lächelte Sian an. »Und hast du auch …?«
    Sie nickte. »Ja, ich habe Vanillesoße. Oder sonst hätte ich Eis, wenn euch das lieber wäre?« Sie blickte die beiden anderen Gäste fragend an.
    »Vanillesoße klingt toll«, erklärte Fiona.
    »Bist du auch ein Fan des Vanillesoßenpulvers von Bird’s?«, erkundigte sich Richard und lächelte sie an. »Das benutzen heute nicht mehr viele, aber Sian bereitet die Soße genau so zu, wie ich sie mag.«
    »Dann bist du also eine gute Köchin, Sian? Das wusste ich gar nicht.« Gus lächelte auf eine verführerische Weise, und Sian hoffte inständig, dass die anderen es nicht mitbekamen.
    »Das Herstellen von Vanillesoße ist eine verlorengegangene Kunst«, erklärte Richard, »obwohl ich annehme, dass du sie ebenfalls perfekt beherrschst«, wandte er sich an Fiona.
    »Danke für das Kompliment«, erwiderte sie, »aber tatsächlich wird sie bei mir immer klumpig. Unter anderem deshalb ist meine zweite Ehe gescheitert.«
    »Das kann doch nicht wahr sein!«, sagte Sian kopfschüttelnd und stand auf, um den Tisch abzuräumen.
    »Na ja, es sind oft die kleinen Dinge, auf die es ankommt, weißt du«, antwortete Fiona.
    »Und diese kleinen Dinge können eine Beziehung festigen oder zerstören«, sagte Richard und sah Sian mit unverhohlener Zuneigung an.
    »Ich kann nicht glauben, dass ihr so tiefsinnige Gespräche über Vanillesoße führt!« Sian sammelte die Teller ein und zog sich in die Küche zurück.
    Gus schnappte sich die Salatschüssel und die Auflaufform und folgte ihr. »Man muss eine Frau einfach lieben, die Bird’s-Vanillesoße zubereiten kann.« Er nahm den Holzlöffel aus dem Topf und leckte ihn ab.
    Sian wandte sich ab, damit er

Weitere Kostenlose Bücher