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Sommer der Liebe

Sommer der Liebe

Titel: Sommer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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erzählen musste, rückte immer näher. Tatsächlich war es schon morgen so weit.
    »Hey Leute«, sagte er. »Kommt mit! Ich brauche euch.«
    »Aber wir haben gerade sehr viel zu tun«, erklärte Sian. »Wir backen für Rorys Geburtstagsparty.«
    »Wir wollen jetzt die Plätzchen glasieren«, erklärte Rory. Um seinen Mund klebte noch Schokolade, weil er die Schüssel ausgeleckt hatte, und sein Ärmel war voller Mehl.
    »Backen ist doch was für Mädchen!«, meinte Gus und sah Sian abwartend an. Offenbar war er auf ihre Reaktion gespannt. »Ich brauche Hilfe bei einer echten Männerarbeit.«
    »Dann kann ich ja zu Hause bleiben«, entgegnete Sian schnippisch. »Und Rory ist zwar schon ein großer Junge«, sie zwinkerte ihm aufmunternd zu, »aber man kann ihn wohl kaum als Mann bezeichnen.«
    »Ihr seid beide keine Männer, doch ihr seid die Einzigen, die ich auf die Schnelle kriegen kann. Kommt schon!« Er würde keine Entschuldigungen gelten lassen.
    »Wofür brauchst du uns denn?«, fragte Rory, der offensichtlich gern ein Mann sein wollte, wenn auch nur für kurze Zeit.
    »Ich brauche Hilfe beim Bau der Hütte für deine Party! Mum und ich dachten, dass es lustig wäre, mal etwas anderes zu machen. Die anderen Kinder haben meist Clowns oder Alleinunterhalter da, und wir … na ja, okay, es war meine Idee … ich dachte, es wäre lustiger, wenn wir eine Hütte hätten, in der ihr spielen könnt.«
    Sian war überrascht. »Aber ich habe hier wirklich noch zu tun. Schaffst du das nicht allein, Gus?«
    »Nein! Es würde zu lange dauern, und warum sollte das Geburtstagskind den Spaß verpassen, eine Hütte zu bauen?«
    Das »Geburtstagskind« sah seine Mutter bittend an. Es war offensichtlich, wie gern Rory beim Hüttenbauen helfen wollte. Gus schaute sie ebenfalls an, und Sian konnte diesen beiden Augenpaaren nicht widerstehen – vor allem, weil sie sich so ähnlich waren. Es fiel ihr schon schwer, Rory irgendetwas abzuschlagen. Gus erwies sich als ebenso unwiderstehlich, nur auf eine beunruhigend andere Art.
    »Okay, dann los.« Sian zog die Schürze aus und gab vor, noch zu zögern. »Ich werde die Plätzchen dann glasieren müssen, wenn du im Bett bist, Rory. Bist du sicher, dass du nicht bleiben und dich jetzt um die Glasur kümmern möchtest?«
    »Mum!« Rorys Meinung war deutlich. Bald – wahrscheinlich schon kurz nach der Einschulung – würde er in solchen Momenten ein Stöhnen hinzufügen, um anzudeuten, wie lächerlich ihre Frage war.
    Sian säuberte sich selbst und Rory, suchte seine und ihre Gummistiefel heraus sowie Gartenhandschuhe und musste im Stillen zugeben, dass sie sich sehr freute, Gus zu sehen. Ist das ein gutes Zeichen oder nicht?, fragte sie sich, als sie zu Gus’ Wagen gingen.
    »Ich habe mir übrigens einen richtigen Kindersitz für den Land Rover besorgt, Rory«, sagte Gus. »Der reicht, bis du zwölf bist, hat der Mann im Laden gemeint.« Er schnallte den Jungen an.
    »Das ist ja nett!«, entfuhr es Sian.
    »Na ja, wir werden den Sitz bestimmt öfter brauchen, was, Rory?«
    Der Junge nickte begeistert, und Sian warf Gus einen unauffälligen Blick zu. Doch Angus wirkte unbefangen wie immer.
    Das war eine Erleichterung. Obwohl Sian Fiona vertraute, war da immer die Angst, dass sie sich vielleicht aus Versehen verplappern könnte. Aber Gus schien immer noch nicht zu wissen, dass er Rorys Vater war. Das war also nicht der Grund für ihn gewesen, sich einen Kindersitz anzuschaffen.
    Wie würde er reagieren, wenn er die Wahrheit erfuhr? Bestimmt würde er sehr aufgebracht sein. Sian seufzte leise. Wenn sie es ihm bis morgen nicht sagte, würde Fiona es tun. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen setzte Sian sich auf den Beifahrersitz.
    »Wo fahren wir denn hin?«, fragte sie nach einem Moment des Schweigens.
    »In ein Waldstück, das ich schon mein Leben lang kenne. Wir müssen das richtige Holz suchen. In Mums Garten gibt es jede Menge kleine Äste, aber wir brauchen richtig dicke, und Laub. Sehr, sehr viel Laub.«
    Nach ein paar Kilometern holperten sie über einen schmalen Weg und blieben am Waldrand stehen.
    »Da sind wir. Es gibt keinen Platz auf der ganzen Welt, an dem ich lieber bin«, sagte Gus und sprang vom Sitz. Dann ging er um das Auto herum, um Sian herauszuhelfen.
    »Wirklich? Du hast schon so viel von der Welt gesehen, und das hier ist dein Lieblingsplatz?«
    »Ja. ›Ob Osten, ob Westen – zu Hause ist’s am besten.‹ Mein Bruder und ich waren hier oft im Pfadfinderlager und

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