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Sommerglück

Sommerglück

Titel: Sommerglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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Meter weiter unten stürzte.
    »Was war eigentlich hier, bevor mein Dad die Uferpromenade gebaut hat?«, erkundigte sich Eliza.
    »Auch eine Promenade. Ich glaube, sie wurde von einem Hurricane weggeschwemmt und musste ersetzt werden.«
    »Habt ihr dort ein Boot?« Eliza machte immer noch Trippelschritte, während sie auf den Hafen zeigte.
    »Nein. Leider. Das Boot von meinem Dad war zu groß für das Becken; deshalb lag es an den Liegeplätzen von Black Hall vor Anker. Aber mein Vater wollte deinem Vater ein Boot für mich in Auftrag geben.«
    »Ich weiß. Hat er mir erzählt.«
    »Ich wünschte, er hätte es noch geschafft.«
    »Hier gibt es kaum Ruderboote«, meinte Eliza mit Blick auf die Schiffe.
    »Nein. Eigentlich ziemlich seltsam. Meine Mom hat erzählt, als sie jung war, gab es hier richtige Gezeiten – das Hafenbecken war bei Flut mit Wasser gefüllt und bei Ebbe trocken. Die Boote waren klein und aus Holz, es gab nur einige Boston Whalers. In der Mitte war eine Insel, wo die Schwäne ihre Nester bauen konnten …« Annie betrachtete die hässliche Wellblechverkleidung des Hafenbeckens und erinnerte sich an die Beschreibung der Natursteinmauern, die sich hier früher befunden hatten. »Viele Zugereiste bezeichnen das Ganze heute als ›Yachthafen‹.«
    »Zugereiste. Ich nehme an, du und deine Familie seid Alteingesessene.«
    »Ja. Wir sind schon seit Ewigkeiten hier. Deshalb wünschte ich, wir besäßen ein kleines Boot, das in den Bootshafen passt«, erwiderte Annie traurig. »So wie es sich gehört.«
    »Und du könntest mich zu einer Ruderpartie einladen.«
    »Ja.« Annie lächelte.
    Die beiden Mädchen betrachteten die bewegungslose Oberfläche des Hafenbeckens, als sähen sie das Ruderboot bereits vor sich, als schaukelten sie schon auf dem Meer. Annie konnte die sanfte Bewegung spüren, das leise Plätschern der Wellen hören.
    »Es ist hübsch hier«, sagte Eliza und betrachtete die idyllischen Cottages, die Promenade, die sich am weißen Strand erstreckte.
    »Hier verlieben sich viele Leute. Heißt es. Die Luft ist voller Magie, oder so ähnlich.«
    »Ich will mich nicht verlieben«, sagte Eliza. »Niemals. Das bringt nur Kummer und Leid mit sich.«
    »Es gibt verschiedene Arten von Liebe. Auch hier in Hubbard’s Point. Viele Cottages werden nur im Sommer genutzt. Viele der Besitzer sind miteinander verwandt. Schwestern, Brüder, Eltern, Großeltern, Kinder … sie kommen alle hierher zurück, Jahr für Jahr, zum Familientreffen.«
    »Wirklich?«, fragte Eliza sehnsüchtig.
    »Ja. Aber genauso wichtig ist das, was die Bewohner vom Point als ›Seelenverwandtschaft‹ bezeichnen. Dabei spielt es keine Rolle, ob man verheiratet oder überhaupt verwandt ist – man kann jeden heiß und innig lieben. Die beste Freundin meiner Mutter – Tara, du hast sie kennen gelernt – wohnt direkt gegenüber, auf der anderen Seite des Flüsschens. Die beiden sind seit ihrer Jugend die besten Freundinnen.«
    »Schon als sie in unserem Alter waren?«
    »Noch früher. Und ihre Großmütter waren auch schon die besten Freundinnen – sie lernten sich auf dem Schiff kennen, das von Irland kam. Meine Mutter sagte, sie hätten sich gegenseitig an die Hand genommen und nie mehr losgelassen.«
    Und damit ergriff sie Elizas Hand und blickte ihr in die Augen. »So?«, fragte Eliza.
    »Ja. Ich denke schon.« Annie nickte.
    »Glaubst du, dass Freundschaften bis in alle Ewigkeit halten können? In guten wie in schlechten Zeiten?«
    Annie dachte an das Chaos, das Tara angerichtet hatte, als sie ihre Mutter und Mrs.Renwick zusammengebracht hatte; sie gehörte zu den Kunden, die von ihrem Vater bestohlen worden waren. Die Sache war irgendwie völlig schiefgegangen.
    Ihre Mutter hatte sich so beschämt gefühlt, dass sie es geschafft hatte, sich eine Verletzung am Kopf und eine Schnittwunde an der Hand zuzuziehen, als sie gehen wollte, um Mrs.Renwick nicht noch mehr aufzuregen. Obwohl ihre Mutter allen Grund gehabt hätte, wütend zu sein, hatte sie nur gelacht und gemeint, ihr würde schon noch etwas einfallen, wie sie es Tara heimzahlen konnte, nachdem sie sie erwürgt hätte.
    »Davon bin ich überzeugt«, erwiderte Annie.
    »Dann werde ich deine Hand nie mehr loslassen. Glaubst du, wir könnten wie diese Großmütter werden, die sich heiß und innig geliebt haben? Und beide ein kleines weißes Häuschen in Hubbard’s Point bewohnen?«
    »Die Grannys, die seelenverwandt waren?« Annie lächelte bei dem Gedanken. »Ja,

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