Sommerküsse voller Sehnsucht
war mein ganz persönliches My Fair Lady-Erlebnis!«
»Wie?« Laurence runzelte die Stirn.
»Oh, tut mir leid«, antwortete Elsa rasch. »Ich schwärme für die alten Musicals.«
»Mit Recht.« Terry schaute auf seine Armbanduhr. »Leider kommen meine nächsten Schüler jeden Moment. Aber ich hätte gern, dass Sie vor dem Ball noch mal zusammen üben.«
»Vielen Dank, Terry.« Elsa strahlte ihn an. »Das war einfach wunderbar! Ich hätte nie geglaubt, so tanzen zu können.«
»Ja, vielen Dank«, bekräftigte Laurence, immer noch leicht verstimmt. »Wie viel bin ich Ihnen schuldig?«
»Nein, ich möchte das bezahlen«, widersprach Elsa und kramte nach ihrer Geldbörse. »Ich hatte schließlich die Tanzstunde.«
»Aber ich habe sie organisiert, damit du mich zu meinem Ball begleiten kannst.« Laurence warf einen Geldschein auf den Tisch. »Sind fünfzig Pfund okay? Nochmals vielen Dank.«
»Laurence, bitte, lass mich zahlen. Ich habe die Stunde gebraucht, nicht du. Du konntest den Walzer schon vorher perfekt.« Elsa hätte sich nie als leidenschaftliche Feministin bezeichnet, aber auf einmal hing ihr ganzes Selbstverständnis als Frau davon ab, dass sie ihre Walzerstunde selbst bezahlte.
Laurence blieb hartnäckig. »Kommt nicht infrage! Ich habe die Stunde organisiert, weil ich gern wollte, dass du tanzen lernst. Also zahle ich auch. Darüber diskutiere ich nicht.«
Als sie das Studio schließlich verlassen hatten, bedankte Elsa sich bei ihm. »Du hättest mich wirklich zahlen lassen sollen.«
»Unsinn. Das war es mir wert. Du kannst jetzt tanzen, obwohl ich mir wünschte … ach, egal. Terry ist ein guter Lehrer, nicht wahr? Auf jeden Fall scheinst du bestens mit ihm zurechtgekommen zu sein.« Laurence starrte auf seine Fußspitzen.
Elsa biss sich auf die Lippen. Es störte ihn doch wohl nicht, dass Terry es geschafft hatte, ihr Tanzen beizubringen? Das war schließlich sein Job. Und dass er sie dabei berührt hatte, war auch nicht zu vermeiden gewesen. Laurence konnte unmöglich eifersüchtig auf Terry sein. Elsa lächelte vor sich hin. Sie war sich nämlich ziemlich sicher, dass Terry schwul war.
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Kapitel 27
Ohne Probleme fand Bron das Haus. Es lag versteckt zwischen einem Pub und einer Grundschule. Pats Beschreibung war perfekt. Gleich erwarteten sie mehrere Frauen, die frisiert werden mussten, in einer Küche, die für die Herstellung einer Hochzeitstorte geeignet war. Aufgeregt parkte Bron ihr Auto.
Während sie ihre Ausrüstung aus dem Kofferraum lud, betrachtete sie das Haus. Es war sehr schön. Sie stellte die ersten Boxen auf der Treppe ab, dann ging sie noch einmal zurück, um den Rest zu holen. Die Tür wurde geöffnet, noch ehe sie klingeln konnte.
»Sie müssen Bron sein.« Eine hübsche, mittelalte Frau mit schlecht sitzender Dauerwelle lächelte sie an. »Ich bin Veronica. Kommen Sie, ich helfe Ihnen.« Veronica nahm eine von Brons Kisten. »Haben Sie was dagegen, wenn wir es in der Küche machen? Dort haben wir viel Platz.«
»Keineswegs«, versicherte Bron. Dann würde es viel einfacher zu fragen, ob sie die Küche für einen Tag mieten könnte.
»Sie haben mindestens fünf Kundinnen. Pat meinte, das wäre kein Problem für Sie.«
»Ist es auch nicht«, bestätigte sie. »Allerdings würde es die Sache etwas beschleunigen, wenn sich jede selbst die Haare wäscht.« Elsa wusste, dass die meisten Kundinnen es liebten, wenn man ihnen die Haare wusch. Aber ohne richtiges Haarwaschbecken würde ihnen dabei eine Menge Wasser über den Rücken laufen, außerdem würde es die ganze Aktion extrem in die Länge ziehen.
»Hier entlang.« Veronica führte Bron in eine sehr geschmackvoll eingerichtete Küche. Sie war groß und hell und bot einen schönen Blick in einen üppig blühenden Garten. An einer Wand befand sich eine große Arbeitsplatte aus Edelstahl mit einem vierflammigen Herd und einer Doppelspüle. Bron sah noch andere Geräte und ein weiteres Becken, hatte aber keine Zeit, sich in Ruhe umzuschauen.
Vier Frauen saßen bei Kaffee und Keksen an einem Tisch, obwohl es erst neun Uhr war. Sie schauten auf, als Bron hereinkam. Pat war ebenfalls da. Sie stand auf und küsste sie und stellte sie dann den anderen Frauen vor.
»Wir machen also aus Veronicas Küche ein Haarstudio«, meinte sie. »Sie ist sehr nett und hat extra Kaffee gekocht und Kekse besorgt.«
»Ich habe ihr gerade erklärt, dass ich viel schneller
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