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Sommerlicht Bd. 4 Zwischen Schatten und Licht

Sommerlicht Bd. 4 Zwischen Schatten und Licht

Titel: Sommerlicht Bd. 4 Zwischen Schatten und Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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»Was, wenn es fatale Folgen für dich hat, hier durch Träume zu wandeln? Was, wenn es bedeutet, dass du in deinen Körper zurückkehrst, wenn du einmal hier bist.«
    Sie hielt inne. »Ich musste dich einfach sehen.«
    »Rae …« Er machte einen Schritt zurück und blickte ihr in die Augen. »Ist es das? Lässt dein Körper dich im Stich? Hast du so was gespürt? Irgendeine Art von Unwohlsein? Ich kann hingehen und …«
    »Nein. Ich musste einfach mit dir reden.« Einen Moment lang sah sie wehmütig und verloren aus. Zögerlich fragte sie: »Darf ich ihn sehen? Meinen Körper?«
    Devlin erschuf die Höhle neu, in der sie vor langer Zeit eingeschlafen war. Hinter ihr erschien ein Sarg aus Glas und Silber. Er musste sich nicht einmal besonders konzentrieren, um auch die Details präzise auszugestalten: Er hatte den Sarg schließlich selbst angefertigt. Einmal pro Sterblichenjahr öffnete er ihn und überprüfte den Zustand ihres Körpers, der in einer Art Stillstand verharrte, seit sie ihn verlassen hatte. Sie war nun schon über ein Sterblichenjahrhundert im Elfenreich, und als geisterhaftes Wesen innerhalb des Reichs schien sie leben zu können, ohne älter zu werden. Ihr schlafender Körper hatte immer das gleiche Alter, während ihr Traum-Ich sich außerhalb davon bewegte. Doch wenn sie in ihn zurückkehrte, würden alle Jahre, die sie gelebt hatte, Wirklichkeit werden. Ihr Körper würde altern – und sterben.
    »Ich sehe immer noch genauso aus wie damals«, murmelte sie. »Aber die Höhle hat sich ein bisschen verändert.«
    »Ich habe ein paar Stützbalken eingebaut. Das war unvermeidlich.« Devlin blickte sich nicht um. Er besuchte die echte Höhle so häufig, dass er ihren eingesargten Körper nicht anzuschauen brauchte. »Ich glaube, das Kleid sieht noch gut aus.«
    »Es wird auch zerfallen. Das tun sie ja alle.« Tränen glitzerten in ihren kohlrabenschwarzen Wimpern. »Vielleicht sollte ich doch mal was anderes anziehen.«
    »Wie du magst.« Diesen Vorschlag machte er schon seit Jahren, aber Rae hatte immer darauf bestanden, wieder in genaue Nachbildungen des Kleides gehüllt zu werden, das sie an dem Tag getragen hatte, als sie sich in dieser Höhle schlafen gelegt hatte. Devlin fand dieses Beharren befremdlich, doch was wusste er schon über die Denkweise von Sterblichen?
    Er erfüllte all ihre Bitten und hüllte sie in immer neue Versionen des Kleides, wenn das alte zerbröselte, weil es dem Zerfall ausgesetzt war, den ihr Körper nicht mitmachte. Die Kleider hielten länger, seit er sie von dem feuchten Höhlenboden aufgehoben und ihren erstarrten Körper in den gläsernen Kasten gelegt hatte. Doch obwohl Rae und ihre Kleider nun vor Feuchtigkeit und Ungeziefer in der Höhle geschützt waren, fiel der Stoff mit der Zeit irgendwann, wenn auch langsamer, auseinander.
    Rae ließ ihre Hände aus seinen gleiten. »Ich besuche die Welt der Sterblichen schon seit … ich glaube vierzehn Jahren.« Sie machte eine Pause und blickte zu ihm auf. »Ich besuche Ani.«
    Plötzlich war er dankbar dafür, dass dies ein Traum war. In der Welt des Wachseins hätte er sich den Luxus der extremen Gefühle, die sein logisches Denken außer Kraft setzten, niemals erlaubt. Angst und Neid erfüllten ihn.
    Als er stolperte, tauchte hinter ihm plötzlich ein Stuhl auf und er sank darauf nieder. »Du wandelst durch die Träume der Hundselfe? Warum, Rae? Wie konntest du … Ich fasse es nicht … Warum? «
    Rae hatte die Höhle aus seiner Traumlandschaft durch ein schneebedecktes Feld ersetzt. »Ich möchte, dass du glücklich bist; dass du alles hast, was du brauchst. Ich möchte dir Dinge erzählen, die … ich nicht erzählen darf.«
    »Rae?«
    »Ich möchte dir so viel erzählen«, flüsterte Rae, während sie auf den schneebedeckten Boden sank, der sich so weit erstreckte, wie sein Auge reichte. Sie sah zu ihm auf. Tränen kullerten über ihre Wangen. »Du musst sie beschützen, Devlin. Vor denen, die euch beiden wehtun wollen.«
    Devlin strich ihr die Haare aus dem Gesicht. »Rae …«
    Sie umklammerte sein Handgelenk mit ihrer kalten Hand. »Beschütze sie, aber pass auch auf dich auf. Hörst du …«
    Ihre Worte rissen ab, als Devlin aus dem Schlaf schreckte. Er lag auf dem zu kurzen Sofa in Seths Waggon und irgendetwas drückte auf seine Kehle. Er hatte das Gefühl zu ersticken, schlug die Augen auf – und erblickte Seths Schlange. Die fürsorgliche Nähe dieses Reptils beunruhigte ihn. »Weg mit dir«,

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