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Sommerliebe

Sommerliebe

Titel: Sommerliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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oft an Inge zu denken scheinst und zu selten an dich.«
    »Ich kann nicht aus meiner Haut heraus, Heinz.«
    »Versuch es doch wenigstens zuweilen.«
    »Ich werde mich bemühen«, versprach sie ihm.
    Er gab ihr daraufhin den Weg wieder frei, und sie erreichten den Strandkorb, der Inge und Rolf zum Stützpunkt geworden war, in dem Moment, als ihn die beiden verließen, um nach ihnen zu sehen.
    Inge sah Heinz und Ilse bei deren Bademantel stehen. Sie dachte, die zwei hätten sich gerade erhoben.
    »Wo wollt ihr hin?« fragte sie. »Ins Wasser?«
    Ilse lächelte Heinz an.
    »Was hältst du davon?«
    »Ich verweigere die Aussage.«
    Inge meldete sich wieder zu Wort.
    »Das Meer läuft euch nicht weg. Ihr könntet eigentlich vorher mit uns Eis essen gehen.«
    Das ergab natürlich ein größeres Gelächter der vier, und Inge zog danach mit ihrem Rolf alleine ab.
    Heinz war kein großer Raucher, aber nun hatte er Lust auf eine Zigarette. Er kniete sich nieder und kramte in seinen Sachen. Nachdem seine Suche von Erfolg gekrönt war, beugte er sich beim Anzünden der Zigarette mit dem Oberkörper ganz tief hinunter in den Sand, um mit beiden Händen einen die Streichholzflamme vor dem immerwährenden Küstenwind schützenden Hohlraum zu bilden. Als der Glimmstengel nach den üblichen drei, vier rasch hintereinander folgenden Zügen richtig brannte, richtete sich Heinz wieder auf.
    »Ilse«, sagte er dabei, »wir sollten –«
    Er brach ab. Ilse war nicht mehr da.
    »Hier bin ich«, vernahm er ihre Stimme. Sie kam aus dem Strandkorb.
    Im Nu saß er neben Ilse.
    »Ilse«, sagte er, »du bist ein Mädchen voller Rätsel.«
    Sein Platz, auf dem er saß, war noch warm von Rolf. Ebenso erging es Ilse mit ihrem Platz, der gerade erst von Inge verlassen worden war. Weder sie noch Heinz ließen sich aber davon stören. Allerdings kam es dann nicht so weit, daß der ganze Strandkorb wieder gewackelt hätte. Freilich war dies nicht auf Heinz zurückzuführen, der sich keineswegs gebremst hätte, wenn er nicht von Ilse dazu angehalten worden wäre. Sie sagte sofort zu ihm: »Heinz, ich hoffe, du läßt es mich nicht bereuen, dem Augenmerk aller entflohen zu sein.«
    Sein Einverständnis bekundend, nickte er.
    »Ich hoffe«, sagte sie noch einmal, »du weißt, wie weit du gehen darfst.«
    »Wie weit denn?« fragte er.
    »Ich zeige es dir.«
    Sie küßte ihn. Jede Frau entwickelt dabei ihren eigenen Stil. Heinz kannte den von Ilse schon, aber erst in seinen Anfängen. Nun wurde er in Kenntnis gesetzt von einer deutlichen Fortentwicklung, einer höheren Stufe gewissermaßen, was hieß, daß im Spiel der Zungen mehr und mehr die von Ilse das Kommando übernahm, während die von Heinz die Initiative abgeben mußte. Darin sah er jedoch beileibe keinen Verlust, sondern einen Gewinn.
    In einer der Pausen, die einzulegen vom Leben verlangt wurde, weil es sonst vielleicht zwei Erstickungstote gegeben hätte, sagte Heinz: »Ich möchte, daß mir das nie mehr eine andere zeigt als du, Ilse.«
    »Du sprichst so schön, so druckreif«, meinte sie ein bißchen spöttisch.
    »Das bringt mein Beruf mit sich«, ging er auf ihren Ton ein.
    »Du wirst ein berühmter Dichter werden.«
    »Schriftsteller würde mir schon genügen.«
    »Sei nur nicht zu bescheiden.«
    »Im Moment interessiert mich aber meine Zukunft, offen gestanden, überhaupt nicht, sondern nur die Gegenwart.«
    »Willst du damit vielleicht sagen, daß ich die verkörpere?«
    »Ja … ja … ja … ja«, erwiderte er, sich dazwischen jedesmal einen Kuß holend.
    Das Herz wollte ihm schier zerspringen, das Blut rauschte ihm in den Ohren, sein Wunsch, ihr sein Begehren, seine physische Kraft zu erkennen zu geben, wurde übermächtig. Die Badehose konnte ja ohnehin nicht mehr verbergen, was ihn buchstäblich bewegte.
    Ilse machte sich los von ihm. Sie schien gesehen zu haben, daß sie Gas wegnehmen mußte.
    »Ilse«, stöhnte er, »du machst mich wahnsinnig.«
    Draußen, unweit des Strandkorbes, sagte plötzlich ein Mann mit erhobener Stimme etwas, das einer kalten Dusche gleichkam.
    »Sie glauben an Krieg?«
    »Wenn es diesmal keinen gibt«, entgegnete eine zweite Männerstimme, »fresse ich einen Besen.«
    Das Gespräch ging weiter. Ilse und Heinz, aufmerksam geworden, lauschten. Die zwei Unbekannten mußten sich in der Nähe befinden.
    »So schwarz sehe ich noch nicht«, sagte der erste.
    »Aber ich!«
    »Dann wundert mich, daß Sie noch in Urlaub gefahren sind.«
    »Gerade deshalb. Sehr bald

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