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Somnia Crudeles - grausame Traeume Vol I

Somnia Crudeles - grausame Traeume Vol I

Titel: Somnia Crudeles - grausame Traeume Vol I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Varus
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Talent nicht. Zudem war die zweite Mannschaft bereits hinter ihm eingetroffen. Also drehte er sich vorsichtshalber mit dem Rücken zur Wand.
    Die Söldner richteten ihre Gewehre auf ihn. Einer von ihnen trat aus ihren Reihen hervor, ein großer, dunkelblonder Mann. Er hielt die Mündung seines Karabiners1 so dicht an Sejans Stirn, dass er ihn fast damit berührte. »Verhandeln? Du verdammtes Schwein hast drei unserer Männer auf dem Gewissen.«
    Sejan ließ sich durch den Waffenlauf vor seiner Stirn nicht beeindrucken. »Eben drum. Kommt es dir nicht etwas dürftig vor, mir dafür den Gnadenschuss zu verpassen? Cato wird sich sicher nicht damit zufrieden geben. Und da ich ohnehin zu ihm wollte, trifft sich doch alles ganz hervorragend.«
    Der Söldner verengte seinen Blick. »Was bist du für ein Irrer? Zeig mir dein Gesicht.«
    Langsam senkte Sejan eine Hand, um sich das Tuch vom Gesicht zu ziehen. Die Mündung des Gewehrs verfolgte dabei seine Bewegungen. Weil sein Gesicht, im Gegensatz zu seinem Namen, den meisten Menschen unbekannt war, musste er ihnen schon sagen, wer er war: »Ich bin Sejan. Der Preis auf meinen Kopf ist hoch und weitaus höher, wenn man mich lebend ausliefert. Dafür bekommt man mehr als drei neue Söldner.«
    Sejan genoss den Anblick seines Gegenübers. Der Mann konnte nicht verbergen, wie hart er darum kämpfte, seine Haltung zu bewahren. »Wenn du nicht Sejan bist, dann bist du wenigstens vom selben Schlag, du widerliche Drecksau! Ein Grund mehr, dich sofort umzulegen.«
    Vielleicht hätte dieser Söldner ihn tatsächlich in seiner Wut erschossen, wenn sich nicht ein anderer eingemischt hätte: »Und wenn er es doch ist? Wir müssen ihn zu Cato bringen, schon allein wegen der Männer, die er umgebracht hat. Sei vernünftig, Curio.«
    Nur zu gerne hätte Curio den Abzug des Gewehrs gedrückt, als er sah, wie sich auf Sejans Lippen ein Grinsen ausbreitete. Sein Kollege aber legte ihm beschwichtigend die Hand auf die Schulter. »Immer mit der Ruhe. Cato wird schon dafür sorgen, dass der Mistkerl sich den Tod herbeisehnt.«
    Sejan wehrte sich nicht, als die Männer ihm die Hände auf den Rücken banden. Spöttisch hielt er dabei seine Augen auf Curio gerichtet. Der Mann entsprach seinem Geschmack. Ein wenig erinnerte er ihn an Gaius.
    Die Söldner untersuchten den Gefesselten nach Waffen und nahmen ihm mehrere Messer ab. Danach blieben Curio und ein weiterer Söldner als Eskorte bei ihm. Die anderen entfernten sich.
    Die beiden Söldner befahlen Sejan, vor ihnen herzulaufen. Jedes Mal, wenn er die Richtung ändern sollte, stießen sie ihn unsanft an. Einmal taten sie es so heftig, dass Sejan frontal gegen die Ecke der nächsten Wand prallte. Er beschwerte sich nicht, doch er merkte sich die Gesichter seiner Peiniger. Und sein inneres Auge zeichnete den Weg präzise auf.
    Als sie an einer breiten Treppe ankamen, rammte Curio dem Gefangenen seinen Gewehrkolben ins Kreuz. »Los! Rauf da, du Sau!«
    Sejan hätte sich gern umgedreht und Curio mit einem gezielten Tritt den Schädel zu zertrümmert.
    Die Treppe führte zu einer hohen, zweiflügeligen Tür, vor der zwei Söldner Wache standen. Sie sahen ihre beiden Kollegen fragend an und deuteten dabei auf den Gefangenen. »Wen bringt ihr da?«
    Sejan übernahm sogleich das Wort für seine böse blickende Eskorte: »Ich bin Sejan. Ich will zu Cato, dem alten Hurenbock, der sich an meinem Eigentum vergriffen hat!«
    Dem Schlag gegen seinen Hinterkopf konnte er ausweichen. Doch Curios Faust traf ihn im Gesicht.
    »Wie kannst du es wagen?!«
    Sejan leckte sich das Blut von seiner aufgeplatzten Unterlippe. »Ich nannte euch meinen Namen.«
    Curio erhob erneut die Faust, doch Sejans Blick ließ sie ihn wieder senken.
    Curio, dem der starre Blick der grünen Augen unerträglich vorkam, wandte sich an die beiden Wächter: »Ich weiß nicht, ob das wirklich Sejan ist. Aber der Kerl hat drei Männer umgebracht. Das dürfte wohl genügen, damit Cato sich ihm auf spezielle Weise widmet.«
    Die Söldner lächelten einander an wie Krokodile. »Ich kann mir gut vorstellen, welche Spezialbehandlung Cato ihm zukommen lassen wird.«
    Dann aber zögerte einer der beiden Wächter: »Wir können ihn jetzt nicht zu Cato bringen. Unser Herr hat ausdrücklich befohlen, in der nächsten Stunde nicht gestört zu werden.«
    Ein grimmiger Zug entstellte Curios Gesicht. »Weil diese Messer schwingende Hure bei ihm ist? Vergesst es!«
    Schon klopfte seine Faust gegen die

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