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Sonea - Die Heilerin: Roman

Titel: Sonea - Die Heilerin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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das Vergnügen wäre Politik.
    Falls die Verwicklungen und tragischen Romanzen der Höflinge der Verbündeten Länder ein Maßstab waren, konnten die Dinge wirklich schmutzig werden und sich zu guter Letzt als nachteilig für mindestens einen der Beteiligten erweisen. Aber dies war keine jener Romanzen, bei denen es um heimliche Hochzeiten oder skandalöse Affären ging. Es war nichts, was seine Loyalität Kyralia gegenüber in Zweifel ziehen würde. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Achati unvernünftige Erwartungen hatte und unrealistische Versprechungen geben würde …
    »Worüber denkt Ihr nach?«, fragte Achati.
    Dannyl sah seinen Gefährten an und zuckte die Achseln. »Nichts.«
    Der Sachakaner lächelte. »Es ist eine seltsame Angewohnheit von Euch Kyraliern zu behaupten, einen leeren Kopf zu haben, wenn Ihr über Eure Gedanken nicht sprechen wollt.«
    »Oder wenn unsere Gedanken zu verworren und uneindeutig sind – höchstwahrscheinlich vom Wein –, um sie zu erklären – was wahrscheinlich ebenfalls am Wein liegt«, erwiderte Dannyl.
    Achati lachte leise. »Ja, das kann ich mir vorstellen.« Er schaute Dannyl an und runzelte die Stirn. »Es gibt da etwas, das ich Euch sagen muss, und ich bin mir nicht sicher, ob es Euch nicht missfallen wird.«
    Ein kleiner Stich der Enttäuschung durchzuckte Dannyl. Er hatte sich beinahe selbst dazu überredet, Achatis Antrag anzunehmen, aber jetzt, da Achati ernster wurde, kehrten Dannyls Zweifel langsam zurück.
    Wie würde sich eine solche Verbindung, sollte sie entdeckt werden, auf unser Ansehen in der sachakanischen Gesellschaft auswirken? Dann fiel ihm ein, dass sie kurz davorstanden, Arvice zu verlassen. Aus den Augen, aus dem Sinn. Diese Reise könnte die perfekte Gelegenheit sein …
    »Ich habe mich einverstanden erklärt, eine weitere Person auf unsere Forschungsreise mitzunehmen«, sagte Achati. »Er war ziemlich überzeugend, und ich kann an seinen Argumenten keinen Fehler entdecken. Ich habe bereits versprochen, dass ich ihm, sollten ihm die Dinge hier ein wenig über den Kopf wachsen, helfen würde, dem Interesse der Ashakis zu entkommen.«
    Dannyl wurde flau im Magen. Dann folgte seiner Enttäuschung über Achatis Worte ein aufkeimender Verdacht.
    »Wer?«
    Achati lächelte. »Ich habe zugestimmt, Botschafter Tayend mitzunehmen.«
    Dannyl wandte den Blick ab, um sein Missfallen zu verbergen. »Ah«, war alles, was er sich zu sagen zutraute.
    »Es missfällt Euch.« Achati klang besorgt. »Ich dachte, Ihr beide würdet gut miteinander auskommen.«
    Dannyl zwang sich, die Achseln zu zucken. »Das tun wir auch.« Ich nehme an, ich kann Achati nicht bitten, Tayend zurückzulassen, ohne alle möglichen Peinlichkeiten und Kränkungen zu verursachen. »Doch einen möglichen Nachteil hätte es. Ich vermute, er hat versäumt, Euch etwas sehr Wichtiges zu erzählen.«
    Achati runzelte die Stirn. »Und was ist das?«
    Dannyl brauchte sich bei dieser Erinnerung nicht zu einem Lachen zu zwingen. »Tayend wird schrecklich, unerträglich, beinahe tödlich seekrank.«

 

    14 Ränke
    L ilia musterte ihre Umgebung, nicht sicher, ob sie wach war oder noch träumte. Eine Zeitlang lag sie still da, dann kam sie zu dem Schluss, dass sie wach sein müsse, weil sie kein Gefühl drohender Gefahr empfand, das in ihren Träumen zu ihrem ständigen Begleiter geworden war.
    Nichts bewegte sich, nichts veränderte sich, und nichts machte ein Geräusch oder sprach. Ah. Ich habe mich geirrt. Hier ist doch eine Art von Gefahr, aber sie ist subtiler und finsterer. Es ist der vollkommene Mangel an Ereignissen. Es ist die Gefahr endloser, einförmiger Stunden, die sich unendlich in die Zukunft erstrecken.
    Es war die Gefahr von Langeweile und vergeudeten Jahren. Die Gefahr, nie geliebt zu werden und nie zu lieben. Oder vergessen zu werden.
    Aber es hätte schlimmer kommen können. Ihr Blick verweilte auf den bequemen, guten Möbeln und dem Rest der Einrichtung. Nicht viele Gefängnisse sahen so aus. Vielleicht war dies das einzige seiner Art.
    Die Mahlzeit am Abend zuvor war genauso gut, wenn nicht besser gewesen als die, die sie im Speisesaal der Universität zu sich genommen hatte. Die Wachen waren höflich, und wenn überhaupt, schienen sie Mitleid mit ihr zu haben. Vielleicht erinnerte sie sie an ihre Töchter.
    Ich wette, ihre Töchter bringen sich niemals in solche Schwierigkeiten, wie ich es getan habe.
    Dann zuckte sie zusammen, als sie sich an die kurze Begegnung mit

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