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Song of the Slums

Song of the Slums

Titel: Song of the Slums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Harland
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denn bloß?«, fragte sie in den Raum hinein.
    »Gangmusik!«, Reeth war schon länger klar, worum es ging. »Die Rowdys mit ihrer Gangmusik.«
    »Ganz genau«, bestätigte Bartizan. »Wir haben von dieser neuen Musik gehört und sind der Meinung, dass sie das Potential hat, sehr erfolgreich zu werden. Aber ihr braucht Leute hinter euch, die über Kontakte und Einfluss verfügen. Wie wir.«
    »Sie können unser Potential nutzen!«, begeisterte sich Reeth.
    »Angefangen mit einem Auftritt in der Royal George Hall«, sagte Phillidas.
    »Der Royal George Hall?« Reeth pfiff durch die Zähne. »Das können Sie wirklich arrangieren?«
    »Macht und Geld«, sagte Bartizan selbstgefällig. »Wir können alles möglich machen, wenn wir eure Einwilligung haben.« Er breitete seine Arme mit einer großen Geste aus. »Warum denkt ihr nicht beim Frühstück darüber nach?« Dann schnipste er mit den Fingern, und eine Gruppe von Kellnern machte sich von der anderen Seite des Speisewagens auf den Weg, mit Servierwagen, die voll beladen waren mit Tellern und mit Schüsseln, die von Silberhauben bedeckt waren.
    »Wir haben eure Instrumente auch dabei«, sagte Lorrain. Er hatte ein bisschen hinter seinen Brüdern gestanden, und nun sprach er zum ersten Mal. Bartizan nickte und schnipste wieder mit den Fingern. Eine zweite Gruppe trat vor, die das Melodium, die Blechgitarre, die Klapper und den Schellenkranz sowie die Drums bei sich trugen.
    »Da habt ihr alles, was ihr für die Royal George Hall braucht«, sagte Lorrain zur Band.
    Astor bemerkte, dass er sie nicht direkt anblickte. Warum sollte er auch? So wie sie inzwischen aussah …

• 51 •
    Das Frühstück war ein herrliches Festessen, bestehend aus Hühnersuppe, Speckomelette, Schinken- und Eierpastete, gefüllten Tomaten, geräuchertem Fisch, Reibekuchen, Käse, Gebäck und Rübensiruptörtchen.
    »So lässt es sich leben«, sagte Ollifer kauend.
    »Das könnte ich immer essen«, stimmte Reeth zu.
    Astor hatte gar nicht gemerkt, wie ausgehungert sie war. Sie beobachtete, wie Verrol auf der anderen Seite des Tischs mit kühler Effizienz eine Portion nach der anderen vertilgte. Er hatte keinen Laut von sich gegeben, als die Swales ihr Angebot gemacht hatten, aber sie war sich sicher, dass er eine ganze Menge dazu zu sagen hatte.
    Das Problem war, dass Purdy, Mave und Ollifer keinen Grund hatten, Bartizan und Phillidas in der Art zu hassen, wie sie es taten. Und Reeth war nicht einmal dabei gewesen, als Granny die Swale-Leute mit ihren Hunden zur Rede gestellt hatte. Nur sie und Verrol wussten, wie die Swales in Wahrheit waren.
    Die Diskussionen über das Angebot begannen, nachdem die Kellner Kaffee eingeschenkt hatten. Verrol schob seinen Dessertteller mit finsterem Blick von sich.
    »Da ist ein Trick dabei«, sagte er.
    Ollifer lehnte sich zurück. »Und was soll der Trick sein?«
    »Ich weiß es noch nicht.«
    »Wirkt alles anständig und ehrlich auf mich«, sagte Reeth. »Wir tun etwas für sie, und sie tun etwas für uns.«
    »Ihr habt wirklich keine Ahnung, mit wem ihr es hier zu tun habt«, protestierte Astor.
    »Doch, mit Plutokraten.« Reeth begann sich in Rage zu reden, schneller und immer schneller. »Ich muss sie nicht mögen. Ich muss ihnen nicht trauen. Wenn sie sagen würden, sie tun es unseretwegen, würde ich sofort abhauen. Aber es geht für sie um ein Geschäft, aus dem sie ihren Profit ziehen. Und das glaube ich ihnen.«
    Astor wandte sich an Verrol. »Du meinst, sie wollen noch etwas anderes von uns?«
    Verrol nickte. »Irgendetwas, ja.«
    »Mehr als nur unser Schweigen über den Putschplan?«
    Reeth mischte sich ein. »Aber es ist doch ein Geschäft, das auch zu unserem Vorteil ist! Seht ihr das denn nicht? Sie können es sich nicht leisten, uns zu Feinden zu machen, also machen sie die Band zu einem Erfolg!«
    »Müssen und wollen«, gab Ollifer zu bedenken. »Die haben Verbindungen zu den allerreichsten Familien. Die könnten sogar die Royal George Hall kaufen, wenn sie es denn wollten. Wenn
die
uns unterstützen …«
    »Das ist
die
Riesenchance!« Reeths Aufregung zeigte sich wie immer darin, dass er mit seinem Arm durch die Luft wedelte. »Wir dürfen das Angebot auf keinen Fall ablehnen, so eine Chance gibt es nur einmal im Leben. Wir müssen sie jetzt ergreifen. Glaubt mir, ich weiß, wovon ich spreche.«
    Für einen Moment brachte die Intensität, mit der er argumentierte, alle anderen zum Schweigen.
    »Du bist früher auch als Musiker aufgetreten

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