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Sonne, Wind und Mord (German Edition)

Sonne, Wind und Mord (German Edition)

Titel: Sonne, Wind und Mord (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Biesenbach
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und wollte ihn gerade herausziehen. Plötzlich jedoch
erschütterte ein Ächzen, als verböge sich Stahl, ihn in seiner Bewegung. In
seiner geplanten Aktion erstarrt, blieb ihm keine Zeit zu begreifen, was in den
nächsten Augenblicken passierte. Er sah nur wie sich das Segel, das gerade noch
im Sturm geflattert hatte, wieder zu voller Fläche spannte, wie der Bug des
Segelschiffes deutlich nach unten ins Wasser gedrückt wurde, starrte auf die
Bordwand, die sich unerwartet wuchtig in ihre Richtung bewegte. Er hörte Joe
vor Schreck brüllen, merkte voller Grauen, dass der blonde Hüne gedankenschnell
mit einem lebensrettenden Sprung das Motorboot verließ. Er sah zeitlupenähnlich
wie das Segelschiff hart die Richtung änderte, sich mit dem Bug wieder aus dem
Wasser erhob und jetzt sowohl blitzartig als auch unaufhaltsam auf das
Motorboot zukam. Als er reagierte, war es zu spät. Hassan schrie. Er sprang.
Vergeblich!
    Das Seil, mit dem er sich am Sitz festgebunden
hatte, hielt ihn zurück. Er kam nicht weg.
    „Wild el Kelb!“, brüllte der Auftragskiller
und zerrte mit aller Kraft seines muskulösen Körpers an dem Strang. Die Fasern
gaben nicht nach, der Strick blieb heil. Hassan konnte nicht weg, außerdem
klebte ihm die selbst gebastelte Bombe an der Hand. Mit Entsetzen in den tiefen
braunen Augen musste er mit ansehen, wie sich der Abstand von Segel- und
Motorboot rapide verkleinerte. Hassan brüllte, riss noch einmal an dem Tau,
versuchte in letzter Verzweiflung zumindest die Sprengladung loszuwerden. Es
half alles nichts. Die Isabella trieb mit voller Wucht über das Motorboot und
drückte es unter die Wasseroberfläche. Holz splitterte, Metall verbog.
Krachende, reißende Laute, waren alles was Hassan für kurze Zeit noch hörte.
Der Auftragskiller wurde mit Gewalt unter Wasser gedrückt. Der Segelbootskiel
riss die Überreste des Bootes nach unten; mit ihnen den Festgebundenen. Umgeben
von eiskaltem Wasser versuchte Hassan - wild mit den Armen rudernd - im dunkeln
Wasser die Orientierung zu bewahren. Er musste an die Oberfläche, hatte keine
Zeit gehabt, die Luft anzuhalten. Der Sauerstoffmangel machte sich schon
Sekunden später bemerkbar. Strampelnd versuchte er den Kopf aus dem Wasser zu
bekommen. Vergeblich, die Trümmer des Motorbootes wurden vom Kiel der
Segelyacht mitgeschleift. Es gab kein Entkommen. Stramm an dem Seil hängend
wurde auch Hassan mitgerissen. Die Wasseroberfläche sollte er nie wieder
erreichen. Die Oosterschelde wurde zu seinem nassen Grab. Aber noch während er
im Todeskampf versuchte, den Atemreflex zu unterdrücken, beschloss er seinem
Leben ein anderes Ende zu setzen. Er hielt noch immer die Haftbombe in der Hand
(eigentlich hielt er sie nicht, das Panzertape hatte sich an sein Handgelenk
geklebt). Wenn er Glück hatte, zündeten die Granaten nach der kurzen Zeit auch
noch unter Wasser. Mit einem letzten boshaften Grinsen langte er mit der
anderen Hand danach, fand einen Granatenstöpsel und zog ihn hinaus.
Letztendlich würde er seine Aufgabe doch noch vollbringen.
    Bereitwillig ließ Hassan der krampfhaft
einsetzenden Atmung freien Lauf. Wasser flutete seine Lungen. Würgend versuchte
sein Körper es wieder heraus zu befördern, sog es im selben Moment jedoch
wieder ein, weil er nach Sauerstoff lechzte. Hassan spürte tausende Stiche in
der Brust. Sekunden später jedoch empfand er keinen Schmerz mehr. Sein Hirn
spuckte eine Reihe von Bildern vor seinem inneren Auge aus. Immer schneller und
schneller schossen Gedanken und Erinnerungen vorbei. Alles drehte sich,
schneller und schneller. Zuletzt ein greller Lichtblitz, dann war es vorbei.
     
    Kees Bloemberg kniete neben dem Ruder und
steuerte hart Backbord. Die Überraschung hatte gesessen. Mit den folgenden
Ereignissen hatte jedoch auch er nicht gerechnet.
    Ein dumpfer Knall. Die Druckwelle erschütterte
das ganze Schiff, das mit dem Bug voraus sekundenschnell aus dem Wasser schoss.
Rudjard und Bloemberg fielen nach hinten und nur die Reling am Heck
verhinderte, dass sie über Bord gingen. Eine meterhohe Wasserfontäne spritzte
in die Luft. Der Bug schoss so schnell zurück ins Wasser wie er daraus
hervorgesaust war. Surveillant und Inspektor katapultierte es nach vorn. Der
Bug wurde jetzt tief ins Wasser gedrückt, das Heck hob sich zur selben Zeit aus
dem Wasser, Ruder und Antriebsmotor hingen plötzlich in der Luft. Der Wind
pfiff heftig in das Segel und das Schiff krängte stark nach steuerbord. Wegen
der plötzlichen,

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