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Sonne, Wind und Mord (German Edition)

Sonne, Wind und Mord (German Edition)

Titel: Sonne, Wind und Mord (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Biesenbach
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mit einiger Gewalt wieder nach unten. Bloemberg drehte perplex den
Kopf, hinter ihm stand der dritte Kerl aus dem Hotelflur. Das hatte er sich
eigentlich denken können. Diese Leute waren keine Amateure. Der Mann, der einen
blutverschmierten Vollbart trug, griff blitzschnell von hinten an Bloembergs
Pistolenhalfter, zog die Dienstwaffe heraus und warf sie einige Meter weit weg.
Sie fiel unter ein kleines Küchenregal, wo sie außerhalb von Bloembergs
Reichweite liegen blieb. Der arabischstämmige Mann hinter Kees grinste, denn er
hatte noch eine üble Überraschung für den Inspektor. An dem Kopf, den er
zwischen einem Arm eingeklemmt hatte, schleppte er Ronald Rudjard hinter sich
her. Auch ihn hatten sie also erwischt. Ihre letzte Hoffnung war somit
verloren. Vielleicht hatte es wenigstens Bert geschafft und konnte Hilfe holen.
    „Gut gemacht, Hassan. Was ist mit dem
Fetten?!“, fragte der Blonde ernst und der Mann, der Rudjard im Schwitzkasten
hielt, begann noch ein bisschen breiter zu grinsen.
    „Der Fette macht ein langes Schlaf!“, sagte er
zufrieden und schleuderte den jungen Surveillant dann ohne Vorwarnung herum,
zwang ihn, sich auf einen der beiden freien Stühle zu setzen und schmetterte
seinen Kopf wuchtig auf die Tischplatte. Der Aufprall war heftig und Ronald
blieb reglos, den Kopf auf dem Tisch liegend, sitzen. Seine Arme baumelten
leblos herunter. Der Killer hatte ihn mit einem einzigen Schlag ausgeschaltet.
    In diesem Moment hatte auch Bloemberg erkannt,
dass sie aus dieser Situation nicht mehr einfach entkommen würden. Es gab keine
Optionen mehr. Sie waren überrascht worden und befanden sich nun in einer
ausweglosen Situation, den Killern völlig hilflos ausgeliefert. In der einen
Sekunde noch erfolgreich auf der Flucht mit allen Möglichkeiten, die
Forschungsergebnisse der Projektgruppe Van Kessner zu retten, in der nächsten
ohne jegliches Material in den Händen, in der Gewalt von drei üblen Männern,
die sie mit vorgehaltenen Pistolen bedrohten.
     
    Es würde nur eine Frage der Zeit sein, bis
diese Leute sie umbringen würden. Und Kompromisse konnte man mit ihnen auch
nicht schließen.
    Ein weiteres Mal packte der mit dem Vollbart
Ronalds Kopf und schlug ihn auf die Tischplatte. Man erkannte, dass der Mann
Spaß daran hatte, anders war das zufriedene Lachen nicht zu erklären. Nochmal
riss er voller Elan den Kopf des Surveillants am Haarschopf hoch und schlug ihn
herunter, noch einmal und noch einmal.
    Irgendwo zwischen dem zweiten und dritten Mal
musste Ronalds Nasenbein dem massiven Sperrholztisch nachgegeben haben, Blut
begann in Strömen aus dem Gesicht des Surveillants zu fließen. Kees und Linda
waren entsetzt.
    „Aufhören!“, rief Linda Farber blass und
verzweifelt, aber der Große, der immer noch bei der Tür stand, hatte dafür nur
ein höhnisches Lachen übrig.
    „Irrtum, Bella Donna “, erwiderte der
schmierige kleine Kerl mit dem Messer in der Hand, schob sich an dem Blonden
vorbei und kam direkt auf sie zu.
    „Das war erst der Anfang!“
    Die Hand, die das Messer hielt, schwang nach
vorne. Die Klinge reflektierte das Licht der herunterbaumelnden Glühlampe,
während sie knapp unterhalb von Lindas Kinn zur Ruhe kam.
    „Ich schlage vor, du hältst jetzt erst einmal
den Mund, Bella Donna . Du bist noch früh genug dran.“
    Die Klinge berührte Lindas Hals mit sanftem
Druck, so dass sie nicht einmal mehr zu schlucken wagte. Der Mann mit dem
Schnurrbart war zufrieden und ließ mit dem Messer von ihr ab.
    „ Perfettamente . Geht doch!“, sagte er
selbstzufrieden und widmete seine Aufmerksamkeit dann voll und ganz dem
Inspektor.
    ***
     
     
    15:57 Rotterdam,
Pannekoekstraat
    Michael Greenly saß seit einer viertel Stunde
in der Tapas-Bar, die als Treffpunkt vereinbart worden war. Bisher hatte er
vergeblich gewartet. Möglicherweise musste er sich einfach noch ein bisschen
mehr gedulden. Bei den derzeitigen Verhältnissen in Rotterdam konnte schnell
mal etwas dazwischen kommen. Angespannt bestellte er einen doppelten Whiskey
auf Eis und ließ sich die Speisekarte bringen. Es würde schon alles werden, da
war er sicher. Sein linkes Bein zitterte leicht, das tat es immer, wenn Greenly
nervös war.
    ***
     
    15:57 Hilton Hotel
    Ein Klopfen an der Tür der Suite riss den
alten, völlig in die Arbeit vertieften Senator Jonathan P. Smith aus seinen
Gedanken.
    Wer das wohl sein mochte?
    Kurz spielte er mit dem Gedanken, nicht zu
öffnen. Er hatte noch einiges zu erledigen,

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