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Sonnenfeuer

Sonnenfeuer

Titel: Sonnenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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Schwierigkeiten macht? Aber Sie wollten ja nicht auf mich hören«, rief sie, dann wandte sie sich an Diamond. »Und du, mach, daß du wegkommst! Dein unflätiges Gerede will ich hier nicht hören! Diese Niggerweiber sind doch alle gleich! Ständig sind sie hinter den weißen Männern her und träumen sich die wildesten Sachen zusammen! Kommen Sie lieber sofort herein, Perfy.«
    »Sie sind ein Scheusal!« schrie Diamond Mrs. Buchanan an, und jetzt, da sie an jemandem ihre Wut auslassen konnte, wurde ihr leichter ums Herz. »Perfy ist viel zu gut für diese Familie, und je eher sie das erkennt, desto besser. Nicht ich, sie macht sich etwas vor!«
    Mrs. Buchanan zerrte die leichenblasse und völlig verstörte Perfy ins Haus, doch Diamond ergriff ihren Arm. »Nein, vielleicht habe auch ich mir etwas vorgemacht. Es tut mir leid.«
    Sie stapfte die Stufen hinunter und genoß die ersten Regentropfen auf ihrem Gesicht wie ein erfrischendes, reinigendes Bad. Bis sie die Molkerei erreicht hatte, goß es in Strömen. Ein wunderbarer, dunkler Regen, der sie tröstete und vor aller Unbill der Welt beschützte.
    Schon bei Morgengrauen stand Perfy vor ihrer Tür. Das nasse Haar hing ihr in Strähnen herab, die Kleider trieften.
    »Kommen Sie rein, Sie sind ja ganz naß«, sagte Diamond, doch Perfy rührte sich nicht vom Fleck.
    »Nein, danke. Ich wollte dich nur eines fragen. Ich bitte dich, Diamond, sei ehrlich. Ist es wahr?«
    »Ja.«
    Perfy nickte. »Ja, das habe ich mir schon gedacht. Nun, ich reise heute ab. Du kannst mitkommen oder dableiben, ganz wie du willst. Ich möchte ihn nicht mehr sehen, und ich werde keinem von euch beiden jemals verzeihen.«
    »Auch mir nicht? Denken Sie etwa, ich habe keine Gefühle?«
    »Deine Gefühle sind mir gleichgültig. Wenn du mir wenigstens angedeutet hättest, was zwischen euch ist, dann wäre ich jetzt nicht in dieser schrecklichen Lage.«
    »Tatsächlich?« entgegnete Diamond bissig. »Und was wäre gewesen, wenn ich es Ihnen gesagt hätte? Sie wären bestimmt nicht damit einverstanden gewesen.«
    »Nein, natürlich nicht, aber ich hätte dir vorhergesagt, daß er dir den Laufpaß gibt, so oder so.« Ihre Worte trafen Diamond mitten ins Herz, doch sie ließ sich nichts anmerken. »Soll ich Ihnen beim Packen helfen?« fragte sie verdrossen.
    »Nein, danke, das mache ich selbst. Ich gehe jetzt zu Mrs. Buchanan und teile ihr mit, daß ich abreise. Was hast du vor?«
    »Ich gehe mit Ihnen. Wir können nach Charters Towers reiten, von dort kommen wir zur Küste.«
    »Das weiß ich«, erwiderte Perfy ärgerlich. »Wir reisen zusammen nach Charters Towers, dann trennen sich unsere Wege. Wohin du dann gehst, ist deine Sache.«
    Diamond hatte geahnt, daß es so kommen würde. Zwar verband sie mit Perfy der Zorn auf Ben Buchanan, doch das genügte nicht, um den Abgrund zu überwinden, der sich zwischen ihnen aufgetan hatte. Außerdem liebte sie Ben noch immer. Und sie fragte sich, ob es Perfy ebenso ging.
    Cornelia saß nachdenklich in ihrem Zimmer am Schreibtisch und trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte. Gott sei Dank arbeitete Ben mit Tom auf der westlichen Weide. Mit ein bißchen Glück war dieses Ärgernis aus der Welt geschafft, bevor er nach Hause kam.
    Diese schwarze Hure! Ein Mann wie Ben konnte leicht auf so ein Weibsstück hereinfallen. Aber Perfy hatte von derlei Dingen einfach keine Ahnung, und so mußte sie, Cornelia, alles rundweg abstreiten. Schließlich stand nur die Aussage einer Schwarzen gegen die von Ben. Cornelia war es unbegreiflich, warum sie dieses Verhältnis nie bemerkt hatte. Offenbar war Ben äußerst vorsichtig gewesen. Sie fragte sich, ob Diamond schwanger war. Nein, das konnte nicht sein, das hätte Diamond bestimmt nicht verschwiegen., als sie vorhin so aufgebraust war.
    Cornelia starrte in den Regen hinaus. Vielleicht war es nur ein Sommergewitter, aber es kam äußerst gelegen. Sie brauchten dringend Wasser, die Brunnen trockneten langsam aus. Ben hatte das Vieh schon zu den wenigen Bächen und Tümpeln treiben müssen, die noch nicht versiegt waren. Manchmal hörten diese frühen Regenfälle aber auch einfach auf, und der große Regen im Februar und März kam nicht. Dann konnte es problematisch werden. Cornelia widmete ihre Aufmerksamkeit wieder den Schwierigkeiten, die es sofort zu überwinden galt. Als erstes mußte dieses schwarze Ärgernis aus dem Weg geräumt werden. Sie würde ein paar Männer beauftragen, Diamond ohne großes Aufsehen zur

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