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Sonnenkoenig

Sonnenkoenig

Titel: Sonnenkoenig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Lifka
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auf ein Eis getroffen.«
    »Aha. So sehen also Ihre privaten
Treffen aus? Enden in einer wüsten Ballerei, mit einem Toten, einer
Schwerverletzten und zu guter Letzt nehmen Sie eine Ihrer Bekannten in
Gewahrsam. Wirklich beruhigend, dass wir uns immer nur dienstlich treffen.«
    Ströcker war hellhörig geworden.
»Sie haben jemanden festgenommen? Wen?«
    Beppo war die Frage sichtlich
unangenehm. »Wie soll ich sagen, das war, ich meine, ich würde sagen …
Ach, sei’s drum. Ich habe Carla Cosian wegen des Verdachts … des Verdachts auf
Einbruch in Polizeigewahrsam genommen.«
    Ströcker verschluckte sich.
»Sagten Sie Carla Cosian?«
    »Ja.«
    Max Graf mischte sich ein: »Wegen
des Verdachts auf Einbruch? Chef, Märchenstunde ist abends ab acht.«
    Beppo blieb nichts anderes übrig,
als die ganze Geschichte zu erzählen. In bereinigter Fassung natürlich, in der
nichts von offiziellem und inoffiziellem Informationsaustausch vorkam.
    »Diese beiden Killer scheinen Frau
Cosian seit ihrer Ankunft gefolgt zu sein. Das hat sich heute Morgen nochmals
bestätigt. Wenn mich nicht alles täuscht, sind die beiden, nachdem Frau Cosian
ihr Gepäck in Pauls Wohnung abgestellt hatte, dort eingebrochen, um etwas zu
suchen. Die Wohnung war komplett auf den Kopf gestellt. Ich vermute, Paul
Cosian kam zurück und überraschte die beiden. Laut vorläufigem
Obduktionsbericht wurde er, bevor er die Rampe hinunterstürzte, geschlagen.
Nach einem Gespräch mit Frau Cosian weiß ich, dass sie jemandem wichtige Daten
entwendet hat, der diese wiederhaben will und vor nichts zurückschreckt.« Die
Entführung Julias behielt er für sich.
    Ströcker stand auf, stellte sich
ans Fenster und schaute in den Hof hinunter, auf die Dächer der dort geparkten
Dienstfahrzeuge. Dann sagte er, mehr zu sich selbst, aber laut genug, sodass
die beiden anderen es deutlich vernehmen konnten. »Carla Cosian kenne ich.
Ebenfalls ihre Schwester Julia, mit ihrem Mann bin ich befreundet. Das hängt
alles zusammen und läuft geradewegs auf ein und dieselbe Person hinaus.«
Ströcker drehte sich um und erzählte von den Ermittlungen gegen Rolozko. Er
hatte sich dazu entschlossen, nachdem er vorher an der großen Lagebesprechung
teilgenommen hatte.

     
    Alle der SOKO
›Sonnenkönig‹ zugeordneten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten sich im
großen Besprechungszimmer des Kommissariats eingefunden. Es war 8 Uhr
morgens. Früher als gewöhnlich, aber es gab viel zu tun. Einige, denen man es
deutlich ansah, hatten die Nacht im Kommissariat verbracht oder waren zumindest
sehr spät nach Hause gegangen. Der Einsatzleiter Winfried Wanninger stand auf.
Die Gespräche verstummten.
    »Guten Morgen, meine Damen, meine
Herren. Bevor ich die neuesten Ergebnisse zusammenfasse oder jemand von euch
uns auf den Stand der Dinge bringt, möchte ich die drei neuen Gesichter in
unserer illustren Runde vorstellen. Hier rechts neben mir, das ist Klaus
Brettschneider vom Landeskriminalamt. Er koordiniert unsere Arbeit mit dem LKA.
Neben ihm, Oberstaatsanwalt Dr. Ströcker. Er hat darum gebeten, bei unserer
Besprechung dabei sein zu dürfen, da unsere Fälle stark miteinander verknüpft
sind. Deshalb ist jetzt auch Peter Lustig von der Wirtschaftskriminalität zur
SOKO ›Sonnenkönig‹ hinzugekommen.«
    Einstimmiges Klopfen auf den
Tischen signalisierte den Gästen, dass sie willkommen waren.
    »Max hat gerade die Berichte der
DNA-Analysen reinbekommen. Max!«
    Graf blieb sitzen und blätterte in
einem Dossier. »Ich habe noch nicht alles durchlesen können. Eins ist
jedenfalls klar. An Paul Cosians Leiche wurden DNA-Spuren von dem erschossenen
Fred Brenner gefunden, genauso wie an Kordula Crowns Leiche. Brenner ist
einschlägig bekannt. Er war bei beiden Morden zumindest am Tatort.«
    »Danke, Max. Gibt es etwas
Brauchbares von der Ballistik?«
    Eine junge Kommissarin berichtete.
Sie saß direkt neben Graf, ziemlich nahe neben Graf, wie Beppo feststellte.
    »Insgesamt wurden in Hochheim acht
Schüsse abgegeben. Drei stammen aus der Waffe Wanningers, zwei fanden wir im
Holzrahmen der Eingangstür und eine traf Brenner direkt in den Hinterkopf. Drei
Geschosse wurden der Waffe Fred Brenners zugeordnet, die wir am Tatort
sichergestellt haben. Zwei steckten in der Wand über dem Tisch, an dem die
angeschossene Journalistin und Wanninger saßen. Das dritte Geschoss traf die
Journalistin Lena Rotmilch lebensgefährlich im Bauchbereich …«
    Ein Kollege unterbrach:
»Entschuldige,

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