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Sophies Melodie (German Edition)

Sophies Melodie (German Edition)

Titel: Sophies Melodie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Schomann
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war wie eine Bestrafung. Ich kann einfach nichtzulassen, dass so etwas noch einmal mit mir passiert, also hole ich mir jetzt meine Würde zurück.“
    Ihr schwerwiegender Vorwurf und die späte Erkenntnis, dass sie ihn wahrhaftig lieben musste, um derartig zu leiden, trafen ihn wie ein Keulenschlag. Vermutlich brachte er es nur deshalb fertig, sich endlich wieder zu bewegen. Nach wenigen Schritten stand er direkt vor ihr. Ihr Gesicht drückte tiefe Traurigkeit aus, als sie zu ihm aufsah.
    „Ich …“ Er räusperte sich, dann zog er sie wortlos an sich. „Oh Gott!“
    Vollkommen widerstandslos ließ Sophie es geschehen. Ihre Kraft war tatsächlich am Ende. Sie brachte noch nicht einmal mehr die Energie auf, sich ihm zu entziehen.
    Zaghaft ließ er seine Hände ihren Rücken hinauf bis zu ihrem Kopf gleiten. Er vergrub die Finger in ihrem Haar und fuhr durch die wilden Locken. Schließlich streichelte er sanft über ihre Wangen und blickte ihr in die Augen.
    Ganz langsam fühlte Constantin seine Kraft zurückkehren. Es war ein seltsam warmes Gefühl, das gleichzeitig auch seinen Verstand wieder zum Laufen brachte. „Ich musste wieder mit dir schlafen. Ich habe dich so sehr gewollt, dass ich den Überblick verloren habe“, sagte er kaum hörbar.
    Sophie schloss ihre Augen. Der vertraute Schmerz bildete sich neu. „Es ist genug! Tu mir doch jetzt nicht noch mehr weh“, flüsterte sie.
    „Du verstehst mich falsch, Sophie!“ Noch einmal berührte er zärtlich ihr Haar. „Ich bin derjenige, der Angst vor neuen Verletzungen hatte. In Wahrheit bin ich unendlich froh darüber, dass du … mir gesagt hast, dass du mich liebst. Aber ich hatte diese lähmende Angst – und dabei habe ich immer wieder nur dich verletzt. Gott weiß, das habe ich niemals wirklich gewollt.“
    Zögernd öffnete sie ihre Augen und sah ihn verständnislos an. „Ich verstehe überhaupt nicht, was du mir eigentlich sagen willst. Lass mich einfach in Ruhe, Conny.“
    „Ich habe dich immer geliebt, Sophie! Mehr, viel mehr, als du dir vorstellen kannst. Ich habe niemals aufgehört, dich zu lieben, und das ist die reine Wahrheit. Mein Problem war nur, dass ich dir nicht geglaubt habe und … ich bin mit alldem nicht klargekommen in der letzten Zeit. Es tut mir so unendlich leid, was ich uns mit meinem Misstrauen angetan habe. Ich liebe dich! Ich habe dich von der ersten Sekunde an geliebt und werde es immer tun.“
    Sie schluckte hart. „Du liebst mich?“
    „Wie verrückt!“ Er beugte sich vor und gab ihr einen sehr sanften Kuss auf den Mund.
    „Aber du hast geglaubt, dass ich …“
    „Ich weiß, das war falsch und dumm und ist Schnee von gestern. Du musst mir auch nichts mehr erklären. Ich will nichts mehr davon hören.“
    Etwas in Sophie setzte sich plötzlich zur Wehr, und sie drückte ihr Rückgrat durch. „So einfach ist das aber nicht, Constantin.“
    „Natürlich ist es das! Lass uns einfach neu beginnen und alles vergessen, was war. Du, ich und unser Sohn, mehr will ich nicht.“
    Traurig schüttelte sie ihren Kopf. „Das kann ich so nicht, tut mir leid.“ Es tat weh, das auszusprechen, aber es entsprach der Wahrheit. Sie durfte einfach nicht mehr zulassen, dass sie sich selbst und damit auch ihm etwas vormachte. Es war so verlockend, sich jetzt einfach nur in seine Arme fallen zu lassen und jeden Zweifel, jedes Problem zwischen ihnen zu verdrängen, aber die Zeit der süßen Illusionen war endgültig vorbei.
    Wieder streichelte er ihr Gesicht, strich ihr sanft das Haar hinters Ohr. „Sieh mich an.“
    Sie tat es und konnte fühlen, wie ihr das Herz anschwoll.
    „Du bist meine Frau, und ich liebe dich. Wir vergessen einfach alles, hörst du?“
    Ihr müdes Lächeln wirkte fast nachsichtig. „Du hast immer noch nicht gelernt, andere Meinungen und Gefühle zu akzeptieren.Ich sagte gerade, ich kann das nicht – und das habe ich auch so gemeint.“
    Sein Gesicht wurde starr vor Kummer. „Was willst du mir damit sagen? Du willst doch nicht etwa wirklich gehen? Ich werde das nicht zulassen, Sophie. Du darfst mich nicht verlassen, das wäre …“ Er stöhnte auf und wandte sich halb von ihr ab. „Wir haben es beide gewollt! Du hast es zugelassen und wolltest mich ebenso sehr wie ich dich. Streite es gar nicht erst ab! Baby, ich habe dich nur angefasst, und du bist …“
    „Ja, ich wollte es auch“, unterbrach sie ihn rasch. Ihre unvermutet heftige Reaktion auf seine Berührung war ihr noch immer unangenehm. „Ich habe es

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