Sophies Melodie (German Edition)
wissen.“ Constantin goss ihnen Kaffee nach und griff nach seiner Tasse. „Sie hat ihre Rolle in all den Jahren wirklich gut gespielt. Ich frage mich nur, warum sie dennoch an ihrer Ehe festgehalten hat.“
Sophie zuckte mit den Schultern. „Sie sagte mir, sie hat von Fabians Affäre erst kurz nach der Geburt ihres zweiten Kindes erfahren, nachdem sie Melanies Briefe gefunden hat, Conny. Sie meinte, sie habe es in erster Linie für ihre beiden Mädchen getan – und auch, weil sie von Natur aus viel zu harmoniebedürftig sei. Helen hat ganz einfach die Augen vor der Wahrheit verschlossen. Inzwischen ist ihr klar geworden, dass das nicht immer der richtige Weg sein kann, um wirklich glücklich zu sein.“ Sie lächelte.
Constantin lehnte sich zurück, verschränkte die Hände hinter seinem Kopf und sah Sophie liebevoll an. „Übrigens wollte ich dir unbedingt noch sagen, dass mir dein Freund Roman tatsächlich sympathisch ist. Offensichtlich ist er wirklich ein Mann, auf den man sich verlassen kann. Ich denke, er wird einen wirklich guten Paten für Leonard abgeben.“
Ihr Lächeln vertiefte sich noch mehr. „Ich bin froh, dass dueinverstanden warst, ihn den männlichen Part der Patenschaft für Leo übernehmen zu lassen. Mir war das sehr wichtig.“
Er grinste. „Nun, der Bursche hat ja auch keinen Zweifel daran gelassen, dass er mich mittlerweile an deiner Seite akzeptiert. Ansonsten hätte das schwierig werden können.“
„Er sieht, wie glücklich ich mit dir bin, mein Alphamännchen.“ Sie lachte. „Sag mal, was meinst du? Wie geht es jetzt eigentlich weiter mit Fabian und Helen?“
„Mein Bruder ist nicht hier. Ich denke, das sagt schon eine Menge aus. Am Telefon blieb er mir gegenüber sehr einsilbig. Hast du noch nicht mit Helen darüber gesprochen?“
„Nein“, antwortete Sophie kopfschüttelnd. „Wir hatten noch nicht die Gelegenheit dazu. Schließlich hat sie erst gestern Morgen hier im Brehlow eingecheckt. Allerdings weiß ich nicht so genau, warum. Meiner Information nach ist sie schon seit über einer Woche in Hamburg.“
„Vielleicht hat sie alte Freunde besucht und die ersten Nächte bei denen übernachtet. Ein paar hat sie hier ja noch“, mutmaßte Constantin.
„Ja, kann sein. Sie sieht großartig aus, oder? Ich meine, man sollte denken, dass sie vor lauter Kummer fast vergeht, aber sie sieht wirklich blendend aus.“
„Stimmt, du hast recht.“
Als der Aufzug das typische Klingelgeräusch von sich gab, das einen Besucher ankündigte, sahen sie beide auf und unterbrachen ihr Gespräch. Da nur Helen den Code für den Direktzugang zur Penthouse-Suite des Brehlow kannte, blieben Constantin und Sophie entspannt an ihrem Frühstückstisch sitzen, bis sich die Türen des Aufzugs öffneten und Constantins Schwägerin eintrat.
„Guten Morgen“, sagte sie und kam näher. „Ich hoffe, ich störe euch nicht.“
„Überhaupt nicht“, entgegnete Constantin schnell. „Trinkst du noch einen Kaffee mit uns?“
„Ja, gern.“ Helen zögerte kurz. „Ich muss etwas mit euchbesprechen. Nein, eigentlich muss ich euch etwas mitteilen, und das fällt mir nicht besonders leicht.“
Sophie stellte eine dritte Tasse auf den Tisch und schenkte Helen Kaffee ein. „Schieß los“, forderte sie ihre Freundin auf.
Helen sah sich um und zeigte dann auf den leeren Hochstuhl. „Wo ist denn mein zuckersüßes Patenkind?“
„Meine Mutter und Hannes haben Leo schon in aller Herrgottsfrühe abgeholt. Sie haben ja sonst nicht so viel von ihm. Deshalb wollten sie gern mit dem Kleinen den Tag verbringen. Hannes geht in seiner Rolle als Opa vollkommen auf. Aber du bist doch nicht hier, um nach Leonard zu sehen, oder?“
„Nein.“ Helen griff nach ihrer Tasse und nahm einen Schluck von ihrem Kaffee. „Ihr habt wahrscheinlich schon damit gerechnet, aber ich wollte euch beiden noch ganz offiziell mitteilen, dass ich die Scheidung eingereicht habe.“
Constantin nickte und bedeckte Helens Hand mit seiner. „Das ist allein deine Entscheidung, Helen. Du brauchst dich vor uns nicht zu rechtfertigen … nach alldem.“
Helen lächelte, aber Sophie registrierte sofort, dass es nicht mehr das betont sanfte Lächeln war, das sie von ihrer Freundin kannte. „Ich denke unentwegt an meine Kinder, und deshalb konnte ich mich in den vergangenen Wochen noch nicht entschließen, diesen Schritt zu tun. Vielleicht hätte ich sogar noch länger so weitergemacht, aber vor ein paar Tagen ist dann etwas passiert,
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