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Sophies Melodie (German Edition)

Sophies Melodie (German Edition)

Titel: Sophies Melodie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Schomann
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Dinge in Constantins Vergangenheit, die sie nur erahnte und die sie – und damit ihre Beziehung zu ihm – belasteten. Wenn sie eine Zukunft mit ihm überhaupt in Betrachtziehen wollte, musste sie die Unklarheiten beseitigen. Ohne es sich selbst einzugestehen, hatte sie offenbar seit vielen Wochen jeden Zweifel verdrängt. Das war ihr plötzlich nicht mehr möglich.
    Die Erleichterung war groß, als Johannes sich am anderen Ende der Leitung meldete.
    „Oh, gut, dass du noch im Büro bist, Hannes! Ich muss dich unbedingt sprechen. Allein und möglichst heute noch. Ist das machbar?“
    „Ist was passiert? Hast du Kummer? Verdammt, hat dieser Kerl …“
    „Beruhige dich, Papi!“, unterbrach ihn Sophie leicht belustigt. „Ich brauche in einer ganz bestimmten Sache nur deinen männlichen Rat und vielleicht auch deine Hilfe als mein Freund. Nicht mehr und nicht weniger.“
    „Okay. Ich bin in einer halben Stunde bei dir. Hast du schon etwas gegessen? Soll ich uns eine Pizza mitbringen?“
    „Das wäre toll!“
    Eine gute halbe Stunde später klingelte es auch schon an ihrer Tür. Wie versprochen trug Johannes einen Pizzakarton von Giovanni vor sich her. Sophie nahm ihm die Pizza ab, stellte sie beiseite und umarmte ihren Chef und väterlichen Freund fest.
    „Na, na, du erdrückst mich ja.“
    „Ach Hannes!“
    „So große Sorgen?“
    „Ja.“
    „Na dann spuck mal aus, was dich belastet, meine Kleine.“
    Sie nickte. „Lass uns erst mal etwas essen. Ich sterbe fast vor Hunger.“
    Während des Essens erzählte Johannes Neuigkeiten aus der Redaktion. Erst als sie zusammen bei einer Tasse Kaffee saßen, kam er wieder zum Grund seines Hierseins zurück. „So, nun rück mal endlich raus mit der Sprache. Was ist los?“
    Sophie atmete tief durch, schob ihre leere Kaffeetasse beiseiteund schenkte sich ein Glas Wasser ein, bevor sie mit ruhiger Stimme versuchte, ihre Gedanken und Erkenntnisse so klar wie nur möglich vor Johannes offen darzulegen.
    Eine knappe Viertelstunde schaffte er es, einfach nur still zuzuhören, doch dann hob er eine Hand und unterbrach sie. „Verstehe ich dich richtig? Was du da sagst, bedeutet im Klartext, dass du tief in deinem Herzen an ihm zweifelst. Weißt du, was das heißt? Ich meine, was das für eure Beziehung bedeuten kann? Du verweigerst ihm damit praktisch dein Vertrauen.“
    „Ja, aber …“
    „Entschuldige bitte, aber das ist doch harter Tobak. Bis gestern hast du mich noch in dem Glauben gelassen, dass eure Begegnung das Beste gewesen sei, was euch passieren konnte! Du hast von einer einmaligen, ganz großen Liebe gesprochen.“
    „Ja, und von meiner Seite aus sehe ich das auch noch immer so, Hannes. Ich weiß, dass das schwer zu verstehen ist. Die Wahrheit ist, ich liebe ihn so sehr, dass es manchmal richtig wehtut, wenn ich ihn nur ansehe. Aber ich weiß nun einmal inzwischen, dass er mir in einem sehr wichtigen Punkt nicht die Wahrheit gesagt hat.“
    „Er hat dich nicht direkt angelogen, sondern eigentlich nur etwas verschwiegen, Sophie.“
    „Kommt das nicht auf das Gleiche heraus?“
    „Nicht zwingend. Du kennst seine Gründe nicht. Es könnte tausend Gründe dafür geben, warum er dir das nicht erzählt hat.“
    „Ja, und ich werde auf jeden Fall versuchen, die Wahrheit herauszufinden. Alles, was ich möchte, ist, dass du mir dabei hilfst.“
    „Hinter seinem Rücken? Das könnte sich zu einem tödlichen Bumerang für eure junge Liebe entwickeln.“
    „Das ist mir klar. Ich kenne Conny inzwischen gut genug, um zu wissen, dass er mir niemals verzeihen würde, wenn er das herausfindet. Aber so kann ich auch nicht weitermachen.“
    Sie erhob sich und ging ein paar Schritte hin und her – zumindestsoweit ihr kleines Wohnzimmer dies zuließ. „Es gibt immer mal wieder Momente zwischen uns, da scheint er meilenweit von mir entfernt zu sein. Und dann gibt es da diese Fotografie von der Beerdigung. Das verdammte Foto ist mir von Anfang an unter die Haut gegangen. Sieh es dir selber an, wenn du morgen im Büro bist. Du findest das ganze Material auf meinem Rechner, und mein Passwort kennst du ja. Sieh es dir an, Hannes! Es zeigt einen vollkommen gebrochenen Mann. Ich habe in meinem ganzen Leben noch niemals ein Bild gesehen, das so viel Trauer ausdrückt.“
    „Hast du ihn danach gefragt?“
    „Natürlich habe ich das getan, aber er hat sofort versucht, abzuwiegeln. Er sprach von der natürlichen Trauer um einen jungen Menschen und auch von seiner Trauer um

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