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Sophies Melodie (German Edition)

Sophies Melodie (German Edition)

Titel: Sophies Melodie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Schomann
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Sophie, ihren Gefühlen für dich, vor allem aber mit dir selbst auseinanderzusetzen. Das wäre das einzig Vernünftige. Nicht jede Frau ist wie Melanie … oder wie unsere Mutter. Verdammt noch mal, Conny, fang endlich an zu vertrauen!“ Ohne eine weitere Reaktion abzuwarten, verließ nun auch Fabian Afra den Raum.
    Constantin sah ihm betroffen nach. Nie zuvor war er von seinem Bruder so klar und offen kritisiert worden. Es war das erste Mal gewesen, dass Fabian den Mut aufgebracht hatte, ihm sozusagen den Kopf zu waschen. Plötzlich wurde Constantin die Stille in diesem Zimmer nur allzu deutlich bewusst. Körperlich und seelisch unendlich erschöpft, ließ er sich zurück auf das Sofa fallen und bedeckte das Gesicht mit seinen Händen. „Vertrauen? Ich habe Sophie vertraut“, flüsterte er in die Einsamkeit hinein, die ihn nun wieder umgab.
    Helen Afra wusste, dass sie sich mit ziemlicher Sicherheit den ungebremsten Zorn ihres Schwagers zuziehen würde, wenn er wüsste, was sie gerade im Begriff war zu tun. Aber es war ihr egal. Diese Sache betraf auch sie und ihr Seelenheil.
    Als Fabian ihr vorhin im Hotel eröffnet hatte, dass er den Abend mit Dirk und den anderen verbringen würde, um einige Pläne für die Zukunft der einzelnen Mitglieder der Band zu besprechen, hatte sie sich kurz entschlossen auf den Weg gemacht. Schon seit ihrem Besuch bei Constantin hatte sie dieser Gedanke nicht mehr losgelassen.
    Vor drei Tagen waren sie von Kellan Manor aus direkt nach Hamburg geflogen – und nun stand sie mit klopfendem Herzen vor Sophies Wohnungstür. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie sich endlich dazu entschließen konnte, auf den cremefarbenen Klingelknopf zu drücken. Nervös schob sie sich eine Haarsträhne hinter das linke Ohr und atmete noch einmal tief und gründlich ein und wieder aus. Als die Tür geöffnet wurde, fühlte sie ihre Mundhöhle trocken werden.
    „Helen!“ Sophie starrte ihre frühere Freundin überrascht an und rührte sich nicht von der Stelle.
    „Ich … ich bin gerade in der Stadt, und da wollte ich … Oh Sophie! Es tut mir so leid, dass ich nicht auf deinen Brief geantwortet habe.“
    Endlich erwachte Sophie aus ihrer Erstarrung. „Bitte, Helen, komm doch herein.“ Sie trat beiseite und ließ ihre Besucherin eintreten. Als sie zusammen im Flur standen, schloss sie die Wohnungstür.
    „Tee?“, fragte sie fast so selbstverständlich, als hätten sie sich gerade gestern zum letzten Mal gesehen. Mit fast gleichmütiger Miene wartete sie Helens Nicken ab. „Na dann komm. Ich wollte mir gerade welchen machen. Zieh deine Jacke aus. Da hinter dir ist die Garderobe. Wir setzen uns am besten in die Küche.“
    Helen schlüpfte aus ihrer dicken Winterjacke, warf sie über einen der großen Haken aus Holz und folgte Sophie durch dasWohnzimmer in die angrenzende Küche. „Du hast es sehr gemütlich hier“, bemerkte sie leise.
    „Danke. Auch wenn ich annehme, dass der Stall, in dem deine Töchter ihre Kaninchen halten, größer sein wird als meine gesamte Wohnung“, entgegnete Sophie mit deutlichem Sarkasmus in der Stimme.
    Helen zuckte leicht zusammen. „Ich hatte fast vergessen, wie unglaublich direkt du sein kannst.“
    Sophie holte tief Luft. „Tut mir leid, Helen, das war nicht sehr nett von mir.“
    „Nein, nein, du musst dich nicht entschuldigen. Du … hast ja irgendwie recht.“
    „Setz dich. Ich werde uns Tee machen. In ungewöhnlichen oder schwierigen Situationen hat meine Mutter stets Tee gekocht. Das ist irgendwie bei mir hängen geblieben.“
    Helen rutschte auf die schmale Eckbank aus altem Kiefernholz, die Sophie vor Jahren auf dem Dachboden ihrer Mutter gefunden und dann voller Begeisterung selbst aufgearbeitet und neu bezogen hatte.
    „Wie geht es dir?“, fragte Sophie, während sie den Wasserkocher füllte und eine hübsche kleine Teekanne aus Keramik vorwärmte.
    „Alles wie gehabt. Mich interessiert viel mehr, wie es dir geht.“
    In Helens Augen war echte Besorgnis zu erkennen, deshalb lächelte Sophie ihr nun aufmunternd zu. „Ich habe verstanden, warum du mir nicht sofort geantwortet hast, Helen. Mach dir darüber keine Gedanken mehr, ja?“
    Helen nickte und lächelte ebenfalls. „Sag mir bitte trotzdem, wie es dir geht.“
    Sophie brühte den Tee auf und stellte zwei Becher, einen Zuckertopf und eine kleine Schale mit Keksen auf den Tisch, dann setzte sie sich Helen gegenüber. „Was glaubst du? Ich habe vor einigen Monaten den Mann verloren, den ich

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