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Sophies Melodie (German Edition)

Sophies Melodie (German Edition)

Titel: Sophies Melodie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Schomann
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wieder senkten. Sein körperliches Verlangen nach ihr war plötzlich so überwältigend, dass es sich nur durch die unbeugsame Härte kompensieren ließ, die er nach außen aufrechterhielt. Er hatte gar keine andere Wahl, wenn er bei Verstand bleiben wollte.
    „Es ist ohne Zweifel dein Kind“, brachte sie schließlich hervor. „Wenn du willst, kannst du später gerne eine Blutuntersuchung …“
    „Es ist schon gut“, sagte er barscher als beabsichtigt. „Ich werde mein Kind erkennen, wenn ich es zum ersten Mal sehe, glaub mir.“ Er räusperte sich. „Das war die Frage, kommen wir nun zu meinem Angebot.“
    „Ich will nichts von dir!“, beeilte sie sich zu sagen. „Gar nichts!“
    „Nun, Sophie, wenn es mein Kind ist, habe ich ja wohl auch ein Anrecht darauf, dafür zu sorgen, nicht wahr?“
    „Dem Gesetz nach …“
    „Dieses Gesetz interessiert mich nicht. Du wirst mich natürlich noch vor der Geburt des Kindes heiraten.“
    Sie war so sprachlos, dass sie ihn nur stumm anstarren konnte. Einen kurzen Moment hielt er ihrem Blick stand, dann schweiften seine Augen ab. „Diese Dachwohnung ist viel zu klein. Hier kannst du unmöglich mein Kind aufziehen. Ich will … Ein Kind braucht eine vollständige Familie. Vater, Mutter, Verwandte. Ich möchte, dass mein Kind …“
    „Unser Kind, Conny“, sagte sie leise – und wieder kamen neue Tränen. „Es ist unser Kind, verdammt noch mal.“
    Sein Blick traf erneut auf ihren. „Ja, unser Kind. Entschuldige.“
    „Ich werde dich nicht heiraten.“
    „Selbstverständlich wirst du das tun. Du hast schon einmal deine Einwilligung dazu gegeben, erinnerst du dich?“
    „Du weißt genau, dass wir uns damals in einer vollkommen anderen Situation befunden haben, Conny. Nein, du kannst das Kind auch so sehen, wann immer du willst. Ich werde unserem Kind nicht den Vater vorenthalten. Das würde ich niemals übers Herz bringen. Aber ich werde dich sicherlich nicht heiraten, nur weil ich dieses Baby von dir erwarte.“
    Seine Augen verdunkelten sich. Endlich setzte auch er sich hin. Zögernd nahm er ihr gegenüber auf dem Sofa Platz. „Dann bitte ich dich eben inständig, mich zu heiraten.“ Seine Stimme klang nun eine Nuance freundlicher.
    „Es geht nicht um die Form, Conny. Es geht allein um den Grund deines Antrags. Du liebst mich nicht. Ich würde niemals einen Mann heiraten, der mich nicht aufrichtig und von ganzem Herzen liebt.“
    Ganz kurz nur schoss ihm der Gedanke durch den Kopf, dass jetzt wahrscheinlich der beste Zeitpunkt wäre, ihr zu gestehen, wie gründlich sie sich in diesem Punkt irrte, aber natürlich unterließ er es. Um keinen Preis der Welt würde er sich noch einmal vor ihr schwach zeigen oder gar erniedrigen. „Ich werde unser Kind lieben, Sophie. Du wirst ein sorgenfreiesLeben führen können. Mein Vermögen ist sicher. Das Haus ist riesig und unbelastet. Die Größe von Kellan Manor würde uns erlauben … Ich kann dir beteuern, dass ich alles in meiner Macht Stehende tun werde, um …“
    „Nein, verflucht! Du suchst doch nur nach einer Möglichkeit, um mir irgendwann mein Kind wegnehmen zu können.“
    Sein Gesicht erstarrte. „Auch ich habe meine Grenzen, Frau von Wenningen“, presste er etwas atemlos hervor. „Gut, wenn du mir in dieser Hinsicht nicht vertrauen kannst, werde ich ein notariell beglaubigtes Schreiben aufsetzen lassen, in dem ich dir vertraglich zusichere, dass ich in keinem Fall das alleinige Sorgerecht für unser Kind beantragen werde, wenn unsere Ehe jemals geschieden werden sollte. Reicht dir das?“
    Nachdem sie stumm blieb, erhob er sich. Sein Gesicht blieb nahezu unbewegt. „Du solltest ein paar Nächte darüber schlafen, Sophie. Denke in Ruhe über alles nach. Ich kann dich nicht zwingen, aber ich kann dich bitten, im Sinne unseres Kindes zu entscheiden. Im Übrigen solltest du wissen, dass ich beschlossen habe, mich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen. Ich werde nicht mehr auftreten. Unser Leben würde nach einer Weile daher verhältnismäßig ruhig verlaufen. Wenn das also eine deiner Sorgen sein sollte, kann ich dich in diesem Punkt beruhigen.“
    Auch Sophie stand wieder auf. Sie hob ihren Kopf und sah ihn an. Ihr Blick war zutiefst traurig, bemerkte er. „Dieses Kind, Constantin Afra, ist in Liebe empfangen worden – und es wird auch in Liebe aufwachsen. Ich werde nicht zulassen, dass es miterleben muss, wie seine Eltern nebeneinanderher leben, nur weil es auf diese Welt gekommen ist, nachdem

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