Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Special - Zeig dein wahres Gesicht

Special - Zeig dein wahres Gesicht

Titel: Special - Zeig dein wahres Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Westerfeld
Vom Netzwerk:
Das kannst du mir glauben: niemand!“
    Er hielt ihrem Blick stand, ohne mit der Wimper zu zucken, aber Tally konnte seine Angst riechen, die Schwäche, die ihm aus den Poren trat.
    „Tut mir leid“, sagte er ruhig. „So war es nicht gemeint ... Ich rede hier nicht von Zane.“
    Als sie diesen Namen hörte, zerbrach etwas in Tally und ihre Wut war verflogen. Sie ging in die Hocke und rang um Atem. Einen Moment lang hatte sie das Gefühl, dass der Wutausbruch etwas Bleischweres in ihr verschoben hatte. Zum ersten Mal seit Zanes Tod hatte etwas ihre Verzweiflung durchbrochen, auch wenn es nur Zorn gewesen war.
    Aber dieses Gefühl hielt nur wenige Sekunden an, dann brach die Erschöpfung der ununterbrochenen Reise über sie herein.
    Sie ließ den Kopf auf ihre Hände sinken. „Ist ja auch egal.“
    „Ich hab dir etwas mitgebracht. Das brauchst du vielleicht “ Tally schaute auf. David hielt eine Injektionsnadel in der Hand.
    Sie schüttelte müde den Kopf. „Du darfst mich nicht heilen David. Die Besonderen Umstände hören mir nur zu, wenn ich eine von ihnen bin.“
    „Das weiß ich, Tally. Fausto hat uns euren Plan erklärt.“ Er schob eine Kappe auf die Nadel und drückte sie fest. „Aber behalte das bei dir. Vielleicht wirst du dich verändern wollen, wenn du ihnen alles erzählt hast.“
    Tally runzelte die Stirn. „Es macht wohl wenig Sinn, darüber nachzudenken, was nach meinem Geständnis passieren wird, David. Die Stadt könnte ein wenig Ärger verspüren, was mich anbelangt, und dann habe ich dazu möglicherweise nicht viel zu sagen.“
    „Das bezweifele ich, Tally. Das ist doch das Erstaunliche an dir. Egal was deine Stadt dir auch antut, offenbar hast du immer eine Wahl.“
    „Immer?“ Sie schnaubte. „Als Zane gestorben ist, hatte ich offenbar keine große Wahl.“
    „Nein ...“ David schüttelte den Kopf. „Noch mal, Entschuldigung. Ich sage dauernd blöde Dinge. Aber weißt du noch, damals, als du eine Pretty warst? Da hast du dich selbst geändert und du hast die Krims aus der Stadt geführt.“
    „Zane hat uns geführt.“
    „Er hatte eine Pille genommen. Du nicht.“
    Sie stöhnte. „Erinnere mich ja nicht daran. Deshalb ist er doch in diesem Krankenhaus gelandet.“
    „Warte, warte!“ David hob die Hände. „Ich versuche etwas zu sagen. Du warst diejenige, die sich aus dem Pretty-Denken herausgedacht hat.“
    „Ja, ich weiß, ich weiß. Und das hat mir wirklich viel gebracht. Und Zane erst.“
    „Das hat jede Menge gebracht, Tally. Nachdem sie gesehen hatte was dir gelungen war, kam meiner Mutter eine wichtige Erkenntnis darüber, wie die Operation rückgängig gemacht werden kann. Und wie das Heilmittel für Blubberköpfe auszusehen hat.“
    Tally schaute auf und erinnerte sich an Zanes Theorien zu Pretty-Zeiten. „Du meinst, wie man sich selbst prickelnd macht?“
    „Genau. Meiner Mutter ging auf, dass wir die Läsionen gar nicht entfernen mussten, wir mussten nur das Gehirn dazu stimulieren, sie zu umgehen. Deshalb ist das neue Heilmittel ungefährlich und wirkt so rasch.“ Er redete jetzt schnell und seine Augen leuchteten im Schatten. „Deshalb haben wir Diego in zwei Monaten verändern können. Weil du uns das gezeigt hast.“
    „Ich bin also auch noch daran schuld, dass diese Leute ihre kleinen Finger in Schlangen verwandeln? Super.“
    „Du bist an der Freiheit schuld, die sie gefunden haben, Tally. Am Ende der Operation.“
    Sie lachte bitter. „Am Ende von Diego, meinst du. Wenn sie erst mal in Cables Hände gefallen sind, dann werden sie sich wünschen, die kleinen Pillen deiner Mutter nie gesehen zu haben.“
    „Hör mal, Tally. Dr. Cable ist schwächer, als du glaubst.“ Er beugte sich dichter zu ihr vor. „Das wollte ich dir nämlich erzählen: Nachdem das neue System entstanden ist, haben einige von Diegos Industriemanagern uns geholfen. Bei der Massenproduktion. Im vergangenen Monat haben wir zweihunderttausend Pillen in deine Stadt geschmuggelt. Wenn du die Besonderen Umstände aus dem Gleichgewicht bringen kannst und sei es nur für ein paar Tage, dann wird deine Stadt anfangen sich zu verändern. Angst ist das Einzige, was verhindert, dass auch hier ein neues System eingeführt wird.“
    „Angst vor denen, die das Magazin überfallen haben.“ Sie seufzte. „Also ist auch das wieder meine Schuld.“
    „Kann sein. Aber wenn du diese Angst hier zerstreuen kannst, dann wird jede Stadt auf der Welt aufmerken.“ Er nahm ihre Hand. „Du beendest

Weitere Kostenlose Bücher