Speichelfaeden in der Buttermilch
Strohhüte für unsere Veranstaltungen.
Thomas Edlinger ist der »Quilter« bei uns, er näht die großen Patchworkdecken. Wunderhübsch. Gleichzeitig ist er Kurator im Lentos in Linz. Tja. Tradition und Moderne. Das ist FM4 . Ich freue mich schon auf Burstups Ausstellung im Flex mit dem schönen Titel »Gregorianische Gesänge und Hip-Hop seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil«.
1.5.
Liebes Tagebuch, Stermann platzt der Kragen. Weil er so zugenommen hat, seit er nicht mehr raucht. Ich habe in einem Interview gelesen, dass Ottfried Fischer Unterhosenmodel war, als er noch rauchte, und Gisele Bündchen als Nichtraucherin immer Fett absaugen gegangen ist. Dass Stermann fast 400 Kilo zugenommen hat, liegt nicht nur am veränderten Stoffwechsel, sondern auch daran, dass er gar keinen Sport mehr macht, seit er aufgehört hat zu rauchen. Denn der tägliche kurze Weg in die Trafik war die einzige körperliche Anstrengung in seinem Leben in den letzten Jahren, auch das Führen der Zigarette zum Mund, gut, das verbraucht nicht wahnsinnig viel Kalorien, aber Kleinvieh macht eben auch Mist. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Stermann etwa 200 Zigaretten am Tag geraucht hat. Im Schnitt hat er dreimal an einer Zigarette gezogen, bis der Filter Feuer fing, er rauchte wie ein Staubsauger. Jedenfalls hat er etwa 600-mal am Tag die Hand zum Mund geführt, das ist ja wohl fitnessmäßig schon was.
Liebes Tagbuch oder Tagesbuch, das darf ja nicht wahr sein. Ich hab vergessen, wie man dich nennt, liebes Tagerbuch. Du Tagbuche, seit ich aufgehört habe zu rauchen, bin ich etwas fahrig und unkonzentriert, das kannst du Bugtache ja nicht verstehen, weil Buchtage ja nicht rauchen. Das ist, weil das ganze Gift aus dem Körper quillt und alle Funktionen vernebelt, vor allem die im Gehirn, liebes Guten-Tag-Buch. Christmann Grisstoff raucht ja noch immer wie der Ätna und spuckt wie der Vesuv und ist konzentriert wie ein Hochgeschwindigkeitsrechner. Die anderen Kollegen glauben übrigens, ich würde mich jeden Morgen als Rammstein-Sänger verkleiden, weil der im letzten Video mit seiner Band so dick ist. Ich habe ihnen erzählt, dass ich jetzt mit dem Rammstein-Maskenbildner zusammenlebe und der mich jeden Morgen gratis verkleidet, weil's so lustig ist. Tatsächlich muss ich irgendwas tun, liebe Buchtrage. Ich traue mich inzwischen nicht mehr über Brücken, weil die nur bis zu einem bestimmten Höchstgewicht zugelassen sind. Das ist kein Zustand, liebes Tragetuch, das wirst du ja wohl verstehen.
2.5.
Liebes Tagebuch, wenn's jetzt eine FM4- DVD gibt, plädiere ich dafür, dass es auch eine ORF 1 -Hör- CD gibt. Warum müssen Radiosender im Bild sein? FM4 ist kein Fernsehsender, den man sehen will, sondern ein Radiosender, den man hören soll. Hochspringer müssen ja auch nicht gleichzeitig weitspringen, jeder soll das tun, was er am besten kann. Fleischhauer müssen nicht backen können und Bäcker nicht schlachten, Fußballer müssen keine tollen Interviews geben, sondern müssen gut Fußball spielen, und Stermann muss mir einfach nur Kaffee kochen, niemand wird von ihm verlangen, dass er ein guter Radiomoderator ist. Mein deutscher Assistent nimmt sich langsam zu wichtig. Vorsicht, Bürschchen, lange schaue ich mir das nicht mehr an! Die Schweizergarde glaubt auch nicht, dass sie der Papst ist, lieber Stermann. Dass Stermann jetzt erstmals auf die Autogrammanfrage eines Hörers mitunterschrieben hat, ist ein Affront. Hier bei FM4 wissen offensichtlich verschiedene Pappenheimer nicht mehr, was sie sind und wo sie stehen.
Liebes Tagebuch, in Deutschland sind jetzt erstmals Stalker verurteilt worden. Hmm, vielleicht sollte ich Grissemann doch noch einmal bei der Polizei anzeigen. Er folgt mir ja jetzt schon seit fast 15 Jahren auf Schritt und Tritt. Ein verrückter Fan, der mich anhimmelt und ständig meine Nähe sucht. Damals, als das anfing, habe ich die Polizei eingeschaltet, aber die konnten mir nicht wirklich helfen. Sie haben Grissemann verboten, näher als 20 Meter an mich heranzukommen, aber er hat sich einfach nicht dran gehalten. Unheimlich. Deshalb habe ich das Beste aus der Situation gemacht und ihn einfach in meine Sendungen eingebaut. Aber langsam reicht's. Er stellt sich ja jetzt auch schon seit Jahren zu mir auf die Bühne, ungefragt, und dass er mir privat auch täglich vor meinem Haus auflauert, ist auch nicht klassisch angenehm. Mal sehen, ob die Drohung mit drakonischen Strafen hilft. So kann's jedenfalls nicht
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