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Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition)

Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition)

Titel: Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sönke Brandschwert
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Ich lege dich drauf. Mal sehen, was du alles aushältst, bevor du krepierst.“ Ihre Stimme war völlig ruhig und spiegelte keinerlei Emotionen wider. Innerlich aber kochte sie. Am liebsten wäre sie umgehend über Herbert Storckmann hergefallen, so sehr brodelte es unter der Oberfläche. Doch Sam wusste, dass emotionale Reaktionen oft ein Schuss nach hinten waren. Sie musste ihre Gefühle unterdrücken. Ihr Verstand gewann die Oberhand und ihre Seele versteinerte für den Moment. Ihre eigene Kälte erschreckte sie.
    Schraube um Schraube drehte sie die Halterungen heraus, ohne der Frau noch irgendwelche Beachtung zu schenken.
    „Du hast ein ziemlich großes Mundwerk“, sagte Herbert.
    „Das kann ich mir auch leisten. Haben deine unfähigen Helfer dir nicht gesagt, dass die Polizei gleich hier sein wird?“
    „Die Gelegenheit habe ich ihnen nicht gegeben, bevor ich sie bestraft habe. Aber wenn du glaubst, dass Sorghardt wirklich seine Kollegen angerufen hat, dann irrst du dich. Er ist einer von uns.“
    „Das ist doch ein alter Hut“, sagte Sam gelangweilt, während sie eine weitere Schraube löste. „Keine Ahnung, was du glaubst, was da oben passiert ist, aber Sorghardt habe ich auf dem Gewissen.“
    In diesem Moment hörte man von oben eine Stimme rufen: „Frau Veselkova, sind Sie da unten? Hier ist die Polizei.“
    „Scheiße“, hörte Sam hinter sich Herberts Stimme. Dann rief er: „Bleiben Sie oben, sonst erschieße ich Frau Veselkova.“
    Sam schwieg und setzte ihre Arbeit fort. Obwohl ihr eigentlich wichtigere Dinge durch den Kopf gehen mussten, wunderte sie sich momentan hauptsächlich darüber, wie viel Arbeit es war, diesen Tisch zu benutzen. Für ihren Geschmack eindeutig zu viel.
    Dann kam erneut die Stimme des unbekannten Polizisten: „Frau Veselkova, stimmt das? Sind Sie bei dem Mann im Keller?“
    Ohne ihr Tun zu unterbrechen rief Sam im entspannten Plauderton: „Ja. Wir haben folgende Situation: Eine wahrscheinlich nicht deutschsprachige, weibliche Person, die ich gerade von ihren Fesseln befreie. Sie scheint gesund. Hinter mir steht ein bewaffneter Mann. Sein Name ist Herbert Storckmann. Vermut…“ Das Krachen eines Schusses unterbrach sie. In dem Keller klang es doppelt so laut. Eine der Halterungen wurde vom Regal gefegt, als die Kugel diese traf.
    „Sei ruhig!“, brüllte Herbert.
    Ohne das Pfeifen in ihren Ohren zu beachten, das durch den Knall hervorgerufen worden war, rief Sam weiter: „Vermutlich ist Storckmann der Boss der Bande.“ Wieder ein Schuss.
    „Ich erschieße die Frau, wenn du weiter sprichst!“
    „Quatsch“, erwiderte Sam selbstsicher. „Dann hast du keine Geisel mehr, die du gegen mich einsetzen kannst. Aber du hast Glück, ich bin sowieso schon fertig.“
    Von oben kam die Frage: „Sind noch weitere Personen da unten?“
    „Nein!“, rief Sam. Jetzt hörte sie, wie Herbert schnellen Schrittes näher kam. Ruckartig drehte sie sich um, und abrupt blieb der Mann etwa zwei Schritte vor ihr stehen.
    „Was soll denn das jetzt werden?“, fragte sie in einem Tonfall, als würde sie die Waffe in der Hand halten, und nicht er.
    „Du scheinst nicht ganz zu begreifen, dass ich dein erbärmliches Leben in der Hand halte“, erwiderte Herbert.
    „Umgekehrt“, widersprach Sam. „Ich bin deine Fahrkarte hier heraus. Wenn du uns umlegst, hast du keine Geisel mehr.“
    „Wenn ich dich umlege, habe ich noch die kleine Schlampe da.“ Er merkte es also auch schon. Sie brauchte eine andere Taktik. Warum sie noch immer so entspannt war, konnte Sam nicht genau sagen. Sie schob es auf das Wissen, dass die Polizei vor Ort war, was ihr die trügerische Annahme verlieh, unbeschadet herausgeholt zu werden.
    „Herr Storckmann!“, kam wieder die Stimme des Polizisten. „Tun Sie den Frauen nichts. Wir sind bereit zu verhandeln.“
    „Siehst du“, sagte Sam, „wenn du mich am Leben lässt, werden sie nicht herunterkommen und dich holen. Wenn du mich erschießt, hast du noch einen Mord mehr am Hals. Aber okay, darauf kommt es wohl auch nicht mehr an. Ich vermute, du bist am Tod von Gina und Deborah schuld, oder?“
    „Gina war ein Unfall. Die Idioten haben nicht aufgepasst und die Frau ist abgehauen. Hugo hat sie verfolgt, und dabei ist sie vor den Bus gerannt. Ich war überhaupt nicht anwesend, als das passiert ist.“
    „Aber du hast Deborah umgebracht“, riet Sam.
    „Unsinn, wir haben niemanden umgebracht. Sie ist einfach so gestorben, bei einer Session. Ein Kunde

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