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Spiel der Angst (German Edition)

Spiel der Angst (German Edition)

Titel: Spiel der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veit Etzold
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Jonas-Zoo?«, fiel Emily dem Fahrer ins Wort. Sie erinnerte sich an den ersten Satz des Irren.
    Gehe zu dem Jonas. Vielleicht gab es einen Zoo, der so hieß?
    Doch der Fahrer schüttelte den Kopf. »Jonas-Zoo, nie gehört.«
    Sie blickte wieder auf die Uhr und schaute Ryan an. Nur noch achtzehn Minuten. Und sie mussten die Taxifahrt auch noch einrechnen. Und ob es Stau gab oder Baustellen, das wussten sie auch noch nicht. Sie merkte, wie ihre Hände zu zittern begannen und sich ein trockener Kloß in ihrer Kehle bildete.
    »Zu dem Jonas«, wiederholte sie, »was kann das sein?«
    Ryan zog sein Smartphone. »Ich schaue mal, was für ›Jonase‹ es in New York gibt.«
    Der Taxifahrer schaute sie durch den Rückspiegel mit offenem Mund an. Sie konnte sich denken, was er dachte. Was für Verrückte sind das?
    »Was hätten wir denn da anzubieten?« Ryan begann vorzulesen. »Jonas Furniture. Hans Jonas, Joan Jonas.« Er schaute nach vorn zum Fahrer.
    »Sind das irgendwelche Orte, wo es auch einen Zoo gibt?«
    Der blickte noch verwunderter drein. »Jonas Furniture? Ein Zoo in einem Möbelgeschäft? Scheiße, nein!«
    »Okay«, sagte Ryan, »was haben wir noch?«
    Emily blickte ihm über die Schulter. »Hier ist von einem Jonas Bronck die Rede.«
    »Na und?«, fragte Ryan. »Das ist eine Person. Eine Person wird ja wohl kaum ein Zoo sein.«
    »Wenn es ein Zoo ist.«
    »Gehen wir mal davon aus, es ist ein Zoo. Was haben wir noch?«
    »Dr. Darrell Jonas, New York Jonas Team, die gibt es auch auf Twitter, und Joe Jonas.« Er scrollte weiter. »Dann wird es immer diffuser.«
    Emily blickte angestrengt nach draußen, wo sie in der seltsamen Rundfahrt des Taxis immer und immer wieder den großen Häuserblock von allen Seiten sah. »Was unterscheidet Jonas Furniture und Hans Jonas von Jonas Bronck?«
    Ryan blinzelte zur Decke. »Zweimal ist es der Nachname, einmal der Vorname. Aber ein Name kann doch kein Ort sein.«
    »Falls ich euch helfen kann«, mischte der Fahrer sich ein. »Früher sagte man oft: Wir gehen zu den Wilsons. Oder wir gehen zu den Johns.« Er schaute sich um. »Dann kann es auch ein Ort sein.«
    »Sie meinen, so wie Johns Hopkins ? Das Universitätsklinikum?« Das war Ryan.
    »Vielleicht.« Der Fahrer schob das Kaugummi in die andere Backentasche. »Dachte, ich helfe euch mal etwas, sonst fahren wir hier morgen noch im Kreis.«
    »Ergibt das Sinn?«, fragte sich Emily. »Wir gehen zu den Jonases oder Johns? Nein, das macht keinen Sinn. Was haben wir dann? Jonas Bronck, hast du eben gesagt. Wir gehen zu den …« Ihre Augen öffneten sich. »Zu den Broncks? «
    Zu den Broncks?
    Sie wandte sich wieder an den Taxifahrer. »Kann man das sagen? Zu den Broncks?«
    Seine Augen weiteten sich. »Klar, Mann! Das ist die Bronx!«
    Zu den Broncks. In die Bronx.
    Sie schaute Ryan an. »Kann das sein? Check das mal schnell!«
    Er tippte in sein Smartphone.
    »Scheint zu stimmen«, meinte er dann. »Jonas Bronck war ein schwedischer Einwanderer, der eine Farm nahe der Innenstadt von Manhattan hatte. Wenn man die Farm besuchen wollte, sagte man: ›Wir gehen zur Broncks-Farm‹ oder nur ›zur Broncks‹. Danach wurde dann das Viertel benannt: The Bronx.« Er scrollte weiter. »Ist seit dem ersten Januar 1874 die nördlichste Gemeinde von New York.«
    »Ab in die Bronx!«, rief Emily dem Fahrer zu.
    Der nickte, erleichtert, das er dem Brummkreisel-Rhythmus entkommen war.
    »Und wohin dort?«, fragte Emily und sah erst den Fahrer und dann Ryan an. »Gibt es da einen Zoo?«
    »Klar, Lady, was denken Sie denn?«, antwortete der. »Den New York Botanical Garden. Auch genannt Bronx-Zoo.«
    Sie schaute auf die Uhr.
    »Nur noch fünfzehn Minuten. Schaffen wir das?«
    Der Fahrer lachte und zeigte seine weißen Zähne. »Wenn ich fahre, schon!«

19
    Der Fahrer war schon gerast wie der Teufel, doch Emily hatte trotzdem das Gefühl, dass sie zu spät war. Sie rannte zum Eingang vom Bronx-Zoo und stellte sich direkt vor das Eingangstor. Wenn sie noch im Zeitrahmen war, dann gerade so eben.
    »Hier bin ich, hier!«
    Da summte ihr Handy.
    Wieder eine SMS.
    ZU SPÄT, EMILY, stand dort. EIN OPFER STIRBT! UND DAS SPIEL DER ANGST GEHT WEITER.
    Spiel der Angst.
    Emily merkte, wie ihr schlecht wurde.
    Dann sah sie das Foto.
    Das Gesicht von Mary.
    Ganz weit oben.
    Die Hände ausgebreitet.
    Der Mund aufgerissen.
    Das Gesicht verzerrt.
    Die Augen voller Panik.
    Die Kehle nur noch ein blutiger Schnitt.
    Er hatte sie umgebracht!
    Das Spiel des

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