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Spiel der Magier

Spiel der Magier

Titel: Spiel der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Ritter die Karte und studierte sie einen Moment. »Es ist, wie ich es in Erinnerung hatte«, sagte er. Er wandte sich an Belgarath. »Alter Freund, Ihr habt gesagt, daß kein Murgo Aldurs Tal betreten würde?«
    »Richtig.«
    Mandorallen deutete auf die Karte. »Die nächstliegende Grenze von Rak Cthol aus ist diejenige, die an Tolnedra stößt«, zeigte er ihnen. »Die Logik würde es gebieten, daß unsere Fluchtroute in diese Richtung verläuft auf die nächste Grenze zu.«
    »Stimmt«, pflichtete Belgarath ihm bei.
    »Dann sollten wir scheinbar eiligst auf Tolnedra zuhalten und beredte Zeugnisse unserer Durchreise hinter uns lassen. An einem Punkt, wo felsiger Untergrund die Spuren unserer Richtungsänderung zu verbergen vermag, wenden wir uns dann nach Nordosten auf das Tal zu. Würde sie das nicht täuschen? Sicherlich werden sie mit der Zeit ihren Irrtum erkennen, aber dann werden wir viele Meilen Vorsprung haben. Und selbst, wenn sie uns dann noch nachsetzen, wird sie das nicht verbotene Tal so weit entmutigen, daß sie die Jagd gänzlich abblasen?«
    Alle betrachteten die Karte.
    »Das gefällt mir«, sagte Barak strahlend und schlug dem Ritter mit seiner Riesenfaust auf die Schulter.
    Mandorallen stöhnte auf und legte die Hand auf seine verletzten Rippen.
    »Entschuldigung, Mandorallen«, bat Barak rasch. »Ich hatte es vergessen.«
    Silk studierte die Karte aufmerksam. »Es hat viel für sich, Belgarath«, meinte er, »und wenn wir hier abbiegen«, er deutete mit seinem Finger auf die Stelle, »kommen wir auf dem Kamm der östlichen Bergkette aus. Wir müßten genug Zeit haben, um den Abstieg zu schaffen, aber sie werden es sich bestimmt zweimal überlegen, ehe sie es versuchen. An der Stelle geht es gut eine Meile senkrecht nach unten.«
    »Wir können Cho-Hag eine Nachricht schicken«, schlug Hettar vor. »Wenn rein zufällig ein paar Clans am Fuße der Berge versammelt sind, werden es sich die Murgos bestimmt noch einmal überlegen, ehe sie den Abstieg wagen.«
    Belgarath strich sich den Bart. »Also gut«, entschied er nach kurzem Überlegen, »wir versuchen es so. Sobald Relg uns aus Ulgo herausgeführt hat, wirst du deinem Vater einen Besuch abstatten, Hettar. Sag ihm, was wir vorhaben, und bitte ihn, ein paar Tausend Krieger ins Tal zu schicken und dort auf uns zu warten.«
    Der hagere Algarier nickte, daß seine schwarze Skalplocke flog.
    Auf seinem Gesicht zeichnete sich jedoch Enttäuschung ab.
    »Vergiß es, Hettar«, sagte der alte Mann knapp. »Ich hatte nie die Absicht, dich mit nach Cthol Murgos zu nehmen. Dort gibt es für dich viel zu viele Gelegenheiten, in Schwierigkeiten zu geraten.«
    Hettar seufzte traurig.
    »Nimm’s nicht so schwer, Hettar«, tröstete ihn Silk. »Die Murgos sind eine fanatische Rasse. Du kannst dich praktisch darauf verlassen, daß wenigstens ein paar den Abstieg wagen – gleichgültig, was sie unten erwartet. Du wärst doch regelrecht gezwungen, an ihnen ein Exempel zu statuieren, nicht wahr?«
    Bei diesem Gedanken leuchtete Hettars Gesicht etwas auf.
    »Silk«, sagte Polgara tadelnd.
    Der kleine Mann drehte sich mit Unschuldsmiene zu ihr um. »Wir müssen doch eine Verfolgung verhindern, Polgara«, protestierte er.
    »Aber natürlich«, erwiderte sie sarkastisch.
    »Es kann doch nicht angehen, daß Murgos in das Tal einfallen, oder?«
    »Würde es dir etwas ausmachen…?«
    »Ich bin wirklich nicht so blutrünstig, weißt du.«
    Sie kehrte ihm den Rücken zu.
    Silk seufzte gekränkt. »Sie denkt immer das Schlechteste von mir.«
    Inzwischen hatte Ce’Nedra genügend Zeit gehabt, über die Folgen des Versprechens nachzudenken, das sie UL ohne Zögern gegeben hatte. Bald würden die anderen abreisen, und sie mußte zurückbleiben. Schon jetzt fühlte sie sich ausgeschlossen, von ihnen abgeschnitten, als sie Pläne schmiedeten, die sie nicht mehr einbezogen. Je länger sie darüber nachdachte, desto schlimmer wurde es. Ihre Unterlippe begann zu beben.
    Der Gorim der Ulgoner hatte sie beobachtet, sein weises altes Gesicht war voller Mitgefühl. »Es ist schwer, zurückgelassen zu werden«, sagte er sanft, als ob seine großen Augen ihr direkt ins Herz geblickt hätten, »und unsere Höhlen sind dir fremd, dunkel und scheinbar erfüllt von Schwermut.«
    Wortlos nickte sie. »Aber in einem Tag etwa«, fuhr er fort, »werden sich deine Augen an das gedämpfte Licht gewöhnt haben. Hier unten gibt es Schönes, das noch kein Außenseiter je gesehen hat. Es ist wahr,

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