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Spiel des Schicksals

Spiel des Schicksals

Titel: Spiel des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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was Sie wünschen.« Sehr entgegenkommend, die beiden.
    »Nein, vielen Dank, Dr. Arnes. Das wird nicht nötig sein. Eigentlich möchte ich mit Ihnen beiden alleine sprechen, wenn ich darf. Nur wir vier.«
    Jelks und seine Mitarbeiter tauschten Blicke aus. »Selbstverständlich, Mr. Raschid. Ich hoffe, wir haben keinerlei Regeln mißachtet.«
    »Noch nicht.«
    Die anderen verließen widerstrebend das Zelt und Rosalie mit ihnen. Ich hatte keine Ahnung, was Achmed Raschid vorhatte. Dr. Jelks nahm neben Wilbur Arnes Platz, so daß wir einander gegenübersaßen, wie zu Mannschaften formiert. »Darf ich Sie etwas fragen, Dr. Jelks?«
    »Schießen Sie los.«
    Zu meiner Überraschung öffnete Achmed meine Handtasche und holte das Taschentuch heraus. Er wickelte es auf und ließ den Schakal auf den Tisch fallen, worauf die anderen beiden Männer zurückschreckten, als hätten sie eine Schlange gesehen. »Was ist das?« fragte Dr. Jelks. Sein Gesichtsausdruck war nicht mehr gelassen.
    »Ich hoffte, daß Sie mir das erklären könnten. Können Sie?«
    »Ich kann es versuchen.« Er nahm den Schakal in die Hand und drehte ihn vor seinen Augen, wobei er ihn eingehend prüfte. »Das Licht hier drinnen ist nicht so gut, aber ich würde sagen, daß es schätzungsweise achtzehnte oder neunzehnte Dynastie sein könnte. Ein hübsches Stück.«
    »Das ist es nicht, wonach ich Sie fragte, Dr. Jelks. Ich hoffte, Sie könnten mir sagen, woher es stammt.«
    Paul hob die Augenbrauen. »Woher es stammt? Meinen Sie den Ursprung dieses Elfenbeins?«
    »Sie wissen, was ich meine, Dr. Jelks. Ihr ausweichendes Verhalten wird Ihnen nichts nützen. Ich will die genaue Lage des Grabes wissen.«
    »Wie sollte ich das wissen? Dieses Stück stammt möglicherweise aus…«
    »Dr. Jelks«, unterbrach ihn Achmed ruhig, »wenn Sie ein neues Grab entdeckt haben, dann wüßte ich sehr gerne davon.«
    »Ein neues Grab? Was soll der Unsinn? Sie würden gewiß sofort davon erfahren, wenn…«
    »Dann will ich Ihnen erzählen, wie ich an diesen Schakal gekommen bin. Miss Adele Harris schickte ihn in einem Päckchen an ihre Schwester.«
    »Adele?«
    »Aus Rom, um es genau zu sagen.«
    »Rom?« Paul Jelks begann zu schwanken. Er schaute zu Wilbur Arnes hinüber und dann wieder weg.
    »Sie wußten doch, daß sie vor fast zwei Wochen in Rom war, oder?«
    »Ja, um die Wahrheit zu sagen, ich wußte, daß sie für einige Tage dorthin gereist war. Sie wollte ein paar neue Kleider und…«
    »Dr. Jelks, kennen Sie einen gewissen Arnold Rossiter?« Nun wurde es beiden Männern sichtlich unbehaglich zumute. Die Fragen, mit denen Achmed Raschid sie bombardierte, brachten ihre Fassade allmählich zum Einsturz. Ihre einstudierte Ruhe geriet ins Wanken.
    »Arnold Rossiter ist in Luxor, Dr. Jelks, und ich denke, daß er mir in nicht allzu großem Abstand gefolgt ist. Nun würde ich gerne erfahren, wo genau sich dieses Grab befindet, damit ich Polizisten darum herum postieren kann. Andernfalls werden viele Leute Schaden nehmen, und die kostbaren Kunstgegenstände in seinem Innern werden in skrupellose Hände fallen.«
    »Mr. Raschid…«, Paul Jelks erhob sich schwankend. »Ich gehe davon aus, daß Sie als Ägyptologe gewisse ethische Grundsätze in bezug auf Ihre Tätigkeit haben, Dr. Jelks.« Achmed Raschid schlug mit der Faust auf den Tisch. »Es kann doch wohl nicht in Ihrem Sinne sein, daß Rossiter den Inhalt dieses Grabes an sich nimmt!«
    Ich war erstaunt über die plötzliche Heftigkeit dieses Mannes. Nachdem er zuvor so ruhig und gelassen gewesen war, legte Achmed Raschid nun eine so wilde Leidenschaft und Energie an den Tag, daß er mich erschreckte. »Sagen Sie mir, wo das Grab ist!«
    »In Ordnung!« schrie Jelks zurück. »In Ordnung, ich werde es Ihnen sagen!« Er setzte sich wieder hin und vergrub seinen Kopf in den Händen. »Es ist zu spät, Wilbur, ich muß es ihnen sagen. Wir hätten es niemals versuchen sollen, mit solchen Geschäften wollen wir nichts zu tun haben. Ich wußte, daß Rossiter uns früher oder später einholen würde. Wir müssen alles erzählen.« Als Paul Jelks damit begann, uns seine außergewöhnliche Geschichte zu erzählen, beobachtete ich Achmed mit Staunen. Ein schwaches, triumphierendes Lächeln umspielte seine Lippen. Und weil er den Sieg davongetragen hatte, war ich stolz auf ihn. Aber zugleich gab es da etwas, das mich störte, das an mir nagte. Woher hatte Achmed Raschid gewußt, daß Rossiter in Luxor war?

15
     
     
     
    Dr. Paul

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