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Spiel mir das Lied vom Glück

Spiel mir das Lied vom Glück

Titel: Spiel mir das Lied vom Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Lamb
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Kinder.«
    »Mir geht’s so dreckig wie nie, und du lässt mich im Stich,
Katie, du –«, J. D. hielt inne, weil Stash ihm wieder in den Nacken fasste. »Das wirst du mir büßen«, presste er hervor.
    Katie sah ihren Mann an, und ihr Gesicht strahlte Stärke aus. »Du hast mich unsere ganze Ehe lang im Stich gelassen, J. D. Außerdem wolltest du mich gerade für Deidre verlassen, als du den Autounfall hattest. Das weißt du genau.«
    »Ich hab dir doch gesagt, dass ich mal abschalten musste.« Er wankte auf seinen Krücken. Dieser Mann würde sich nun ganz allein durchs Leben schlagen müssen. Fast hätte ich gekichert. »Ich hatte dein ständiges Gemecker satt.«
    »Du musstest mal abschalten?« Katie schnaubte verächtlich. »Du hast unser ganzes Geld vom Konto abgeräumt, J. D., obwohl du wusstest, dass ich drei Tage später die Miete zahlen musste. Du hast deine Klamotten mitgenommen. Die Fotos von deiner Mutter. Du hast es nicht mal nötig gehabt, dich von den Kindern zu verabschieden, wenn ich das hinzufügen darf. Du wolltest mich verlassen. Schlimmer noch: Du wolltest die Kinder verlassen.«
    »Das stimmt nicht, Katie.« J. D. wurde blass.
    »Ich war heute bei der Bank, habe unser Konto gekündigt und Margo gesagt, dass ich mich von dir trenne. Ich habe jetzt ein eigenes Konto.«
    »Ein eigenes?« Er war baff. »Du hast mein Geld genommen?«
    »Nein, ich habe
mein
Geld genommen. Das Geld, das ich verdient habe. Es war eh nicht mehr viel da. Weißt du, dass die Miete bald wieder fällig ist? Ich habe den Vermietern gesagt, dass ich heute ausziehe.«
    »Katie«, sagte J. D. verstört.
    »Tja, das wusstest du wahrscheinlich nicht, weil ich die Miete immer bezahlt habe, deshalb sage ich’s dir jetzt.«
    »Du nimmst das Geld, du nimmst die Möbel, du nimmst die Kinder.« Er blinzelte, als wäre ihm gerade etwas eingefallen. »Ich habe auch ein Recht auf die Kinder.«
    »Du hast ein Recht auf die Kinder?«, lachte Katie so bitter, dass ich zusammenfuhr. »Dann sag mir bitte mal, J. D.: Was ist morgen?«
    Ihr Mann schaute verwirrt drein, gleichzeitig listig und verschlagen. »Was morgen ist?«
    »Weißt du nicht, was morgen ist?«
    »Soll das hier ein Ratespiel werden, oder was?«
    »Ja, ein kleines Quiz. Was ist morgen Besonderes?«
    »Ich hab keine Zeit für so was, Katie«, murmelte er, doch er sah aus wie eine Maus in der Falle.
    »Morgen hat Haley Geburtstag, aber das hast du vergessen, stimmt’s? Du hast noch nie dran gedacht. Brauchst du aber auch nicht mehr. Die Kinder hassen dich, J. D., genau wie ich. Wenn du das Haus haben willst, bitte. Es gehört dir, solange du die Miete zahlen kannst. Wenn du uns jetzt bitte entschuldigen würdest, wir gehen.«
    »Du kannst nicht gehen, Katie!«, rief J. D. und zeigte mit der Krücke auf sie. Er schwankte. »Du kannst nicht gehen!«
    »Ich gehe, J. D. Ruf doch Deidre an! Die kommt bestimmt gerne und kümmert sich um dich.«
    J. D. wurde rot.
    »Ich bin mir sicher, dass sie dich von Tag zu Tag anziehender finden wird. Besonders wenn sie den ganzen Tag arbeiten muss, damit du hier rumsitzen und Musik hören kannst. Mit Sicherheit kocht sie auch gerne für dich und putzt und macht dir die Wäsche, und wenn du an allem herummäkelst, was sie tut, und ihr sagst, sie sei eine alte Schlampe, du wüsstest nicht, was du überhaupt an ihr findest, dann bleibt sie bestimmt gerne bei dir.«
    Als Katie einen Stapel Bücher mitnahm, wurde J. D. offenbar klar, dass sie es ernst meinte.
    »Katie, hör mal, Schätzchen … «
    »Für so was ist es zu spät!«, fuhr sie ihn an. »Viel zu spät. Seit zehn Jahren hast du mich nicht mehr ›Schätzchen‹ genannt.«
    J. D. ließ den Kopf hängen. Fast konnte ich hören, wie sein kleines Erbsenhirn arbeitete. Seine Reue war so falsch, dass ich am liebsten gelacht hätte. »Ich habe Fehler gemacht, Katie. Große Fehler. Ich habe gesündigt. Gott soll mein Zeuge sein: Ich habe gesündigt. Ich habe mich gegen dich versündigt, ich bete deswegen, wirklich. Ich weiß, dass du mir nicht so schnell verzeihen kannst, aber ich werde Tag für Tag daran arbeiten und es wiedergutmachen.«
    Katie hielt inne. »Wie soll das gehen?«
    J. D. blinzelte unkontrolliert. »Ich mache alles«, erklärte er schließlich.
    »Jetzt mal im Ernst, J. D. Wie willst du das wiedergutmachen?«
    J. D. biss sich auf die Lippe. Er überlegte. Man sah, dass er sich den Kopf zerbrach. »Ich gehe arbeiten.«
    Katie lachte höhnisch.
    »Na, sicher! Und als Nächstes

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