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Spiel mir das Lied vom Glück

Spiel mir das Lied vom Glück

Titel: Spiel mir das Lied vom Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Lamb
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fluchte Stash, stand auf und begann, durchs Zimmer zu laufen. Miss Heiti-Teiti blickte interessiert, aber nicht verängstigt auf, ihr Blick ging von einem zum anderen. Mr.Mini-Pimmel machte einen leicht beunruhigten Eindruck.
    Caroline fiel die Kinnlade herunter, ihre großen Augen schauten schockiert. Tante Lydia schlug mit beiden Händen auf den Tisch. »So ein Schwachsinn! Eine drogenabhängige Mutter, die ihre Kinder als Sandsäcke missbraucht und sie zwei Tage im eigenen Blut liegen lässt, die sich selbst zuzieht und mit ihrem Freund Leute überfällt, die darf bestimmen, wo die Kinder hinkommen?«
    Ich war zu empört, um ein Wort herauszubringen. Ich dachte nur: Was für eine Ziege. Was für eine grässliche, selbstsüchtige, furchtbare Ziege. Hoffentlich verschmort sie ganz langsam in der Hölle. So eine verfluchte Tussi.
    »Sie haben also vor, auf die Wünsche der Mutter einzugehen, verstehe ich das richtig?«
    »Allerdings, Dean«, sagte Ms. Knuddel mit honigsüßer Stimme.
    »Ich nehme das Gesetz sehr ernst, genau wie Sie. Die Mutter ist noch nicht verurteilt –«
    »Haben Sie das Protokoll der Polizei gelesen?«
    »Ja, das habe ich, Dean. Trotzdem, die Mutter von Shawn und Carrie Lynn hat deutlich zum Ausdruck gebracht, dass diese Familie hier ihre Kinder nicht pflegen soll, solange sie im Gefängnis ist, Dean.« Wieder lächelte Ms. Knuddel, dann neigte sie den Kopf zur Seite und schaute Dean an, als fordere sie ihn heraus. Ihre Anmache war so offensichtlich, es war ekelerregend.
    Ich hasste sie abgrundtief.
    »Alles Schwachsinn«, sagte Tante Lydia kopfschüttelnd.
    Ich sah, wie die Muskeln in Deans Kiefer arbeiteten. Ms. Knuddel sprach von den Rechten der Mutter, dass es ihr leidtue, dass es an den Drogen liege und so weiter.
    Stash lief weiter auf und ab, Caroline rief protestierend dazwischen, und Tante Lydia sagte immer wieder: »Schwachsinn, Schwachsinn.«
    »Es tut mir leid«, sagte Ms. Knuddel mit hoher, besserwisserischer Stimme. »Ich habe leider Ihren Namen vergessen, aber könnten Sie bitte in unserer Gegenwart von solchen Ausdrücken Abstand nehmen? Wir wissen, was wir tun. Und wir kennen die Vorschriften. Ich versichere Ihnen, dass das Wohl der Kinder unser oberstes Anliegen ist. Wir wissen, was in diesen Fällen das Beste ist, wir haben jahrelange Erfahrung, jahrelange … «
    »Und Ihre Erfahrung sagt Ihnen nichts als Schwachsinn«, warf Tante Lydia ein.
    »Ich muss Sie bitten zu gehen, wenn Sie sich weiterhin so ausdrücken«, sagte Ms. Knuddel. Sie kniff die Augen zusammen
und starrte Tante Lydia an, als sei sie ein ungewöhnlicher Käfer.
    Stash beugte sich über den Tisch, beide Hände zu Fäusten geballt und sah Ms. Knuddel in die Augen. »Sprechen Sie nicht noch einmal in diesem Ton mit Lydia Thornburgh! Haben Sie mich verstanden? Sprechen Sie nie wieder in diesem Ton mit ihr!«
    »Diese Besprechung ist auf der Stelle zu Ende, wenn Sie nicht in der Lage sind, sich unter Kontrolle zu –«
    Dean hob die Hand, und alle schwiegen, als sei ein Blitz eingeschlagen. »Darf ich?« Mit hochgezogenen Augenbrauen sah er Ms. Knuddel an.
    Er zog mehrere Zettel aus einem Ordner und resümierte die Vergangenheit der Kinder. Es waren Anzeigen von älteren Misshandlungen, die nicht nur im Staat Oregon stattgefunden hatten. Es war Dean gelungen, Kopien von Anzeigen aus Kalifornien bekommen, wo die Kinder zuvor gelebt hatten.
    »Trotz der Misshandlungen wurden die Kinder nicht aus der Familie geholt«, sagte er und wartete darauf, dass Ms. Knuddel zustimmend nickte.
    »Nein, die Kinder wurden nicht herausgeholt, Mr.Garrett«, sagte sie lächelnd. »Wir dachten nämlich –«
    Wieder hob Dean die Hand. »Darf ich bitte ausreden? Nur wenn es Ihnen nichts ausmacht.«
    Dann führte er fast monoton die Bedenken auf, die die Schule der Kinder und drei ihrer Lehrer dem Staat gegenüber geäußert hatten.
    »Trotz dieser Bedenken und der von Schule und Lehrern beobachteten Verletzungen blieben die Kinder bei ihrer Familie.« Wieder sah Dean Ms. Knuddel mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    »Das stimmt, aber –«
    »Wenn Sie mich bitte ausreden lassen würden.«
    Dean gab wieder, was ich ihm über die drei Anrufe beim
Jugendamt berichtet hatte, als ich die Verletzungen, Blutergüsse und den schlechten Allgemeinzustand der Kinder gemeldet hatte.
    »Ein Sozialarbeiter stattete den Kindern einen Besuch ab, aber erneut wurden die Kinder nicht aus der Familie geholt, ist das zutreffend?«
    Ms. Knuddel verdrehte

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